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Macht hoch die Tür

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Macht hoch die Tür

… die Tor macht weit. So könnte derzeit das Motto lauten, das die Regierung vertritt. Die Teuerung ist – unabhängig davon, ob Klein-Herbert etwas daran ändern kann oder nicht – ein idealer Türöffner für die FPÖ, der direkt in die Regierung führt. Die Unzufriedenheit und vor allem die Unmöglichkeit, das Leben finanziell zu stemmen, betrifft immer mehr Menschen in unserem Land.

Ich gelte durchaus als Unternehmerfreundlich, doch inzwischen sind wir an einem Punkt, an dem meine Sympathie mit Unternehmern, Konzernen und anderen Preistreibern am Nullpunkt angekommen ist. Der gestrige Teuerungsgipfel kann von den meisten nur als schlechter Scherz betrachtet werden. Eine „freiwillige Transparenz bei Preisbildungen“ ist das einzige Ergebnis, von der der Verbraucher genau NICHTS hat. Einzig die Fantasie der Konzernchefs wird damit mehr gefordert, wenn es um Gründe geht, die Preise nicht nur nicht zu senken, sondern weiter zu erhöhen.

Ausreden, wie steigende Spritpreise, die den „armen Konzernen“ so sehr zu schaffen machen, werden als glatte Lüge entlarvt, wenn ich sehe, dass an Tankstellen bei uns die Dieselpreise bei 1,44 und Normalbenzin bei 1,50 liegen. Die erhöhten Priese fließen also in die Gewinnmargen, die allerdings in keinem Fall gesenkt werden.

Ich kann ja verstehen, dass die Konzernleitungen ihre Nutten ebenso bezahlen müssen (Wie beim Wirtschaftsforum in Davos die „Escorts“), wie ihre Luxusurlaube, die sowieso nur dazu dienen, sie bei Laune zu halten und halbwegs ihre Denkfähigkeit zu erhalten. Sie sind ja so überfordert. Ob das die Verbraucher auch sind, spielt dabei offenbar keine Rolle. Derartige Vergnügungen sehe ich als zahlender Verbraucher nicht ein.

Die Unternehmerfreundlichkeit erledigt sich bei mir in dem Moment, in dem es nicht mehr möglich ist, die Preise für alltägliche Waren auch zu bezahlen und die Regierung riskiert damit sogar schwere Unruhen im Land. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zu Plünderungen und Gewaltexzessen kommt, denn es sind nicht nur die „bösen Alten“, die unter der Teuerung zu leiden haben und sich kaum wehren können, sondern vermehrt auch Junge, die ohnehin schon deutlich gewaltbereiter sind, als die Generationen davor.

Die kurzfristigen „Super-Bonuszahlungen“, die großzügig verteilt werden, sind nicht mehr, als ein Tropfen auf dem heißen Stein und sie verpuffen ebenso schnell, wie sie vom Konto abgehoben wurden – zumal sie ebenso wenig treffsicher sind, wie eine sowieso unmögliche Senkung der MWST. Immerhin verdient der Staat mit jeder Verteuerung mit – und nicht wenig. Kippen wird das Ganze, wenn sich die Bevölkerung nicht einmal mehr das Nötigste leisten kann.

Dazu gehören Mieten ebenso wie Energie, oder auch der tägliche Einkauf, dessen Preis im Vergleich zu vor zwei Jahren um fast 50 % gestiegen ist. Dabei ist der Energiesektor – wenn man den Medien auch nur halbwegs trauen darf – der schlimmste Abzockerverein. Aus meiner Sicht müsste vom Energiesektor angefangen bis hin zum kleinen Einzelhändler ein zu zahlender Umsatzsteuersatz von 25 % bis 30 % veranlagt werden, wenn die gesunken Preise nicht an den Verbraucher weitergegeben werden – und zwar so lange, bis sie es verstanden haben, dass man so nur sehr kurzzeitig Millionen scheffeln kann. Außerdem müsste es ein Exportverbot für die Konzerne geben, um zu verhindern, dass sie zu höchstmöglichen Preisen ihre Waren ins Ausland verkaufen, als die Versorgung im eigenen Land sicherzustellen. Verluste, die Corona verursacht hat, werden sowieso nie wieder ausgeglichen.

Wenn die Gier so groß ist, dass die halbe Bevölkerung in die Armut getrieben wird, dann muss eine Konzernleitung abgesetzt werden, damit der Staat die Kontrolle übernimmt. Mit den derzeitigen Handlungen oder auch Nicht-Handlungen treibt die Regierung die Bevölkerung direkt ins Nazitum der 30er Jahre. Offenbar wurde vergessen, wie es damals angefangen hat.

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Teuerung hausgemacht

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Teuerung hausgemacht

Ich habe mir überlegt, wie ich versuchen könnte, anderen das Prinzip der Teuerung zu erklären und ich denke, es geht mit einem einfachen Rechenbeispiel. Für mich übrigens die EINZIGE Erklärung, die noch irgendwie einen Sinn ergibt

Nehmen wir einmal an, dass ein Hersteller plant, ein Produkt für 100 € auf den Markt zu bringen. Er braucht natürlich für die Produktion Energie, Mitarbeiter, Lagerkapazitäten etc. Diese Kosten sind aber gestiegen und so setzt er zunächst einmal 5 % zusätzlich an. Zu diesem Preis kauft der erste Zwischenhändler die Ware an, hat aber durch die gestiegenen Preise (die 5 % des Herstellers) höhere Kosten (abgesehen von seinen eigenen Kosten wie Transport etc.) Natürlich ist auch dieser Zwischenhändler nicht bereit, auf nur einen Cent seines Gewinns zu verzichten. Also bezahlt der Konzern dem Zwischenhändler, der noch einmal 5 % draufschlägt, weil er sich denkt, dass er ja auch von der Teuerung betroffen ist, den ursprünglichen Preis von 100 € PLUS die 5 % des Herstellers PLUS die 5 % des Zwischenhändlers. die schon draufgeschlagen wurden – also PLUS 10 %.

Dann geht es weiter zum Einzelhandel, der ja auch nicht bereit ist, auf seine Gewinne zu verzichten. Dieser bezahlt die 100 € für die Ware PLUS die bereits insgesamt 10 %  draufgeschlagenen Kosten. Nun will aber der Einzelhandel auch nicht von seiner Gewinnmarge abgehen und verteuert „sicherheitshalber“ die 100 € Ware noch einmal um 10  für den Verbraucher, um ja keinen Cent zu verlieren. Bei allen Schritten kommen die eigenen Kosten noch dazu, die sich ja auch laufend erhöhen. Und schon sind wir bei einer Teuerung von 20 % für das Endprodukt.

Bei jedem Produktions/Verkaufsschritt kommen natürlich noch die eigenen Kosten dazu, sodass am Ende der Verbraucher Preissteigerungen von 50 % und mehr hinnehmen muss. Erst, wenn der Verbraucher nicht mehr bereit, oder in der Lage ist, diese Preise zu bezahlen, bricht das Preis-Kartenhaus zusammen.

Ja, es ist sehr einfach gerechnet und mir ist auch klar, dass die Zahlen deutlich höher sind. Aber ich denke, so ist das System einfacher zu verstehen. Ein große Ausnahme bilden die Energieversorger, die beim Abzocken keine Grenze kennen. Dabei fällt mir ein, dass in den Medien angegeben wird, dass der Diesel- und Benzinpreis über 2,00 € liegen. Seltsam, dass es bei uns einige Tankstellen gibt, die dzt. Diesel für 1,89 € verkaufen und Benzin für 1,65. Es gäbe also Spielraum.

Wenn die CO₂ Bepreisung jetzt im Oktober kommt, ist ein weiterer Schub nach oben zu erwarten. Die Preisanstiege sehen dann etwa so aus und man kann davon ausgehen, dass wirklich JEDER Cent zusätzliche Kosten an den Verbraucher weitergegeben wird. Für mich unverständlich, dass es Menschen gibt, die ihren Klimabonus einfach verprassen, denn der Staat kann nicht immer die Gießkanne auspacken.

CO2-Preis Benzin Erdgas
2022: 30€/t +7,7 Cent/Liter +7,3 Cent/m³
2023: 35€/t +9,0 Cent/Liter +8,5 Cent/m³
2024: 45€/t +11,5 Cent/Liter +10,9 Cent/m³
2025: 55€/t +14,1 Cent/Liter +13,4 Cent/m³

 

Für mich ist klar: Wenn diese Abzockerkette nicht durchbrochen wird, landen wir irgendwann bei einem Brotpreis von 35 € p. Kilo. Natürlich wird es dabei Verlierer geben und es bleibt zu hoffen, dass es nur diejenigen trifft, die in ihrer Gier gar nicht mehr wissen, wo sie die Preise demnächst erhöhen sollen. Wenn der Verbraucher auf der Strecke bleibt und sich gar nichts mehr leisten kann, könnte es sehr laut und sehr hässlich auf den Straßen werden.

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