Home » Beitrag verschlagwortet mit 'politisch korrekt'

Schlagwort-Archive: politisch korrekt

Politisch korrekt?

Loading

Politisch korrekt?

Jetzt haben sie wieder voll zugeschlagen, die selbst ernannten „Rassisten-Jäger“, die in wirklich allem eine für sie geeignete „Beute“ sehen. Würde man wirklich auf alles eingehen, was sie sich vorstellen, dann dürften wir vermutlich demnächst auch noch die Bibel umschreiben.

Im Fokus steht diesmal ein Klassiker, der so nicht weiter existieren dürfte. Die Sendungsverantwortlichen im ZDF haben sich nämlich an einer Textzeile von Udo Jürgens und ließen den Klassiker „Aber bitte mit Sahne“ gestört, die da lautet: „Sie pusten und prusten, fast geht nichts mehr rein. Nur ein Mohrenkopf höchstens, denn Ordnung muss sein“.

Mohrenkopf? Geht ja gar nicht! Und „Schokokuss“ – eine alternative Bezeichnung für das Dessert ist natürlich auch verpönt. Dabei lässt sich die Bezeichnung „Mohrenkopf“ bis ins Jahr 1892 zurückverfolgen. In der „Giovanni Zarrella Show“ wurde der Song einfach umgetextet. Spannend dürfte allerdings werden, ob und wie der ORF in solchen Fällen reagieren könnte. Immerhin sind „Schwedenbomben“ ja auch nicht gerade politisch korrekt – in Anbetracht der Tatsache, dass Schweden nun einen Beitrittsantrag zur NATO gestellt hat. Man will ja niemanden verärgern.

Florian Silbereisen hat sich auch schon Ärger eingefangen, nach dem er das Wort „Indianer“ aus „1000 und eine Nacht“ gestrichen hat. Dabei ist diese Sprachpolizei noch lange nicht am Ende. Die harten Brocken kommen erst – wenn sie „zufällig“ auf den Klassiker mit der Erstausstrahlung „Roots“ am 23. Jan. 1977 stoßen sollten. Diese Mini-Fernsehserie müsste demnach komplett verboten werden.

Doch die Vergangenheit können und sollten wir nicht ändern, denn sie ist Teil unserer Identität – egal ob man sie jetzt positiv oder negativ bewertet. Alles auszulöschen, was nicht ins sprachliche Programm passt, würde bedeuten, auch Teile der eigenen Identität zu verlieren.

Aus meiner Sicht handelt es sich um absolut lächerliche Aktionen, die weder einen Sinn ergeben, noch in irgendeiner Form die Zukunft positiv beeinflussen können. Und statt Mohrenkopf „schwarze Kugel“ zu verwenden, würde auch sehr schnell im Fokus dieser Leute stehen. Abgesehen davon – Kann ich mir „Aber bitte mit Sahne“ mit „Schwarzer Kugel“ im Text vorstellen? Eher nicht, denn das lässt mein sprachliches Verständnis nicht zu und politisch korrekt wäre es wohl auch nicht.

Teilen

Ein ernstes Problem SATIRE

Loading

Ein ernstes Problem SATIRE

Wir haben wirklich keinerlei Probleme. Keine banalen und keine existentiellen Probleme. Nicht, was unser Leben und das zusammenleben stören könnte. Jedenfalls könnte man das glauben, wenn man folgende Zeilen liest – und die haben es in sich.

Sogar Kinderbücher müssen jetzt umgeschrieben werden, damit sich bloß niemand benachteiligt oder gar diskriminiert fühlt. Auch die haben künftig „politisch korrekt“ zu sein. Anders ausgedrückt: „Die aus heutiger Sicht rassistischen oder diskriminierenden Wörter“ müssen entfernt werden.

Der britische Verlag Puffin, der die Bücher vom Kinderbuchautor Roald Dahl (1916–1990) veröffentlicht, setzt dem Anti-Diskriminierungswahn die Krone auf. In jedem Buch wurden jetzt unter anderem die Wörter „fett“ und „hässlich“ gestrichen, wenn sie das Aussehen von Personen beschrieben.

Da frage ich mich natürlich, was dann dort zu lesen sein wird. Der „fette Mann“ darf ja nicht mehr verwendet werden – zumal MANN ja ohnehin schon verpönt ist, weil man den schlecht gendern kann. Aber da wäre noch das Wort „fett“. Man müsste es also so umschreiben: Statt „der fette Mann“ liest man vielleicht künftig: „Die Person, die haarscharf als Kandidat für die Sendung „Mein Leben mit 300 Kg“ vorbeigeschrammt ist.

Bei dem Wort „hässlich“ wird es schon schwieriger, denn die Auswahl ist ja enorm. Man sagt also nicht mehr „Die Frau ist hässlich“, sondern „Die ist echt Belakowitsch“. Aber wer kennt die schon im Ausland? „Ausland“ wäre aber auch schon diskriminierend, also sagen wir einmal ein Land fern unserer Heimat – selbst, wenn es ein entfernter Planet sein sollte.

Augustus Glupsch aus „Charlie und die Schokoladenfabrik“ ist demnach nicht mehr „fett“, sondern „riesig“, wobei das sowohl auf Länge oder Breite bezogen werden kann. Bei „Hexen hexen“ heißt es, dass Hexen Glatzen haben und Perücken tragen. Der Verlag musste natürlich sofort einer Anmerkung hinzufügen: „Es gibt eine Vielzahl anderer Gründe, warum Frauen Perücken tragen und daran ist sicherlich nichts auszusetzen.“

Ja, natürlich gibt es eine Vielzahl anderer Gründe. Einer davon ist, dass die Betreffenden „Natur hässlich“ sind. Oops.. Das darf man ja auch nicht mehr sagen. Wäre also in diesem Fall „Natürlich Belakowitsch“. Ob das die Kids verstehen, möchte ich aber bezweifeln.

Die Ooampa Loompas in demselben Buch sind nun keine „kleinen Männer“, sondern „kleine Menschen“. Wenn man will, auch Parteiobmänner in Hydrantengröße. Da wissen nur Eingeweihte (Nicht Eingeweide), wer damit gemeint ist. Man muss nur aufpassen, dass die 8-Jährigen nicht verhaftet werden, wenn sie im „Spionage-Stil“ mit Geheimsprache lesen.

Teilen

Seite von

Profil 22020

Motto

Aufgeben kann man einen Brief, aber niemals sich selbst. Das ist keine Option.