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Im Panikmodus

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Im Panikmodus

Als Politiker braucht man schon gute Nerven und gerade in diesem Bereich ist Angst ein schlechter Ratgeber. Man darf nicht erpressbar sein, man sollte sich nicht wie ein Blatt im Wind drehen und man muss leider auch mit Morddrohungen leben.

Das gestrige Interview mit Werner Kogler hat es wieder einmal gezeigt. Die FPÖ – und allen voran ihr Parteischwitzender ähmm Parteivorsitzender hat diese Eigenschaften offenbar nicht. In einer Partei, wo „Treue“ ein hohes Ideal ist, hat er zu schnell die Nerven weggeschmissen und Jenewein fallen gelassen. Dass Jenewein die FPÖ verlassen hat, war nicht der Ursprung des blau-braunen Chaos. Vielmehr war es so, dass Kickl ihn vorher aus dem Parlamentsklub geschmissen hat.

Jenewein wollte zahlreiche Funktionäre der FPÖ-Wien anzeigen und das wurde Kickl offenbar zu heiß. Auch wenn nach außen hin Einigkeit demonstriert wird, ist Klein-Herbert angeschlagen und ob er den Bundesparteitag im September „überlebt“, wird sich noch herausstellen. Eine Wahl zum Parteivorsitzenden unter 90 % wäre eine glatte Niederlage.

Der Panikmodus wird allerdings von einschlägigen Kreisen, in der SPÖ und in der FPÖ der Regierung vorgeworfen. Die SPÖ will unbedingt Rendi-Wagner als Kanzlerin sehen und sie selbst? Sie will unbedingt die erste KanzlerIN der Republik werden. Doch das könnte man im Grund genommen reicht einfach verhindern. Angenommen, unser Karl würde den Kanzlersessel räumen und Karo Edstadtler als Vorsitzende vorschlagen. Schätze, damit würde der Traum der roten Möchtegern-Kanzlerin platzen.

Allerdings glaube ich ohnehin, dass die Koalition bis zu den regulären Wahlen 2024 hält. So wie es aussieht, passt zwischen Kogler und unserem Karl Nehammer kein Blatt Papier. Ein Umstand, der nicht nur der SPÖ, sondern vor allem auch der FPÖ so gar nicht passt. Bis zu den Wahlen könnte Klein-Herbert schon Geschichte sein, denn die betonte Einigkeit bei den Blau-Braunen existiert nicht wirklich.

Die wichtigsten Landesfraktionen in Oberösterreich und Wien dürften bei einer Kampfabstimmung nicht auf Kickls Seite stehen. Die Aufforderung an seine „Gegner“ innerhalb der FPÖ, sich zu outen, zeigt schon deutlich, wie sehr Rumpelstilzchen bereits im Panikmodus ist. Man weiß ja inzwischen, wie er mit seinen Gegnern umgeht. Jenewein weiß das nur zu genau.

Panik  dürfte Kickl auch schieben, weil er nicht weiß, was auf Jeneweins Handy zu finden ist. Jenes Handy, welches derzeit beim BKA liegt (welches Kickl ja nicht mehr unter Kontrolle hat). Mit seinem Angriff auf die bösen Medien hat Kickl die Diskussion nur verlagert, aber nicht beseitigt. Auch der Inhalt des Handy könnte ein Sargnagel für Kickls politische Beerdigung sein.

Selbst, wenn die Schlacht um den Parteivorsitz erst einmal wegen den Wahlen (Bundespräsidentschaft und Tirol) erst einmal ausgesetzt werden sollte – Klein Herbert wird sich stellen müssen, denn ebenso wie die Parteispitze nicht vergisst, gilt das auch für die Gegner von Kickl. Und so beschäftigt sich zum Beispiel der Tullner FPÖ-Bezirkschef Andreas Bors lieber mit essentiellen Dingen, wie „Regenbogen-Zebrastreifen“: „Die Regenbogen-Färbung würde das übliche Bild eines Schutzweges beeinträchtigen und kann die Sicherheit der Fußgänger nicht gewährleisten“ Dabei sehe ich dabei überhaupt keine Gefahr – solange nicht der Parteivorsitzende im Regenbogenanzug auf der Straße liegt.

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Das Wichtigste ist die Partei

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Das Wichtigste ist die Partei

Oder auch „der Kadavergehorsam der Dagmar Belakowitsch“. Ganz offenbar ist für sie die Treue zu Kickl und seiner blau-braunen Truppe wichtiger, als die eigene Familie. Anders sind ihre Aussagen nicht zu erklären, bei denen es um nichts anderes, als den medialen Schutz ihres „Führers“ geht.

Der Vorfall beim früheren FP-Politiker Hans-Jörg Jenewein, der natürlich zufällig der Bruder von Dagmar Belakowitsch, geb. Jenewein ist, hat medial eine Menge Staub aufgewirbelt. Medienberichten (von seriösen Tageszeitungen) zufolge, liegt der Politiker im künstlichen Koma, man hätte einen Abschiedsbrief in dessen Wohnung gefunden.

Seine Frau hat in der Nacht auf Sonntag, gegen 1.30 Uhr die Rettung alarmiert, nachdem sie ihren Mann daheim bewusstlos auf der Couch liegend entdeckt hat. Im Krankenhaus wurde der Ex-FPÖ Politiker Jenewein ins künstliche Koma versetzt. Doch Dagmar Belakowitsch hat am Nachmittag in einer Presseaussendung gesagt, dass es „laut Auskunft ihres Bruders“ keinen Abschiedsbrief geben würde, in der der er seine Verzweiflungstat angekündigt hätte. Und im Koma liegen soll er angeblich auch nicht.

Hintergrund der persönlichen Tragödie waren offenbar Differenzen mit Klein-Herbert, dem Belakowitsch nach wie vor die Stange, oder sonst etwas hält. Jenewein hatte sich komplett aus der Partei zurückgezogen, nachdem er vorher aus dem Parlamentsklub geflogen ist. Im Zuge einer Razzia bei den Ermittlungen gegen einen mutmaßlich korrupten Ex-Agenten des Verfassungsschutzes wurde Jeneweins Handy sichergestellt, welches einen brisanten Inhalt enthält. Unter anderem einen Entwurf für eine Anzeige wegen Missbrauchs von Fördermitteln gegen FP-Spitzenpolitiker aus Wien. Die Beschuldigungen reichen von H.C. Strache über Johann Gudenus bis hin zu Dominik Nepp.

Kickl hat sich davon umgehend distanziert und hat dienstrechtliche Konsequenzen gegen seinen ehemaligen Vertrauten Jenewein eingeleitet. Insider äußern den schwerwiegenden Verdacht, dass Kickl doch involviert gewesen sein könnte. Etwas, das für mich außer Zweifel steht, denn NICHTS, was in dieser Partei passiert, läuft ohne den „Führer“.

Belakowitsch hat natürlich auch eine passende Erklärung für die Medienberichte: „Alles passiert nur, um dem Parteiobmann zu schaden“ und die Berichterstattung wären nur „ungeheuerliche Falschnachrichten“. Das Duo fürs Grobe wurde also über Nacht zum Einzelstück. Der Kadavergehorsam von Dagmar Belakowitsch ist schon abstoßend und widerlich. Kickl wird sich für die „groben Angelegenheiten“ wohl einen Ersatz suchen müssen. SIE alleine, wird die vielen „groben Dinge“ nicht stemmen können. Im BVT-U-Ausschuss hat Jenewein versucht, den Schaden von Kickl abzuwenden, nachdem dieser den Nachrichtendienst in seiner Amtszeit als Innenminister auseinandergenommen hat, um ihn für sich „brauchbar“ zu machen.

Laut ist die Frau ja, für die die Partei offenbar wichtiger als die eigene Familie ist. Das eigene Denken ist für FPÖler ohnehin schwierig genug. Aber irgendwann muss mit Parteitreue auch Schluss sein – spätestens dann, wenn diese Partei auch für private Tragödien verantwortlich ist. Trotzdem denke ich, dass ein Politiker sowas aushalten muss – besonders, wenn er plötzlich gegen den Strom schwimmt.

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