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Vollkasko-Leben

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Vollkasko-Leben

Es ist kein Geheimnis, dass unsere Leben immer teurer wird und dass dieser Effekt auch 2023 kaum abflachen wird. Die Mentalität, sich für Wohlstand kaputt zuarbeiten, scheint der Vergangenheit anzugehören. Seit der ersten Förderung in Corona-Zeiten hat sich aber zunehmend verdeutlicht, dass sich Viele an ein Vollkasko-Leben gewöhnt haben – und zwar ohne Selbstbehalt.

Es geht nicht um diejenigen, die sowieso schon vorher am Limit gelebt haben und die man auch nach besten Kräften unterstützen muss. Aber viele Bonuszahlungen und Unterstützungen auf breiter Ebene haben dazu geführt, dass sich Viele einen Luxus geleistet haben, den die älteren Generationen nur mit harter Arbeit erreicht haben. Dabei fallen mir die Überförderungen ein, die z.B. dazu geführt haben, dass sich Lokalbesitzer eine Komplettrenovierung geleistet haben, die sie vielleicht erst in ein paar Jahren geplant hatten.

Auch der 500 € Klimabonus muss dabei als Beispiel herhalten, denn dafür reicht es aus, ein halbes Jahr einfach in Österreich „abzusitzen“, ohne jemals eine Leistung erbracht zu haben. Wenn ich dann sehe, dass sich eine gewisse Klientel mit Kisten von Wodka eindeckt, oder anderwärtig „verschleudert“ und sich schon kurz danach wieder bei verschiedenen Einrichtungen anstellt, um weitere Barzahlungen abzustauben, dann sehe ich, dass wir uns in einer gesellschaftspolitischen Situation befinden, die ein „Vollkasko-Leben“ nicht nur ermöglicht, sondern sogar noch fördert.

Ich kann mich an Zeiten mit 18 Stunden Tagen erinnern – 7 Tage pro Woche. Und auch, wenn das keine Standardzahlen sind, muss ich mich fragen, was in den Köpfen mancher Leute vorgeht, die „höchstens“ 4 Tag pro Woche arbeiten wollen, diverse Zusatzleistungen, wie Kinderbetreuung vom Arbeitgeber erwarten und am besten in den „unmöglichsten Bereichen“ Homeoffice erwarten. Optionen, die erst einmal erwirtschaftet werden müssten.

Doch potenzielle Arbeitnehmer sind in der komfortablen Situation, Arbeitgeber erpressen zu können. Wenn diese nicht „mitspielen“, dann bleiben sie eben in der Sozialen Hängematte und solange der Staat dieses Vollkasko-Leben finanziert, wird sich daran auch nichts ändern.

Ich sehe fast täglich, dass sich auch Zusteller einen sehr großen Spielraum für die Zustellung einer Ware einräumen – bis zu 8 Stunden – wobei keineswegs sicher ist, dass er überhaupt an diesem Tag kommt. In Spanien läuft das schon lange so – mindestens 20 Jahre. Und „Fontaneros“ – also Installateure sind die Schlimmsten. Mit höherer Bezahlung braucht man ihnen gar nicht zu kommen. Deren selbst gewählte Freizeit kann man nicht kaufen. Zum Arbeiten bekommt man Leute, die sich extra Zeit lassen nur, wenn man ihnen klarmacht, dass sie gar nichts bekommen, wenn nicht korrekt gearbeitet wird und es scheint, als müsste man das in unseren Breiten ebenfalls so handhaben.

Der „Fachkräftemangel“ ist teilweise sicher hausgemacht. Es ist schon klar, dass man von seinem Gehalt auch leben können muss. Doch wenn man nur Teilzeit arbeitet, kann man kein volles Gehalt erwarten. Aber genau das erwartet die Jugend. Es ist nichts mehr zu sehen, von dem Willen, sich selbst etwas zu schaffen, weil immer häufiger „Garantien“ für einen späteren Wohlstand gefordert werden. In unseren unsicheren Zeiten, die von Frust und Perspektivlosigkeit gekennzeichnet sind, kann es aber keine Garantien geben und damit wird die heutige Generation leben müssen – und zwar weltweit.

Eines ist aber klar: Es liegt letztendlich genau an dieser Generation, was sie später erreichen können. Das bedeutet aber auch, Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit und in die Zukunft zu haben. Die Träume, die von einigen Wenigen vermittelt werden, sind nichts weiter, als Seifenblasen. Sprüche, wie sogenannte „Influencer“ vom Stapel lassen („Wer mit 20 noch keinen Lamborghini fährt, hat versagt“) sollten nicht als Vorbild dienen – es sei denn, dass Größenwahnsinnige neuerdings als Maßstab gelten.

Was man sich nicht erwarten darf: Dass der Staat für alle Eventualitäten einspringt, denn das funktioniert nur kurzfristig, zerstört aber langfristig jedes bisher bekannte soziale System. Das Ergebnis: Unruhen wegen vermeintlicher Ungerechtigkeit. Davon sind wir nicht mehr weit entfernt, denn einzusehen ist es kaum, dass „Wirtschaftsflüchtlinge“, die nicht im Traum daran denken, jemals zu arbeiten, auch noch gefördert werden. Vielleicht sollte man wirklich JEDEN, der ins Land kommt, zur Arbeit verpflichten und damit einen Beitrag zu leisten, denn gerade diejenigen, die sich nur „ein besseres Leben“ erwarten, verlangen ein Vollkasko-Leben zum Nulltarif. Und das wird es auch in absehbarer Zeit nicht einmal für Einheimische geben.

 

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