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Pandemie-Ende

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Ein schöner Titel und eine schöne Idee von Dorothee von Laer, dass für Österreich in zwei Monaten die Pandemie vorbei sein könnte. Was sich aber so gut anhört, ist schwieriger als gedacht.Wenn sich noch in den nächsten Wochen eine Million Menschen in Österreich impfen lassen, könnte die Pandemie wie in Dänemark für beendet erklärt werden.

„Noch ist es so, dass wir zehn Prozent der Bevölkerung die Infektion haben lassen oder impfen müssen, damit wir einen Gesamtschutz haben und wir wie in England und Dänemark die Pandemie für beendet erklären können. Dann könnte man auch die Schulkinder etwas entspannter behandeln.“ Die Praxis sieht allerdings etwas anders aus. An 122 Wiener Schulen wurden bereits in der ersten Schulwoche Klassen komplett geschlossen, in 21 Kindergärten Gruppen gesperrt, zwei Kindergärten sind ganz zu.

Die Impfkampagnen sollten deutlich ausgeweitet werden, sagt Von Laer. Allerdings sind die Impfskeptiker inzwischen ausreichend informiert und darüber aufgeklärt, dass sogar für Schwangere die Impfung empfohlen wird – mit dem Nebeneffekt, dass sogar die noch ungeborenen Kinder Antikörper haben und damit von Geburt an einen gewissen Schutz mitbringen. Und wem 3,3 Milliarden Impfungen weltweit immer noch als „Test“ zu wenig sind, dem ist ohnehin nicht zu helfen. Die anderen – die Verweigerer – wird man mit keinem Mittel überzeugen und es steht auch nicht das Virus im Vordergrund. Ihr einziges Ziel ist es, die Regierung scheitern zu sehen und behaupten zu können, dass sie mit ihrer anarchistischen Art die Regierung zu Fall gebracht haben.

Ein weiterer Lockdown, der mit so einem Verhalten heraufbeschwört wird, kann nicht einmal von den Verweigerern gewollt sein. Dass die Kosten dafür deutlich höher wären, als Einschränkungen für Ungeimpfte, mag ihnen vielleicht egal sein, weil viele von ihnen sowieso noch nie richtig gearbeitet haben und „ihr Geld“ sowieso bekommen. Bisher, denn was würde wohl passieren, wenn es nach dem Motto „quid pro quo“ ginge? Also Staatliche Hilfen nur gegen Impfung. Dasselbe wäre aus meiner Sicht auch für Migranten denkbar, denn ein nicht unbeträchtlicher Teil der Verweigerer kommt aus diesem Bereich. Abschiebung bei Weigerung sich impfen zu lassen und damit die Allgemeinheit zu gefährden. Auch das könnte ich mir vorstellen.

Natürlich lässt man sich in erster Linie für sich selbst impfen, aber es gibt auch ein übergeordnetes Interesse der Gesellschaft, dem jeder Einzelne, der dafür geeignet ist, Folge zu leisten hat. Inzwischen denke ich, dass die Möglichkeit von Appellen ausgereizt und die Zeit für Konsequenzen gekommen ist. Viel Zeit bleibt uns nicht mehr. man könnte ja auch die klassischen Verweigerer mit Hausarrest belegen. Rechtlich nicht möglich? Mag sein, aber es würde die immer schlechtere Stimmung im Land deutlich zeigen – und die ist nur auf Trotz, Sturheit, Gleichgültigkeit der Verweigerer zurückzuführen. So wird man noch sehr lange auf das österreichische Pandemie-Ende warten müssen – mit vielen dauerhaft Erkrankten und vielen Toten.

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Impfpflicht oder Lockdown

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Für die Meisten dürfte es keine Frage sein, wenn man tatsächlich die Wahl hätte. Die Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer sieht das ähnlich: „Wenn die Welle nicht bald abflacht, werden wir um einen Lockdown nicht herumkommen“ Doch die Welle wird aus zwei Gründen nicht abflachen, sondern im Gegenteil – sie wird weiter ansteigen.

Niedrigen Corona-Impfraten, der nachlassende Schutz der Immunisierung bei den älteren Menschen, die Delta-Variante, die Reiserückkehrer und der bevorstehende Schulbeginn. Die Vermeidung einer Überlastung der Intensivstationen erfordert entweder weitere Lockdowns oder die Einführung der Impfpflicht. Derzeit machen die Reiserückkehrer etwa 40 % der Neuinfektionen aus. Tests, die sowieso nur sehr unzureichend durchgeführt werden, bringen da nicht viel. man weiß zwar, wer infiziert ist, aber eine Neuinfektion wird dadurch nicht verhindert – und damit auch keine Überlastung der Spitäler.

Meiner Ansicht nach kann es da nur eine Möglichkeit geben: Impfpflicht für alle Freizeiteinrichtungen, Gastronomie und Auslandsreisen. Es ist nicht einzusehen, warum ALLE verschiedene Einschränkungen in Kauf nehmen müssen, nur weil die Impfbereitschaft in Österreich speziell bei den Jüngeren kaum noch vorhanden ist. Die Impfung wirkt und das kann kaum noch bestritten werden. Inzwischen ist auch klar, dass 85 % der Corona-Spitalspatienten ungeimpft sind.

Da muss die Frage erlaubt sein, wie lange Geimpfte zusehen, dass sie für die Impfgegner die Kartoffeln aus dem Feuer holen sollen – zumal auch klar ist, dass von den Verweigerern wirklich jede Möglichkeit genutzt wird, um gegen sie vorzugehen. Erschreckend ist, dass plötzlich selbst Demonstrationen von Erz-Nazis damit in den Vordergrund rücken – nur um für „Freiheiten“ zu demonstrieren, die ihnen schon deshalb nicht zustehen, weil sie Andere vorsätzlich gefährden. Eine Impfpflicht sieht auch der EGMR für legitim an, weil die „Freiheitsrechte“ eingeschränkt werden können, wenn die allgemeine Gesundheitssituation entgegen stehen.

Dass sich diese Impfverweigerer mit einem Lockdown ins eigenen Fleisch schneiden würden, ist ihnen offenbar nicht bewusst. Aber dafür reicht es oberhalb der Halskrause wohl nicht.

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