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Der dümmste Kommentar

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Es ist nicht unbedingt eine großartige Neuigkeit, dass die dümmsten Kommentare aus Richtung der FPÖ kommen. Dieses Mal hat die Obfrau der Freiheitlichen Jugend Wien Wieden, Annarita Menegus auf Twitter den Vogel abgeschossen. In „weiser Voraussicht“ wurde ja dazu aufgerufen, bei der gestrigen Demo die Kinder als Schutzschilde gegen Wasserwerfer und Tränengas mitzunehmen.

Das bedeutet nicht nur, dass Gewaltexzesse erwartet wurden und die Exekutive sich selbstverständlich wehren muss. Es bedeutet auch, dass „Futter“ für die Presse eingeplant war. Annarita Menegus kommentierte den Polizeieinsatz auf Twitter gegen 18 Uhr mit einem Nazi-Vergleich: „Das Faible für Gas besteht auch nach 80 Jahren immer noch, nicht wahr?“ Oder auch: „Schämt ihr euch nicht, @LPDWien Tränengas und Pfefferspray bei einer Demo mit Kindern einzusetzen? Befehle befolgt zu haben war auch in Nürnberg keine Rechtfertigung“

Das Prädikat „dümmster Kommentar“ ist wirklich verdient. Auch ohne weitergehende Bildung, die ich von solchen Leuten sowieso nicht erwarte, sollte klar sein, dass Pfefferspray und Zyklon B nicht dasselbe ist. Selbstverteidigung ist auch kein Holocaust.

Interessant ist aber, dass ausgerechnet von der FPÖ so eine Aussage kommt. Immerhin fällt das Thema ohnehin schon in die grundsätzliche Richtung einer Partei, die aus dem Nationalsozialismus heraus entstanden ist. Wegen Erinnerungslücken muss sich Menegus jedenfalls nicht beklagen. Nur wegen der Unfähigkeit, zu unterscheiden.

Inzwischen hat Annarita Menegus ihren Twitter-Account gelöscht und die „junge FPÖ“ distanziert sich (zumindest offiziell) von den Aussagen. Ob so eine Aussage weitreichendere Konsequenzen hat, ist erst in zweiter Linie relevant. Interessanter finde ich die Tatsache, dass so ein Verhalten immer mehr zum Standard einzelner FPÖ Funktionäre geworden ist und diese Partei besonders Rechtsradikalen nur zu gerne eine politische Heimat bietet.

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