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Man sollte wissen, was man bekommt

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Man sollte wissen, was man bekommt

Die nun anstehende niederösterreichische Landtagswahl sollte zum Anlass genommen werden, um den Wählern und Wählerinnen vor Augen zu führen, was sie mit einem Udo Landbauer bekommen, wenn er und seine Gesinnungsgenossen weiter Aufwind bekommen. So harmlos ist er nämlich nicht und im Gegensatz zu diversen Anschuldigungen, welche die Freiheitlichen gegen die ÖVP feuern, sind diese Dinge belegbar.

Politisch interessierte Bürger haben sicher noch Landbauers Freude an Liederbüchern im Hinterkopf. Was es damit auf sich hat, sieht man, wenn man sich die Texte des zweiten Liederbuches der „Wiener Neustädter Germanen“ genauer betrachtet. Ein Liederbuch, das übrigens von Landbauer selbst beworben wurde, wie seine Unterschrift beweist.

Bereits 2009 hat Landbauer die „Junge Patrioten“ unterstützt. In mehreren Rundschreiben, die dem Dokumentationsarchiv für österreichischen Widerstand vorliegen, hat er für diese Initiative und deren Sprachrohr „gegenARGUMENT“ geworben. Der Trägerverein wurde im Jahr 2011 aufgelöst – genau zu dem Zeitpunkt, als Landbauer die geschäftsführende RFJ-Obmannschaft (Ring freiheitlicher Jugend) übernommen hat. Die Zeitschrift ging zum rechtsextremen Grazer Aula Verlag.

In der Ausgabe 2/2012 wurde die „Gesinnungstyrannei“ beklagt und als Beilage gab es Sticker mit der Neonaziparole „Hasta la vista antifascista“. Auch ein Landbauer-Interview war darin zu finden. Anonyme „Autoren“ schreiben in dieser Zeitschrift: antisemitische Verschwörungsmythen oder Beiträge gegen die Menschenrechte schlechthin: Diese sollten „schnellstens abgeschafft, oder auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt werden“. Dass diese weltweit und für jeden gelten sollten, wäre „höchst problematisch“. Man müsste die „rassischen und kulturellen Unterschiede“ zwischen Menschen akzeptieren, und Multikulturalismus als „Verbrechen an den Völkern und Rassen der Erde“ erkennen. Außerdem wurde ein „Recht“ eingefordert, „fremde Menschen nicht zu mögen“.

Das „Liederbüchlein für unterwegs“, welches Landbauer beworben hat, war nur ein weiteres „Projekt“ der „jungen Patrioten. Und Landbauer hat es entsprechend beworben: „um dem „zerstörerischen Zeitgeist“ entgegenzuwirken. Im Sinne der „Pflege der eigenen Kultur“ sollten junge Menschen das Singen traditioneller Lieder praktizieren“

Die „Liedersammlung für unsere Gemeinschaft“ besteht aus Liedern, die während der NS-Herrschaft von Nazis für Nazis geschrieben wurden. Acht Lieder vom HJ-Sänger Hans Baumann und Herbert Napiersky finden sich dort., und ein weiterer Co-Autor des Soundtracks zum nazideutschen Vernichtungskrieg ist mit zwei Liedern vertreten. (Es dröhnet der Marsch der Kolonne und Lasset im Winde die Fahne weh’n). Dazu die Fallschirmjägerhymne „Auf Kreta“ und „Ob’s stürmt oder schneit“. Auch „Der mächtigste König im Luftrevier“ aus dem Ersten Weltkrieg ist in der Nazi-Version zu finden, die sich schon in der ersten Strophe „die „Herren der Welt“ anpreist.“

„Heia Safari“ – ist bei Weitem nicht das einzige Lied mit offen rassistischen Tönen in Landbauers Buch. Doch die Texte wiederzugeben, wäre wohl gegen jede Ethik. Im Kapitel „Feierstunde“ findet sich „Deutschland, Deutschland über alles“, selbstverständlich in der dreistrophigen Variante oder auch „Flamme empor“ (Siehe, wir singenden Paare / Schwören am Flammenaltare / Deutsche zu sein“.

Landbauer sieht sich „von den Systemmedien als rechtsextrem oder nazistisch gebrandmarkt“ und „wenn wir ständig dargestellt werden wie die Nachfolgepartei der NSDAP, ist es logisch, dass sich brauner Sud angezogen fühlt! Lustig, denn die FPÖ ist die Nachfolgepartei der NSDAP und das uist historisch bewiesen und kann gerne nachgelesen werden.

Bereits 2018 wurde Landbauer auf dieses nette Büchlein angesprochen. Seine Stellungnahme damals: „Es enthält „keine bösen Lieder“, sondern „einfach Volkslieder, Das sollen auch unsere Jungen wieder lernen.“ Na diese Jugend möchte ich in ein paar Jahren sehen.

Dass Kickl und Schnedlitz – sagen wir einmal – Verhaltens-originell sind, ist ja bekannt. Man sollte aber auch die 2. Reihe nicht ganz vergessen. Rote Linien zu rechts außen gibt es jedenfalls weder bei Landbauer, noch insgesamt in der FPÖ. Das sollten die Wähler und Wählerinnen zur Kenntnis nehmen, bevor sie eine Partei unterstützen, die mehr als fragwürdige Ansichten hat.

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