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Die feuchten Träume des Kreml

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Die feuchten Träume des Kreml

So dramatisch der Angriffs- und Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine auch sein mag – Dem Kreml scheint es an schwarzem Humor nicht zu fehlen. Dieser könnte sich aber langfristig als Schwarze Witwe entpuppen, denn der Kriegstreiber Putin und seine Genossen glauben offenbar wirklich daran, dass ihr Verhalten keinerlei langfristige Konsequenzen haben wird.

„Viele Unternehmen aus westlichen Ländern – darunter aus den EU-Staaten, aus den USA und aus Kanada – behalten ihr Interesse am russischen Markt“, meint Kremlsprecher Dmitri Peskow. Genannt werden H&M und ausgerechnet das schwedische Unternehmen IKEA. Spätestens bei MC Donalds sehe ich aber dunkelschwarz.

Doch da hat sich Russland ohnehin auf eine „typische Kriegslösung“ verlegt. In der Stadt Syktywkar, im Nordwesten Russlands findet sich eine Speisekarte, die es in sich hat. Dort gibt es einen „Krim-Burger“, oder auch einen „Kreml-Burger“, neben anderen so klangvollen „Burger“-Namen, wie „Panzer T-34“ oder „Interkontinentalrakete Topol-M“ fehlt nur noch ein Shake mit dem Namen „scharfe Russin“ (Die von H.C. Strache). Aber die war ebenso wenig echt, wie die russische Notlösung einer Burgerkette, welche die kulinarischen Gelüste der Jugend befriedigen soll.

Kurios auch der Gedanken, dass die Ostukraine künftig „Süd-Russland“ heißen soll. Da bin ich schon gespannt, wer so einen künstlichen „Staat“ anerkennen soll (abgesehen von Russland und Belarus).

Ein weiterer feuchter Traum kommt vom russische Politiker Jewgeni Alexejewitsch Fjodorow, der fordert, dass das Dekret zur Anerkennung der Souveränität Litauens von 1991 gestrichen wird. Die Ende der 1980er-Jahre erlassene Anerkennung wäre rechtswidrig, weil sie gegen gegen mehrere Artikel der Verfassung der UdSSR verstoßen würde. (Kleiner Tipp: Die UdSSR gibt es gar nicht mehr). Auch hätte es kein entsprechendes Referendum zur Abspaltung von der Sowjetunion gegeben.

Für mich bleibt nur die Frage, wie viele Jahre es dauern wird, bis Russlands Dauerpopulisten in der Gegenwart angekommen sind. Aber dann könnte die Gegenwart schon längst zur erdgeschichtlichen Vergangenheit gehören.

 

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