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Nur ein paar Ungereimtheiten

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Ich habe ja gestern in Facebook ein Video  mit dem Titel „Die ganz Unbelehrbaren“gepostet. Ursprünglich stammt es von „Spiegel-TV“. Da es aber für mich unvorstellbar ist, dass der „Hauptdarsteller“ – ein angeblicher „Prof. Dr. Werner Müller“ trotzdem er ja  – auch angeblich – im Krankenhaus mit einem schweren Verlauf von Covid-19 liegt, sich immer noch als Impfgegner sieht und von einer Impfung abrät, habe ich mir den Mann einmal genauer angesehen und einige Ungereimtheiten entdeckt.

Dazu muss man sich die Seite dieses „Professors“ einmal genauer betrachten. Abgesehen von den „üblichen Verschwörungstheorien“ sind für mich allerdings zwei Dinge interessant: Zum Einen ist es der Hinweis: „Die Präsidentin der Hochschule, an die ich vor über 24 Jahren zum Professor berufen wurde, hat mich wegen meiner Lockdown-kritischen Meinungsäußerungen mit Dienstanweisung vom 06.04.21 – Zugang am 08.04.21 – angewiesen alle Hinweise auf diese Hochschule von meiner Website zu entfernen. Als loyaler Beamter, der dienstlichen Anweisungen Folge leistet, komme ich dieser Anweisung natürlich nach.“

Dass er „Beamter“ sein soll, ist aus seinem Lebenslauf nicht ersichtlich. Und dann wären da noch die akademischen Titel dieses Prof. Dr. Werner Müller, die ich zumindest in Zweifel ziehen muss:

Mein beruflicher Werdegang ist für einen Professor untypisch. Ich möchte hier die wichtigsten Stationen stichwortartig nennen:

– nach der Schule ohne Lehrstelle
– ungelernter Bauarbeiter, ab 18 Schichtarbeit in Chemischer Industrie
– gewerkschaftlich und politisch aktiv, u.a. in der Friedensbewegung der 80er Jahre
– vom Arbeitsamt geförderte Ausbildung zum Industriekaufmann
– Hochschulzugang über 2. Bildungsweg
– Studium der Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre
– ca. 9 Jahre Berufserfahrung im Rechnungswesen, zuletzt als Financial Manager in der deutschen

Gruppe  eines internationalen Konzerns
– Fortbildung zum geprüften Bilanzbuchhalter
– nebenberufliche Promotion an einem Institut für Wirtschaftsinformatik

– 1997: Berufung zum Professor für Rechnungswesen und Controlling
Berufungsschreiben vom 17. Januar 1997: Professor für Rechnungswesen und Controlling unter

besonderer Berücksichtigung internationaler Aspekte berufen.

– 2000 – 2004: Fachbeiratsmitglied in einem wissenschaftlichen Verlag
– 2001 – 2006: Aufsichtsratsvorsitzender einer Unternehmensberatungs-AG

– 2004 – 2005: Lehrbeauftragter an der Wirtschaftsakademie Oskar Lange in Breslau (Akademia

Ekonomiczna im. Oskara Langego we Wrocławiu), Polen

– 2005 – 2014: Verfasser schriftlicher Lehrgänge für die Management Circle AG in Eschborn

– seit 2019: Gutachter für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) für die Vergabe

von Auslandsstipendien

Daneben war ich Vorsitzender des Elternbeirats einer Grundschule und eines Gymnasiums, Schriftführer des Schulelternbeirats einer Gesamtschule, Mitglied eines Stadtschulelternbeirats und stellvertretender Vorsitzender eines Kreisschulelternbeirats. Ich bin geschieden. Meine drei Kinder leben bei mir.“

Wirklich glaubhaft ist da für mich nur der letzte Absatz. Aber der hat mit seinem angeblichen Werdegang nicht viel zu tun. es ist zwar möglich, zu promovieren, aber Fachhochschulen besitzen kein Promotionsrecht. Seit der Umsetzung des Bologna-Prozesses berechtigt der Masterabschluss an einer HAW zur Promotion. Davon steht allerdings in seinem Werdegang nichts.

Auch die übrigen Angaben sind nur sehr ungenau. Da wird von einem „internationalen Konzern“ gesprochen, oder von „einem wissenschaftlichen Verlag“, eine „Unternehmensberatungs-AG“. lediglich ausländische Unternehmen werden genauer angeführt und die Überprüfung ist kaum möglich. „Berufung zum Professor für Rechnungswesen und Controlling“ klingt gut, aber WO darf er ja nicht sagen – siehe „angebliches Verbot, die Hochschule auf der Seite zu erwähnen.

Ich werde seine Seite hier nicht verlinken, um nicht weiteren Verschwörungstheorien Nahrung zu geben. Aber es steht jedem frei, mit „Tante Google“ zu suchen. Ist auch gar nicht schwer. Interessant auch die Kontaktangabe:

Kontakt:          Hochschule ?????
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Wahrscheinlich sollen weitere Fragen dringend vermieden werden.

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