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Nicht auszuhalten?

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Viele notwendige Entscheidungen werden zum Schutz der Bevölkerung getroffen. Bei wirklich wesentlichen Dingen scheint sich ein Duell abzuzeichnen, das emotional nicht gewonnen werden kann. Ich kann durchaus mit dem Vorwurf leben, empathielos und ohne Emotionen auf verschiedene Dinge zu reagieren.

Wir alle befinden uns in einer Situation, die abgesehen von den wirtschaftlichen Kollateralschäden offenbar für viele nicht auszuhalten ist, Doch die Pandemie ist noch lange nicht vorbei und so werden uns die verschiedenen Maßnahmen ebenso lange begleiten. Wenn sich nun verschiedene Menschen in die Ecke gedrängt fühlen. Wenn sie das Wort „Impfpflicht“ hören, so ist das zwar bedauerlich, aber trotzdem nicht zu ändern. 3/4 der Intensivstationen sind durch Ungeimpfte belegt. Das ist nicht einfach eine Behauptung, sondern ein Fakt, der unumstößlich ist.

Gerade jetzt erwarten sich Viele ein „normales“ Weihnachtsfest, darauf folgend hemmungslose Silvesterpartys und ungehinderten Zugang zu allen Annehmlichkeiten, die unsere kleine Welt in Österreich zu bieten hat. Sie behaupten, den aktuellen Zustand nicht „auszuhalten“, doch ich wäre sehr zurückhaltend mit so einer Aussage. Man hält sehr viel mehr aus, als sich die meisten Menschen vorstellen können.

Der aktuelle Lockdown wird am 12.Dezember enden, doch es wird nicht ganz so laufen, wie erhofft. Der Handel wird öffnen – allerdings nur für Geimpfte. Hotels und  Gastronomie bleiben geschlossen und auch das ist verständlich. In Hinblick auf die zu erwarteten Feiern zum Jahresende, wäre es Wahnsinn, diese Möglichkeit bei den derzeitigen Zahlen anzubieten. Dazu kommen die alljährlichen Unfallopfer, die „Alkoholleichen“, der Höhepunkt der Grippewelle und die erstaunliche, aber typische Häufung von Infarkten und Schlaganfällen zu dieser Jahreszeit. Sie alle dürfen nicht unbehandelt bleiben, nur weil sich Partywütige nicht im Griff haben.

Nicht ohne Grund wird die Pandemie als größte Herausforderung seit dem 2. Weltkrieg gesehen und gerade diejenigen, die absolut keine Ahnung haben, was es bedeutet, sich einzuschränken, weil es die Situation erfordert – nie einen Krieg erlebt haben und immer ihre „kleine heile Welt“ hatten, lehnen sich als Erste gegen alles auf, was Leben rettet. Offenbar ein Zustand, der für sie nicht auszuhalten ist und ich frage mich, ob sie kollektiven Selbstmord begehen würden, wenn sie keine Möglichkeit sehen, einer faktisch unausweichlichen Überlebenssituation zu entgehen.

Viele werden jetzt sagen, dass eben nicht jeder so stark ist, um sich anzupassen. Doch gerade, wenn man jünger ist, sollte man sagen: „OK, das ist jetzt eine Situation, die eine gewisse Zeit dauert und dann kann  ich durchstarten“. Diese Pandemie wird morgen nicht vorbei sein und sie wird vermutlich auch nächstes oder übernächstes Jahr nicht vorbei sein. Man wird lernen müssen, sich an die Gegebenheiten anzupassen, oder unterzugehen. Wer allerdings glaubt, durch Protestaktionen und hartnäckigem Leugnen, seine eigene kleine Welt schaffen zu können, wird scheitern.

Niemand kann sie wirklich daran hindern. Aber Gewalt erzeugt wiederum Gewalt. Auch das ist nicht neu und wer glaubt, sich daran beteiligen zu können, der wird irgendwann zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Situation viel schlimmer enden kann, als die Vorstellungskraft solcher Leute reicht. Dazu gehört auch, einem blau-brauen „Führer“ nachzulaufen und sich auf das gedankliche Niveau eines Reittieres zu begeben – und damit ist kein Pferd gemeint, sondern ein sturer Esel.

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