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Kontrollverlust

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Kontrollverlust

Die aktuelle Situation in Bezug auf Russland zeigt deutlich, dass der Kriegstreiber Putin inzwischen die Kontrolle völlig verloren hat. Die Drohungen und die teils völlig irrationalen Handlungen sind völlig abseits der Realität. Das „wilde Navigieren“ von einem Kampfschauplatz zum anderen in der Ukraine zeigt eine deutliche Schwächung der russischen Truppen.

In diesem Kontrollverlust versucht Putin mit allen denkbaren Mitteln, mit allen Mitteln Stärke zu demonstrieren. So soll es ab heute einen Gas-Lieferstopp für Polen und Bulgarien geben – mit der fadenscheinigen Begründung, dass diese Ländern russisches Gas nicht in Rubel bezahlen, wie Putin es gefordert hatte. Anders lautende Verträge haben für Russland offenbar keine Bedeutung.

Der Hintergrund ist die Angst Russlands vor einem weiteren Kontrollverlust. Bevor die EU ein Gasembargo beschließt, will Putin derjenige sein, der den Gashahn zudreht. Eine Maßnahme, die zumindest in der russischen Bevölkerung eine Art Stärke demonstrieren soll.

Ein anderes deutliches Zeichen kommt wieder einmal von Putins Kettenhund, dem russischen Außenminister Sergei Lawrow. bereits gestern hat er wortgewaltig vom 3. Weltkrieg und einem drohenden Atomkrieg gesprochen. Klar ist, dass damit die Geschlossenheit des Westens auseinandergebrochen werden soll. Russland will damit „beweisen“, dass sich insbesondere die EU einem großen Risiko aussetzt.

Lawrow sieht auch jede Art von Waffen, die in die Ukraine geliefert werden – also NATO-Waffen, als „legitimes Angriffsziel“. Nach dem russischen Gedanken ist überall, wo Russen leben, auch russisches Territorium. Dem zufolge wäre auch überall, wo es NATO-Waffen gibt, ein Feind, den es zu vernichten gilt.

Ich habe bereits vor Tagen angekündigt, dass ein nächstes Angriffsziel die Republik Moldau sein wird. Transnistrien, geopolitisch gesehen ein Teil von Moldau, gehört bereits zum „Wunsch-Machtbereich“ des Kriegsverbrechers und das Vorrücken in die baltischen Staaten, muss bereits als Angriff gegen die NATO gewertet werden. Putin wäre also gut beraten, wenn er sich diesen Schritt gut überlegt, denn auch Russland würde einen Angriff auf die NATO nicht überleben.

Man hat den Eindruck gewonnen, als würde Russland eine direkte Konfrontation mit der NATO provozieren und bei solchen Vorwürfen ist das auch klar. Den USA und Großbritannien wirft Lawrow vor, die Verhandlungen mit der Ukraine zu bremsen und Kiew Positionen vorzugeben. Doch es muss auch für jeden verständlich werden, dass es niemals „nur“ um die Ukraine gegangen ist und „Verhandlungen“ bedeuten für Moskau nur eine bedingungslose Kapitulation.

Die Drohung von Lawrow von einem 3. Weltkrieg ist nicht ganz von der Hand zu weisen, denn im Gegensatz zur Kubakrise 1962, gibt es heute kaum noch Kommunikationskanäle zwischen den Großmächten. Die Ausrede von „Missverständnissen“ kommt da Lawrow sehr gelegen: „Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden“.

In einem Punkt haben Putin und sein Kettenhund Recht: Putin würde Atomwaffen einsetzen, wenn auch vorerst nur „taktische Atomwaffen“ mit begrenzter Reichweite – überall dort, wo es ihnen in den Kram passt. Die Auswirkungen – auch die lokalen Schäden, die dadurch verursacht werden könnten, ist dem Kriegsverbrecher-Duo egal. Die ganze Welt soll von russischem Getreide abhängig werden, denn die Kornkammer der Welt (Ukraine) wäre auf Jahrzehnte nicht mehr verfügbar. Es geht hier nicht um Eroberung, sondern um pure Zerstörung.

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Krieg der Worte

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Krieg der Worte

Es ist unwahrscheinlich, dass der Ukraine-Krieg nicht weiter eskaliert, denn neben der bewaffneten Auseinandersetzung gibt es auch noch einen Krieg der Worte, welche langfristig schwerer wiegen könnte, als Putins Angriffskrieg auf die Ukraine.

So fordert der polnische Vizeregierungschefs Jaroslaw Kaczynski eine friedenserhaltende Mission der NATO oder möglicherweise einer noch breiteren internationalen Struktur in der Ukraine. Das stellt mich vor die Frage, ob Kaczynski nun gedankenlos, dumm, oder berechnend ist. Die NATO in der Ukraine wäre gleichbedeutend mit dem 3. Weltkrieg und im günstigsten Fall ist so eine Aussage dumm. Aber vielleicht weiß er auch nicht, was das Wort „Verpflichtung“ bedeutet, denn auch in der EU ist Polen Nettoempfänger, aber nicht etwa „Nettozahler“ wie Österreich. So dürfte ihm auch nicht klar sein, was das Wort „Beistandpflicht“ bedeutet.

Den Krieg der Worte beherrscht natürlich Putin in allen Facetten: „Die Anwesenheit russischer Kräfte in der Nähe Kiews und anderer Städte in der Ukraine hat nichts damit zu tun, dass wir das Land besetzen wollen. Dieses Ziel haben wir nicht. Doch wolle man nicht zulassen, dass die Ukraine das Sprungbrett für aggressive Handlungen gegenüber Russland wird“.

Natürlich will Russland die Ukraine nicht besetzen, denn DAS haben sie schon gemacht. Oder wie kommt es, dass Krankenhäuser, Kindergärten und Fluchtrouten beschossen werden? Wenn ich mich richtig erinnere, war es doch Putin, der aggressive Handlungen gesetzt hat – nicht die Ukraine. Jedenfalls deutet Putin an, dass „alles nach Plan“ verlaufen würde.

Ob die inzwischen 12.000 bis 14.000 toten russischen Soldaten auch zu seinem Plan gehören? Außerdem sagt der Kriegstreiber, dass der Westen einen „wirtschaftlichen Blitzkrieg“ gegen Russland führen würde: „Die EU und die USA haben Russland praktisch für zahlungsunfähig erklärt. Es wird nicht leicht für uns in Russland. Es wird steigende Arbeitslosenzahlen und steigende Inflation geben, doch man wird diese Probleme angehen. Die neue Realität wird tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen.

Dass fast die ganze Welt nur auf den Überfall des Größenwahnsinnigen reagiert, dürfte ihm nicht klar sein. Solche Aussagen dienen wohl nur zur Beruhigung der eigenen Bevölkerung, denn die „neue Realität“ ist mit tiefer Armut und Hunger für das russische Volk verbunden und solange Putin das Ruder in der Hand hat, wird es keine wirtschaftliche Verbesserung geben. Wenn er wenigstens noch ein bisschen Verstand hat, dankt er und seine Genossen ab. Mit dem Überfall auf die Ukraine ist seine Zeit definitiv abgelaufen.

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Gulasch mit Ohren

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Wenn man eine Satiresendung wie die „Heute Show“ im ZDF ernst nimmt, kommt man entweder aus Ungarn oder aus Polen. Anders ist es nicht zu erklären, dass dieses böse Zweite Deutsche Fernsehen als „Nazi-Sender“ bezeichnet wird. Der Regierungssprecher von Viktor Orban, Zoltan Kovacs scheint absolut humorlos zu sein, wenn es um offensichtlich scherzhafte Aussagen geht.

Anlässlich des jüngsten Budget-Streits wurde der ungarische Regierungschef Viktor Orban und sein polnischer Amtskollege als „Gulasch mit Ohren“ und „polnischer Gangsterkollege“ bezeichnet worden. Sie würden versuchen, die EU zu erpressen. Aber wie jede Satire hat auch diese einen wahren Kern: Tatsache ist, dass Ungarn und Polen zu den größten Nettoempfängern gehören und offenbar immer höhere Forderungen stellen. Diese sollen durch Veto-Drohungen untermauert werden und DAS ist keine Satire.

Die Komikerin Carolin Kebekus hatte vorgeschlagen, dass die anderen 25 EU-Staaten ihren Austritt aus der Union beschließen und dann umgehend eine neue „Europäische Union ohne die bekloppten Ungarn und Polen“ gründen. Man könnte damit jedes Jahr „sagenhafte 17 Milliarden Euro“ an Nettozahlungen für die beiden Länder einsparen. Dann könnte man direkt Italien und Spanien 15 Milliarden geben und vom Rest Lakritzschnecken oder Heizpilze kaufen.

Damit ist für den Orban-Sprecher klar eine rote Linie überschritten worden. Eine dieser roten Linien ist das Verbreiten von falscher, unfairer und unausgewogener Information – von Böswilligkeit ganz zu schweigen – über demokratisch gewählte Anführer anderer EU-Staaten. Abgesehen davon das dieses böse ZDF als „Staatsfernsehen“ bezeichnet wurde, sollte ein Politiker über genügend Hirn verfügen, um „Information“ von einer Satiresendung zu unterscheiden.

Wie „frei“ Ungarn ist, sieht man schon daran, dass einer sowieso nicht ernst zu nehmende Sendung von Zoltan Kovacs der Vorwurf gemacht wird, verschwiegen zu haben, dass die EU-Staats- und Regierungschefs bei ihrem Budgetdeal im Juli vereinbart hätten, „jeglichen Bezug auf die Verbindung von EU-Zahlungen mit Rechtsstaatsbedingungen zu vermeiden. Ungarn und Polen würden als Parasiten dargestellt. Nun ja…

Bedenklich ist allerdings diese Aussage: „Ich erinnere mich an eine andere Zeit, als die Deutschen sich überlegen fühlten und auf alle anderen herunterblickten. Das ging nicht so gut aus.“ Da muss man sich schon fragen, ob Länder mit solchen Regierungen in der EU überhaupt richtig sind.

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