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Verkehrte Welt

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Es hat schon seinen Sinn, dass sich Menschen in medizinischen und sozialen Berufen gegen Covid-19 impfen lassen müssen. Andere können, müssen sich aber nicht impfen lassen. Doch die 3-G Regel (Geimpft, getestet oder genesen) ist nicht nur sinnvoll, sondern sind auch die einzigen Möglichkeiten, am halbwegs normalen Leben wieder teilzunehmen.

Ganz anders sieht das ein Münchner Unternehmen. Die Inhaber des Hofer Trachtenlod’n verweigern geimpften Personen den Zutritt zum Geschäft: „Wir sind ein kleines Saison-Geschäft und letztes Jahr hatten wir Umsatzeinbußen von 90 Prozent. Jetzt, da wir wieder normal öffnen dürfen, wollen wir  klarmachen, wo wir stehen“ Nur Nicht Geimpfte sind willkommen. Die möglichen Kunden werden erst einmal gefragt, ob sie geimpft sind. Wenn die Antwort positiv ausfällt, werden sie gebeten, das Ladenlokal zu verlassen.

Die beiden Geschäftsführer meinen: „Dieser Impfstoff ist nicht getestet. Alle anderen Impfstoffe wurden immer getestet, das ist gar kein Problem. Aber diesem Mittel vertrauen wir nicht.“ Angeblich haben die Eheleute eine Covid-19 Erkrankung überstanden.

Natürlich ist das absoluter Blödsinn, denn ohne, dass ein Impfstoff getestet wird, bekommt er keine Zulassung. Nebenbei bemerkt habe ich selbst gestern die 2. Impfung erhalten und außer ein paar Kopfschmerzen gab es keine „Nebenwirkungen“, die ja nichts anderes sind, als eine Impfreaktion.

Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn ein Geschäftsinhaber niemanden ohne die 3-G Regel reinlässt (was er auch nicht darf). Aber es ist eine verkehrte Welt, wenn jemand Nicht Geimpften den Zutritt verwehrt. Das kann der Betreffende natürlich machen, aber dann sollte er nie wieder auch nur einen Cent Umsatz machen. Er hat ja die freie Wahl, aber ein weiterer Lockdown wird ihm wohl nicht mehr ein arbeitsfreies Einkommen bescheren, an das sich ja Manche so sehr gewöhnt haben.

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Auch in Deutschland plant die Regierung Erleichterungen für Geimpfte. Das nimmt das Robert Koch Institut zum Anlass, an die Älteren zu appellieren, dass die Älteren doch Rücksicht auf die Jüngeren nehmen sollen und zu Hause bleiben, bis die Jüngeren geimpft sind und ihre „Freiheiten“ genießen können.

„Viele jüngere Menschen haben sich in der Pandemie stark eingeschränkt und so gefährdete Ältere und Risikopatienten geschützt. Wir müssen uns bitte noch weiter einschränken, damit auch diese Personen eine Chance haben, sich impfen zu lassen, bevor das Virus sie erwischt“, meint Lars Schaade.

Ich muss wohl die Hälfte der Pandemie verschlafen haben, denn ich erinnere mich hauptsächlich an Corona-Partys, an Urlaubsreisen mit Reimport von Neuinfektionen, an Coronabrecher, die mit dem Wissen, infiziert zu sein, „ihre Alten“ in den Heimen besucht haben (aus welchen Gründen auch immer), an das Ignorieren von Ausgangssperren und Maskenpflicht etc. Und vor allem erinnere ich mich an die wiederholte Aussage: „Ich sehe nicht ein, dass ich mich einschränken soll, weil mir sowieso nichts passiert“.

Jetzt von „den Alten“ Solidarität einzufordern, ist schon recht dreist und es liegt auch am Staat dafür zu sorgen, dass auch die Jüngeren rasch geimpft werden. Dass die ältere Generation jetzt noch weiter zu Hause bleiben soll, bis die Jungen  ihr vermeintliches Leben, das sowieso nie wieder so sein wird wie vorher, zurück haben, könnte mich an Comedy erinnern, wenn es nicht so traurig wäre.

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Aufgeben kann man einen Brief, aber niemals sich selbst. Das ist keine Option.