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Ich habe es wirklich versucht

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Ich habe es wirklich versucht

Allerdings bin ich an der Aufgabe, einen gendergerechten Beitrag zu schreiben, total gescheitert. Es ist ja nicht so, dass ich anpassungsunwillig wäre, aber die Hürden sind wohl nicht nur für mich einfach zu hoch. Andererseits stimmt es schon, dass ich nicht jeden Blödsinn mitmache und die Vergewaltigung der Sprache ist auch nur im deutschsprachigen Raum zu finden.

Seltsame Blüten finde ich zum Beispiel bei Stellenangeboten – wie zum Beispiel „Maler-Innen gesucht“. Spätestens dann, wenn ich nicht nur Innen, sondern auch Außen arbeiten müsste, gäbe es für die Firma Probleme. Immerhin hätte ich mich ja als Maler Innen beworben und nicht als Maler Außen.

Bei Bäcker-Innen ist es eine „No Na“ Frage. Was sollte ein Bäcker wohl Außen machen? Nebenbei bemerkt, dreht die automatische Rechtschreibprüfung gerade durch. Auch eine steirische Behindertenpädagogin ist am Gendern gescheitert. Obwohl die Bewerbung an sich vielversprechend war, ist sie schon bei der Vorauswahl durchgefallen. Warum? Weil sie nicht ordnungsgemäß in der Bewerbung gegendert hat. Bruno Sundl, Chefjurist der Arbeiterkammer, hat das entsprechend kommentiert: „Diskriminierung sexueller Art, wegen Religion oder Alter – damit hatten wir schon zu tun. Aber so eine Ablehnung gab’s noch nie“.  In einem entsprechenden Antwortschreiben wurde die Bewerberin allerdings mit „Frau“ angesprochen. Und das ist auch nicht genderkorrekt. Immerhin hätte sie ja trotz weiblichen Vornamens auch etwas anderes sein können. Wer weiß das schon?

Die Erklärung der betreffenden Initiative: „Gerade in dem Tätigkeitsbereich muss man Jugendlichen helfen, formal gute Bewerbungen zu schreiben. Und die der Frau ist zwar inhaltlich sehr gut gewesen, formal aber eben nicht“. Formal würde ich schnell das Weite suchen.

Schluss mit Lustig ist bei mir aber, wenn ich plötzlich einen Brief bekomme, in dem ich mit Herr-In angesprochen werde. Für mich wäre dieser Begriff schon ein Widerspruch in sich.

Vor einigen Tagen habe ich bei uns in einem Merkblatt der Krankenkassenambulanz gelesen, dass man es sich nicht aussuchen kann, ob man von einem Mann oder einer Frau behandelt wird. Das wäre eine Frage der Gleichberechtigung. Doch DAS möchte ich sehen. Frauen sind ganz allgemein nun einmal emotional gesteuert und daher fehlt mir in diesen Fällen die Sachlichkeit, die eigentlich gerade in diesem Bereich notwendig wäre. Außerdem muss ich die Wahlmöglichkeit haben, wer mir auf den Pelz rücken darf – und da scheidet jede Frau aus, die nicht meine Ehefrau ist.

Man sollte aber nicht glauben, dass ich mit meinen Ansichten über das Gendern alleine wäre. Eine überwältigende Mehrheit von 71 Prozent will kein Gendern in Medien, 40 Prozent sind gar für ein Verbot in öffentlichen Einrichtungen. So das Ergebnis einer Studie von Nadine Ejupi, Studienleiterin und Sozialforscherin. Humorvoll aber ihre Aussage: „Unsere Sprache ist ein Experimentierfeld. Aber bis das Gendern zur Alltagssprache gehört, dauert es noch.“ Ja, vermutlich noch 500 Jahre, denn derzeit und auch in nächster Zukunft sehe ich keine Möglichkeit, Gendersternchen oder das Binnen-I irgendwie im Alltag unterzubringen. Aber immerhin kann man diesen Blödsinn jetzt bei Scrabble nachbestellen.

Interessant wird demnach auch die Weltpolitik, denn PutIN wäre in jedem Fall weiblich. Die männliche Form wäre nämlich – korrekt ausgedrückt – Puthahn!

Für mich ändert sich jedenfalls gar nichts. Ich wurde als Patriarch erzogen, bin als ältestes männliche Familienmitglied seit Jahrzehnten das Familienoberhaupt und habe über 20 Jahre in einem patriarchisch orientierten Land gelebt. Ich erinnere mich, dass vor über 40 Jahren meine Halbschwester mich fragen wusste, ob sie einen bestimmten Mann heiraten darf. Mir war das übrigens völlig egal. Heute frage ich mich, was passiert wäre, wenn ich nein gesagt hätte. Gendern ist für mich nur eine mehr oder weniger unterhaltsame Spinnerei, Und das bleibt auch so – mein Wort zum Sonntag!

 

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Der ganz normale Genderwahnsinn

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Was man alles aus einer Sprache machen kann, sieht man am immer lauter werdenden Genderwahnsinn, Die Wiener Migrationsforscherin Judith Kohlenberger hat sogar ein Buch darüber geschrieben: „Für mich ist es selbstverständlich, gendergerechte Sprache im Alltag zu verwenden, deshalb auch im Buch. Immerhin geht es darin um ein größeres „Wir“, aus dem ich schon allein sprachlich nicht die Hälfte der Weltbevölkerung ausschließen wollte.“

Doch dieses „Binnen-I“ halte ich für ebenso lächerlich, wie dieses Sternchen, welches ohnehin nur im schriftlichen Verkehr Anwendung finden kann. Ich versuche mir vorzustellen, wie abartig die gesamte Sprache verfälscht wird, wenn so ein Unsinn zum Einsatz kommt, Wenn schon, denn schon: DER Schuhschrank müsse demnach zu Schuhschränk(I)nnen werden, wenn nur Frauenschuhe drin stehen.

Und wer das DER sowieso ablehnt, wird dann wahrscheinlich statt DER Mann, die Mann(I)nnen sagen. Der Frauenkopf wird zum Frauenkopf(I)nnen und in der Kriminaltechnik redet man nicht mehr von DEN Leichen, sondern von den Leich(I)nnen. Frauen, die zum Bundesheer wollen, müssten einen anderen Verein – dem Bundesheer(I)nnen. Bei Herrinnen bekomme ich allerdings ein flaues Gefühl im Magen. Es erinnert mich doch sehr ans verheiratet sein. Das kommt davon, wenn man den Wahnsinn auch im mündlichen Sprachgebrauch anwendet.

Dass dieser Genderwahnsinn in anderen Sprachen gar nicht anwendbar wäre, spielt für die „Erfinder“ wohl keine Rolle. Im Spanischen gibt es männlich und weiblich. Wenn es um eine gemischte Gruppe geht, wird immer die männliche Form verwendet – was auch der „natürlichen Rangordnung“ – in spanisch sprechenden Ländern entspricht – trotz Gleichberechtigung in den meisten Bereichen.

Ich mache diesen Genderwahnsinn jedenfalls nicht mit – weder schriftlich noch mündlich. Auch wenn sich hunderte von „Sondergruppierungen“ dabei benachteiligt fühlen mögen.

 

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Aufgeben kann man einen Brief, aber niemals sich selbst. Das ist keine Option.