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Das große Interview (SATIRE)
Das große Interview (SATIRE)
Natürlich handelt es sich dabei um ein fiktives Interview, aber genau so könnte es ablaufen. Als Erstes fällt auf, dass der blau-braune Möchtegern-Führer wirklich Geschmack hat, wenn man sein Häuschen, den Berghof betritt. Im pompösen Wohnzimmer ziert ein riesiger Wandverbau im altdeutschen Stil – Eiche rustikal – den Ort der sorgsamen Planung wofür auch immer.
Im Hintergrund die zarten Klänge des Horst-Wessel-Liedes, während er gerade das Mittagessen serviert bekommt: Eiernockerl mit Gurkensalat. Auf dem Tisch eine handsignierte Erstausgabe von „Mein Kampf“ – der ganze Stolz im Hause des Möchtegern-Führers. Das überrascht mich allerdings nicht wirklich. Irgendwo müssen ja seine „genialen Ideen“ auch ihren Ursprung haben.
Auf die Frage, ob seine politischen Ansichten heute noch zeitgemäß wären, antwortet er, wie aus aus der Armee-Dienstpistole, die zufällig einer seiner Jünger bei einem Trainings-schießen im Luftschutzkeller vergessen hat: „Selbstverständlich ist alles zeitgemäß. Man muss sich nur ansehen, wie viele Fans bei meinen Kundgebungen zugegen sind, um meine großartigen Reden zu hören.“ Von den unzähligen Packungen MAOAM als Bestechung, die er schon für die nächste Demo in seinen gepanzerten Mercedes-Benz 770 eingeladen hat, sagt er nichts.
Nächste Frage, die alle brennend interessiert: „Hatten Sie nie Bedenken, wegen der Aussage, Flüchtlinge in Lagern konzentrieren zu wollen, irgendwann zur Verantwortung gezogen zu werden?“ Kickl – ganz entspannt: „Nein, warum auch? Ich habe ja damit gerechnet, in absehbarer Zeit Reichsbundeskanzler zu werden. Außerdem bin ich schon alleine durch Ivermectin voll immunisiert“
In diesem Zusammenhang die Frage, ob Sie niemals Bedenken hatten, dieses Pferde-Wurmmittel zu hoch zu dosieren? DDr. Kickl kennt sich aber aus: „Die empfohlene Einzeldosis ist 0,2 mg Ivermectin pro kg Körpergewicht. Das macht nach meiner Rechnung 6,42 g für ein Pferd mit 600 kg. Der Rest kann bei meiner Pferdenatur ja noch nachgegeben werden – nur zur Sicherheit.“
Etwas anderes: „Finden Sie nicht, dass sie einen nicht unbedeutenden Teil der Bevölkerung durch diese Massenansammlungen ohne Schutzmaßnahmen einem erheblichen Risiko in Corona-Zeiten aussetzen?“ In seiner unnachahmlichen Art kontert der Impf-Taliban: „Warum denn? Gegen Wasserwerfer nehmen meine Fans ihre Kinder mit und damit sind sie vor der Staatsmacht geschützt. Gegen Covid-19 sind die meisten „meiner Leute“ ohnehin heimlich geimpft.“
Eine abschließende Frage: „Was bezwecken Sie wirklich mit diesen Demos?“ Eine 3 Minuten Bedenkzeit folgt, bevor die Antwort laut und deutlich, wie aus einem Megafon kommt: „Wenn es so aussieht, als ob das Volk einen Umsturz will, erspare ich es mir, den Reichstag … ähmm, das Parlament zu stürmen, um mir den Aluhut … ähmm, die Führerkrone aufzusetzen.“
Ja, so, oder so ähnlich könnte das Interview mit Klein-Herbert aussehen. Leider sind die Hintergründe aber nicht ganz so einfach zu durchschauen und so werden auch weiterhin tausende von Anhängern, die im Grunde genommen ganz genau wissen, WEM sie da folgen, seinen Worten Glauben schenken, denn es ist gar nicht so wichtig, was die Regierung macht. Die Devise ist: „Hauptsache dagegen“ und das scheint sehr gut anzukommen.
Noch alles im Griff?
Noch alles im Griff?
Diese Frage muss man sich stellen, wenn man die Hilflosigkeit der Exekutive sieht, wenn es darum geht, illegale Mini-Demos aufzulösen. Der heutige „Spaziergang“ der Nazis rechtfertigt diese Frage. Einer Teilnehmerzahl von 300 bis 400 Personen steht die Exekutive hilflos gegenüber. Die Maskenpflicht wird nach wie vor missachtet, es gibt keine Abstände und zudem ist diese „Demo“ nicht ordnungsgemäß angemeldet.
Eine Redaktion wurde „Lügenpresse“-Rufen belagert und es wurden dort von den Teilnehmern selbst Lügen verbreitet. Zum Beispiel, dass das Coronavirus mit dem HIV-Virus zu vergleichen wäre und beide Viren würden nur bei Personen mit angeschlagenem Immunsystem zu schweren Verläufen führen.
Und was macht die Wiener Landespolizeidirektion? NICHTS! „Die Tatsache, dass eine Versammlung nicht ordnungsgemäß angezeigt wurde, ist alleine kein Grund für eine Auflösung“ Dann frage ich mich natürlich, ob denn etwa ein Bankraub, oder eine Plünderung auch kein Grund wäre, einzuschreiten. Auch diese Dinge sind illegal.
Der Grund für diese illegale Demo ist eigentlich gar nicht so wichtig. Sie richtet sich – wie immer – gegen alles. Alleine die Tatsache, dass auch die FPÖ auf ihrer Website zu diesem illegalen „Spaziergang der Gesundheitsberufe u.a. zu Ärztekammer und Gesundheitsministerium“ aufruft, ist schon ein pikanter Hintergrund, denn eine politische Partei, die zu illegalem Handeln aufruft, hat keine Existenzberechtigung in einer Demokratie.
Bedenklich ist allerdings die Aussage von anwesenden Polizist:innen. „Sie wären von der Demo überrascht gewesen, dass die Maskenpflicht zu kontrollieren nicht ihre Aufgabe ist„. Dann haben sie also gar keine Aufgabe? Am Rand stehen und zuschauen kann ich auch. Man könnte zu dem Schluss kommen, dass die Republik die Nazi-Lage nicht im Griff hat und es ist nur eine Zeitfrage, bis jemand auf die Idee kommt, das Recht selbst in die Hand zu nehmen.
Dass wir uns an einer „Schwelle“ befinden, an der es um Recht oder Nazi-Diktatur geht, ist nicht nur mir klar. Mir ist auch völlig klar, dass es tatsächlich in so einem Fall zu massiven Lieferengpässen (besonders im medizinischen Bereich) kommen wird, denn niemand liefert freiwillig in ein Land, das sich offenbar durch Handlungsunfähigkeit zum Nationalsozialismus bekennt. Oder sollte es so sein, dass auch die Exekutive schon von sowas durchsetzt ist?
Warum man solche illegalen Demos nicht mit allen Mitteln auflöst, ist mir nicht klar. Man könnte doch einfach eine Feuerwehrübung an den Demoorten veranstalten. „Wasser marsch“ heißt das Kommando wohl. Bei diesen Temperaturen übrigens ein effektives Mittel.
Inzwischen schießt Christian Hafenecker aus allen Rohren gegen alle, die nicht blau-braun sind. Auch das Staatsoberhaupt wird nicht verschont: „Van der Bellen ist mittlerweile Teil der türkis-schwarzen Familie geworden, um sich seine Wiederwahl zu sichern“ Der Finanzminister, Magnus Brunner müsste abberufen werden und laut Hafenecker wäre das Korruptionsunwesen der ÖVP nicht nur um ein türkises Problem. Es wären alle in der ÖVP beteiligt, inklusive Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel.
Auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Innenminister Gerhard Karner sollten in ihren Ministerien „aufräumen“, weil sie „ihr Handwerk bei Ex-Innenminister Ernst Strasser“ gelernt hätten. Dagmar Belakowitsch vermutet, dass die „Repressionen“ der Regierung durch die Corona-Maßnahmen nur der Verdeckung der Korruption dienen sollen.
Es ist dringend geboten, hart durchzugreifen. Es kann nicht sein, dass man Krankenhauspersonal unter Polizeischutz stellen muss, damit wertvolle Arbeit geleistet werden kann. Es kann auch nicht sein, dass dem Staat die Situation so weit entgleitet, dass Nazis und ihre schweigende Gefolgschaft das Land übernehmen. Man muss endlich aufhören, in solchen Leuten das „Gute“ zu suchen. Das existiert nicht!
Weihnachtsvorbereitungen
Während ganz Österreich trotz Lockdown und Ausgangsbeschränkungen versucht, die kommenden Feiertage so festlich wie möglich zu gestalten, gibt es abseits der traditionellen Gebräuche eine Minderheit mit Weihnachtsvorbereitungen der besonderen Art. Tradition wird ja angeblich großgeschrieben in der blau-braunen Riege der obskuren Weihnachtselfen und so ist es nicht verwunderlich, dass in der Wr. Reichsratstraße reges Treiben herrscht.
Kickl sitzt am Boden auf seiner Pferdedecke und füllt die Bestellscheine für den Pferdeentwurmer Ivermectin für das Darknet aus. Die treuen Follower haben ja sämtliche Restbestände, die auf legalem Weg zu bekommen waren, restlos aufgekauft. Im Ofen bräunen bereits die halbmondförmigen Zyankalikekse, die schnell versandfertig verpackt werden müssen. Man will ja auch andere Bevölkerungsgruppen beglücken, die nicht das zweifelhafte Vergnügen haben, sich bei den neuesten Impfpflicht-Demos die Zehen anzufrieren.
Die besinnliche Marschmusik im Hintergrund übertönt die sonst allgegenwärtigen Klänge von Richard Wagners Ring der Nibelungen, was dazu führt, dass die leichten „Grippesymptome“ der Covid-19 Infektion gar nicht mehr wahrgenommen werden. So kann das Versprechen bei der angekündigten Schwurblerdemo Dummsinn zu erzählen, vielleicht doch noch erfüllt werden.
Noch schnell das blaue Jäckchen bügeln, eine Hand voll Lametta in die Taschen, die er bei der Demo im Cheerleader-Modus vor seinen Fans schwenkt, zwei LED Kerzen in die Ohren gestopft, damit ihn auch die dümmsten Rechtsextremisten von Weitem erkennen, und schon ist der blau-braune Impf-Taliban bereit für die große Schlacht, denn er hat ja bereits in Facebook angekündigt: „Es geht um alles“. Das würde ich mir auch wünschen, denn „alles“ bedeutet ja auch, dass es um seinen politischen Kopf geht. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass ihm seine Getreuen nach wie vor die Stange – oder sonst was halten und wir dieses Gesicht auch noch zu Ostern sehen werden. Vielleicht lässt er sich bis dahin noch ein kleines Bärtchen unter dem Riechkolben wachsen – und der wird ja von seinen Corona-Lügen immer länger, und länger und länger.
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