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Zum Nationalfeiertag

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Zum Nationalfeiertag

Heute begehen wir wieder einmal den Nationalfeiertag, der an die „Freiheit“ Österreichs erinnern soll. Man muss sich allerdings die Frage stellen: Freiheit, wovon? Dieser Begriff wird inzwischen so inflationär gebraucht, dass man keine klare Definition mehr sehen kann.

Ist es die Freiheit vom Nationalsozialismus? Da muss man sich nur die Parteienlandschaft ansehen, um zu erkennen, dass diese Gesinnung nicht nur nach wie vor vorhanden ist, sondern auch wieder einmal immer stärker wird. Vorreiter ist – wie schon seit der Parteigründung – die FPÖ, die kurioserweise das Wort „Freiheitlich“ im Parteinamen verankert hat.

Ist es die Freiheit von den Besatzungsmächten? Mitnichten! Nur der Name dieser Besatzungsmächte hat sich geändert und Unabhängigkeit sehe ich bis heute nicht – was in einer globalisierten Welt auch gar nicht möglich wäre. Heute sind die Besatzungsmächte die Konzerne, die zwar auch höhere Kosten haben, aber sich in erster Linie auf Kosten der Konsumenten die Taschen füllen. Wenn der Handel nicht mitspielt, wird einfach nicht mehr geliefert und auf der Strecke bleibt der Verbraucher. Ein aktuelles Beispiel zeigen Artikel wie alles von Haribo, Mars Schokoriegel, Tiernahrung, Bens Reis und einiges mehr.

Österreich ist demnach nach wie vor ein besetztes Land. Besetzt von globalen Konzernen, die ihre Preise gestalten können, wie sie wollen. Dazu kommen Energiekonzerne, Mineralölfirmen, Mobilfunkanbieter etc. wobei auch der europäische Gaspreis inzwischen wieder stark gesunken ist – von über 350 € auf knapp 96 €. Diese Logik müsste man mir erst einmal erklären, denn teurer wird alles, billiger hingegen fast nie. Die Macht der „neuen Besatzungsmächte“ wird also bleiben, wenn man sie nicht radikal ausbremst.

Zu einem großen Teil ist die Abhängigkeit auch den vorangegangenen Regierungen – allen voran den „Rotkanzler-Regierungen“ zuzuschreiben. Sie haben dafür gesorgt, dass wir in eine Abhängigkeit von Russland gefallen sind, die sich nun als existenzbedrohender Fehler erweist. Dabei wäre diese Situation schon spätestens 2014 vorhersehbar gewesen. Von „FREI“ kann in Österreich also nicht gesprochen werden.

Ein weiterer Punkt trägt zur „Unfreiheit“ des Staates bei und der macht mir mehr Sorgen, als alles andere. Es ist die zunehmende Bequemlichkeit und immer größer werdende Gier in der Bevölkerung. Einschränken will sich kaum jemand – weder in finanzieller Hinsicht, noch bei Freizeitaktivitäten. Im Gegenteil – besonders die Vorstellungen der Jugend sind erschreckend, wenn ich das mit den älteren Generationen vergleiche.

Die Gründe für die Weigerung, eine handwerkliche Ausbildung zu machen, sind gar nicht so vielfältig, wie man glauben möchte. Während 35 % „zu wenig Verdienst“ angeben, obwohl ist Angebote von Ausbildungsplätzen sehe, bei denen Prämien angeboten werden, sogar im ersten Lehrjahr rund 1000 € monatlich winken und außerdem der Führerschein bezahlt wird, sind es immerhin 27 %, die „harte körperliche Arbeit scheuen – also am Besten in der Chefetage ihre Ausbildung beginnen möchten. Zu wenig Anerkennung nennen immerhin 10 % aller theoretisch Ausbildungsfähigen und 7 % haben sowieso keine Lust, die gesetzlich vorgegebenen Arbeitszeiten zur erfüllen.

Wir werden uns auch mittel- und langfristig mit einem Mangel an Fachkräften abfinden müssen, denn gegen Faulheit ist kein Kraut gewachsen. Natürlich muss man von seinem Verdienst auch leben können. Doch die Zeiten, in denen man sich (fast problemlos) einen Karibikurlaub leisten konnte, oder ein ausgedehnter Winterurlaub in den Bergen kaum eine Belastung für das Haushaltsbudget dargestellt hat, sind erst einmal vorbei. Diejenigen, die in einer unbeschwerten Zeit aufgewachsen sind, haben nie gelernt, auf etwas zu verzichten, doch wir befinden uns in einer Zeit, die mit dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg zu vergleichen ist. Und wenn es keinen Zusammenhalt mehr gibt, wird Österreich untergehen.

Mit so vielen Krisen, wie Pandemie, Teuerung, Radikalismus und Flüchtlingen war noch keine Regierung konfrontiert und diejenigen, die sich lautstark mit Sprüchen wie „Wir sind das Volk“ bemerkbar machen, sollten erkennen, dass dieser Scheinpatriotismus ein Teil des Problems ist. Nicht weniger dumm sind Gewerkschaftsforderungen, wie 4-Tage-Woche verbunden mit 10,6 % Gehaltssteigerung, denn das muss erst einmal erwirtschaftet werden. Dazu kommt, dass diese Lohnsteigerungen ja erhalten bleiben – auch wenn die Finanzkrise längst vorbei ist. Kein Unternehmer kann DAS leisten – übrigens auch in Zukunft nicht, denn jede Krise ist auch ein Lernprozess und das bedeutet, dass jeder, der auch nur einen Funken von wirtschaftlichem Verstand hat, seine finanziellen Mittel zusammenhält.

Österreich ist frei? In der Vergangenheit nicht, in der Gegenwart nicht und auch in Zukunft nicht.

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Keine Pläne

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In einem Interview wurde Anschober gefragt, ob man diese Einkaufs-Corona-Partys vor dem Lockdown nicht hätte verhindern können. Wenig aufregend die Antwort unseres Gesundheitsministers: „Wie soll man ein Lockangebot verhindern? Wir erwarten in einer Notsituation, dass man jegliches Risiko verhindert. Da brauchen wir endlich die Mithilfe aller.“

Ich bin kein Gesundheitsminister, aber ich wüsste, wie ich solche Aktionen verhindern könnte. Jeder Laden mit Lockangeboten wird bis nach Weihnachten geschlossen. Damit würden diese Geschäfte riskieren, komplett auf das Weihnachtsgeschäft verzichten zu müssen. Dazu die Grenzen schließen, dass es keinen Einkaufstourismus in grenznahe Orte gibt und es der Bevölkerung überlassen, was wann eingekauft wird.

Selbst einem Kleinkind ist klar, dass vermeintliche Angebote zu Käufen anregen, die vielleicht gar nicht geplant waren. Im Übrigen finde ich es recht bedenklich, dass jetzt in dieser besonderen Situation überhaupt Werbung in den Briefkästen zu finden ist. Die Bevölkerung sollte durchaus in der Lage sein, selbst unbeeinflusst zu entscheiden, was sie braucht und was nicht.

Doch Anschober weicht gerne solchen Fragen aus und schwenkt gleich zum nächsten Thema um: „Das bringt uns zu der Frage, wie wir wieder aufsperren. Wir arbeiten an einem großen Konzept für eine gesicherte Öffnung.“ Dabei ist noch gar nicht sicher, ob überhaupt in nächster Zeit aufgesperrt wird, denn sollten die Zahlen wegen der Unvernunft einiger Ignoranten weiter steigen … Derzeit wäre es Wahnsinn, sich auch nur wegen der Einkaufssamstage Gedanken zu machen. „Klar ist aber, dass es keine Verlängerung geben darf“, sagt Anschober. Aber kann es sich Österreich wirklich leisten, gar keine Intensivbetten mehr verfügbar zu haben?

Wie würde wohl unser Gesundheitsminister reagieren, wenn er an Covid-19 erkrankt und auf einem Spitalsgang liegend auf den Tod wartet, weil es kein freies Bett mehr gibt? Die Entscheidung „Gesundheit oder Wirtschaft“ darf niemals im Raum stehen. Und auch, wenn er keine weiteren Karrierepläne mehr hat und (zum Glück) auch keine Absicht besteht, jemals Kanzler zu werden: Einen Job zu machen, bedeutet manchmal auch unbequeme Schritte zu setzen.

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Arbeitsmarkt

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Dass die Zahlen der Arbeitslosen nach wie vor hoch sind und vermutlich auch wieder ansteigen werden, sollte klar sein. Die Forderung, angesichts der Corona-Krise 80 % des Gehalts als Arbeitslosengeld auszuzahlen, wird von AMS-Chef Johannes Kopf klar zurückgewiesen. Auch, wenn es sich um eine befristete Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens handeln würde – es wäre problematisch, diesen Schritt politisch nach der Krise wieder rückgängig zu machen.

Das eigentliche Problem dabei schildert Kopf ganz klar: „Durch die Möglichkeit, zum Arbeitslosengeld etwas dazuzuverdienen, hätten wir damit Gehälter, die in vielen Fällen deutlich über den erzielbaren Einkommen lägen“ Warum sollte Jemand, der ohnehin 80 % des letzten Nettoeinkommens bekommt UND sich noch etwas dazuverdienen darf, überhaupt noch einen regulären Job annehmen?

Die SPÖ würde jubeln und dann nicht nur auf den 80 % beharren, sondern gleichzeitig das schon bekannte Thema der 4-Tage-Woche zur Diskussion bringen. Derzeit sind beim AMS 63.000 freie Stellen gemeldet und auch die sind nur schwer zu besetzen. Mit einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 80 % könnte die Motivation, sich einen Job zu suchen, drastisch sinken.

Nach einer Studie von Ökonomen der Stanford University in den USA werden etwa 30 % der in der Pandemie verloren gegangenen Jobs nicht wieder zurückkehren. Allerdings hat gerade in Österreich der Tourismus eine gute Infrastruktur. Es mag hart klingen, was der AMS-Chef sagt, aber er hat damit völlig Recht: „Sogar wenn der Hotelbetreiber in Konkurs geht, steht das Hotel noch. Es wird mit anderen Eigentümern aufleben, weil ich glaube, dass der Tourismus wieder zurückkehren wird“.

Wir lernen gerade sehr intensiv, mit Online-Tools wie Videoschaltungen zurechtzukommen. Diese sind sehr effizient und ersparen vielfach die persönliche Anwesenheit bei Besprechungen. Leiden wird darunter etwa die Luftfahrtbranche, die dauerhaft mit dem Verlust von Arbeitsplätzen rechnen muss. Der IT-Bereich wird allerdings einen Boom erleben. Langfristig dürfte sich daran auch nichts mehr ändern.

So wird man sich am gesamten Arbeitsmarkt umstellen müssen. Das Gastgewerbeland Österreich wird es nach wie vor geben – nur nicht mehr im bisherigen Ausmaß. Und ich denke, dass die „Erlebnisgastronomie“ einen größeren Stellenwert bekommen wird. Also eher die gastronomischen Unternehmen mit neuen Ideen, die mehr anbieten, als ein lauwarmes Bier an der Theke. Ich könnte mir vorstellen, dass „Motto-Lokale“ wie Beach-Bars oder urige Hüttenatmosphäre eher gefragt sein werden. Und auch Hotelbetreiber werden zusätzliche Leistungen bringen müssen, um Gäste zu ködern.

Ich stimme Sebastian zu 100 % zu, wenn er sagt, dass nach der Pandemie nichts mehr so sein wird, wie vor der Pandemie. Am Ende werden nur Diejenigen wirtschaftlich überleben, die bereit sind, sich an die neue Situation anzupassen.

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