Home » Beitrag verschlagwortet mit 'Pensionen'

Schlagwort-Archive: Pensionen

Stinkfaul und viele Forderungen

Loading

Stinkfaul und viele Forderungen

„Du weißt nicht, wie die Blumen duften – weil Du nur arbeiten kennst und schuften. Und so vergehen die schönsten Jahre. Da liegst Du plötzlich auf der Bahre. Und hinter Dir, da grinst der Tod – kaputt geschuftet, Du Idiot“ Der Spruch ist uralt, aber er scheint zum Lebensmotto von sehr vielen Jugendlichen geworden zu sein.

Es ist ja nicht nur so, dass die Teuerung, die zum Teil hausgemacht ist, alleine dafür verantwortlich wäre, dass überwiegend Menschen aus dem Bevölkerungsanteil unter 30 Jahren nicht arbeitet. Es sind insbesondere Jugendliche, die ganz einfach nicht arbeiten wollen und alles so bequem wie möglich haben wollen. Etwas, das meine Generation so nicht kennt.

Da stellt sich die Frage nach der Perspektive, die ja so sehr geschrumpft wäre. Dazu fällt mir nur ein, dass es genügend Menschen gibt, denen niemals eine Perspektive offeriert wurde und trotzdem überlebt haben. Sie haben sich ihre Perspektiven eben selbst geschaffen. Aber dazu braucht es Eigeninitiative und genau die wollen die Betreffenden nicht ergreifen. Zu faul zum Denken? Zu faul zum Handeln? Es wäre viel möglich, wenn man sich mehr auf sich selbst verlassen würde.

Abgesehen von völlig absurden Forderungen an Arbeitgeber wie „Mitsprachrecht“ bei betrieblichen Entscheidungen, Gratis-Kinderbetreuung und Gehaltsvorstellungen oberhalb der 4000 € Grenze und einer „Arbeitszeit“, von der meine Generation nicht einmal zu träumen gewagt hat, kann ein Unternehmen z.B. potenziellen Lehrlingen heutzutage anbieten, was es will – es wird niemals ausreichen, denn es ihnen wurde besonders in den letzten Jahren sehr leicht gemacht. Was für wirklich Bedürftige kaum ausgereicht hat, war für arbeitsfähige, aber arbeitsunwillige Kandidaten nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und diese Zahlungen waren aus meiner Sicht ebenso daneben, wie Bonuszahlungen für Flüchtlinge, illegale Migranten und Knackis, die ja sowieso keine Mehrkosten hatten. Man sollte trotz widriger Umstände wie Teuerung die jüngeren potenziellen Arbeitnehmer rasch wieder auf den Boden der Realität zurückholen, sonst sieht es in unserem Land künftig sehr schlecht aus.

Ein Leserbrief aus der „KRONE“ bringt es auf den Punkt:

Viele ÖsterreicherInnen sind es halt gewohnt, dass die Politik in Sachen Job, Wohnung, Versorgung etc. tätig wird… wenn das geeignete nicht dabei ist, macht man die Politiker dafür verantwortlich, wobei die unzufriedenen eh nur den Kickl kennen, danach wird die Luft eh schon dünn… Ich wohne gut und mir gehts gut… Und für solche Leute, die sich über die Häufigkeit des Tschecherlbesuches identifizieren, sind laut Milieustudie sowieso so gut wie ausschließlich Protestwähler und gehen dann am 1. Mai zum roten Parteiaufmarsch auf ein paar Würstel, um nachher im Beisl schimpfen zu können, dass sie eh nicht gut waren…

Wenn ich sehe, dass händeringend nach Lehrlingen gesucht wird und dabei Angebote sind, die nicht einmal ansatzweise zum Arbeiten animieren, dann könnte man auf die Idee kommen, Zwangsarbeit wieder einzuführen. LIDL bietet zum Beispiel im Rahmen einer Ausbildung nicht nur Sonderzahlungen und Prämien an, sondern auch iPad und die Bezahlung des Führerscheins.

Und was erzählt mir ein Marktleiter in Bezug auf „Bewerber“? Da ist doch tatsächlich einer dabeigewesen, der geglaubt hat, er würde „sein iPad“ und die Anmeldung zum Führerschein nach dem Bewerbungsgespräch gleich mitnehmen können. Ein Wunder, dass er nicht schon eine Prämie kassieren wollte, weil er sich dazu herabgelassen hat, sich zu bewerben. Das sind aber genau die Leute, die nicht nur unsere Pensionen zahlen sollten, sondern auch den Staat am Laufen halten müssen. Und es sind die Leute, die ohnehin schon gewisse Limitationen bei der Bildung haben und deshalb den dummen Versprechungen eines Herbert Kickl glauben, obwohl der nicht einmal ansatzweise realisierbare Lösungen für unsere Krisen anzubieten hat.

Mit Hitlergruß, Liederbüchern und Wut bestimmter aggressiver Hetze ist kein Staat zu machen. Aber woher sollen junge Menschen das wissen? Immerhin lernen sie – wenn auch von den falschen Gruppierungen. Arbeiten lernen sie vom laufenden Hydranten jedenfalls nicht – und fordern alleine ist auch zu wenig. Aber das merken sie sowieso erst, wenn es zu spät ist.

Teilen

Eine gefährliche soziale Lage

Loading

Eine gefährliche soziale Lage

Die leidige Diskussion über den Grad der jährlichen Pensionserhöhung nimmt inzwischen Ausmaße an, die unnötig und eigentlich nicht notwendig sein sollte. So ist die Rede von 5,8 %, die gerade einmal knapp über der halben Inflationsrate liegen. Im Klartext: Es würde bei einer Pensionskürzung bleiben und besonders die Mindestpensionen treffen.

Dazu kommt, dass niemand – auch nicht die Regierung – weiß, wie im kommenden Winter die Heizkosten zu bezahlen sind, denn eines ist sicher: Bei einer Inflationsrate von knapp 10 % ist noch lange nicht Schluss, wenn die Gasprobleme andauern. Ich rechne bis zum Winterbeginn mit 12 % bis 14 % Inflationsrate und die wird wohl auch nächstes Jahr nicht in den Sinkflug übergehen. Immerhin wird auch die Fernwärme zu über 50 % mit Gas erzeugt.

Claudia Plakolm ist natürlich als Jugend-Staatssekretärin bemüht, ausschließlich für die Jugend zu sprechen und auch für die Zukunft die Kosten der gesamten Krisen so gering wie möglich zu halten. Doch die Aussage: „Wir können nicht ständig mehr ausgeben, als wir haben, und über unsere Verhältnisse leben.“ – ist schon mehr als kurzsichtig. Damit wird ein Generationenkonflikt geschürt, der bisher nicht denkbar war. Mit anderen Worten: Pensionisten, die ihre Lebenshaltungskosten gerade noch so bestreiten können, „leben also über ihre Verhältnisse“? Ihr wäre es wohl am Liebsten, wenn die „bösen teuren Pensionisten“ einfach verschwinden würden. Damit ist sie definitiv eine Fehlbesetzung – auch, wenn sie „aus dem eigenen Stall kommt“.

Die Gesamtsituation im Blick zu haben, scheint nicht zu ihren vordringlichen Aufgaben zu gehören und das ist schlicht unseriös. HEUTE befinden wir uns in der Situation, in der die Menschen nicht mehr wissen, ob sie überhaupt heizen sollen, oder wie sie ihren täglichen Einkauf erledigen. Ich glaube nicht, dass es Pensionisten verdient haben, von der Jugend fallengelassen zu werden und es ist eine gefährliche soziale Lage, die eskalieren könnte. Spätestens dann, wenn die ältere Generation zur „Selbsthilfe“ greift, Lebensmitteldiebstähle und Plünderungen um sich greifen, muss man erkennen, dass so ein direkter Angriff auf die Grundbedürfnisse dieser Generation ins Chaos führt. Eine „“durchschnittliche Inflationsrate“ zur Berechnung heranzuziehen, ist Schwachsinn, wenn man sich die rasante Entwicklung des letzten Jahres ansieht.

Eine „echte“ Pensionserhöhung, die zumindest einen gleichbleibenden Standard ermöglicht, muss nach derzeitigem Stand MINDESTENS 10 % betragen. Anpassungsfähigkeit ist auch von den Jugendvertretern gefragt. Doch wie ist das zu bewerkstelligen, wenn die behütete Jugend nie ernsthafte Krisen kennengelernt hat?

 

Teilen

Seite von

Profil 22020

Motto

Aufgeben kann man einen Brief, aber niemals sich selbst. Das ist keine Option.