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Keine Pläne

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In einem Interview wurde Anschober gefragt, ob man diese Einkaufs-Corona-Partys vor dem Lockdown nicht hätte verhindern können. Wenig aufregend die Antwort unseres Gesundheitsministers: „Wie soll man ein Lockangebot verhindern? Wir erwarten in einer Notsituation, dass man jegliches Risiko verhindert. Da brauchen wir endlich die Mithilfe aller.“

Ich bin kein Gesundheitsminister, aber ich wüsste, wie ich solche Aktionen verhindern könnte. Jeder Laden mit Lockangeboten wird bis nach Weihnachten geschlossen. Damit würden diese Geschäfte riskieren, komplett auf das Weihnachtsgeschäft verzichten zu müssen. Dazu die Grenzen schließen, dass es keinen Einkaufstourismus in grenznahe Orte gibt und es der Bevölkerung überlassen, was wann eingekauft wird.

Selbst einem Kleinkind ist klar, dass vermeintliche Angebote zu Käufen anregen, die vielleicht gar nicht geplant waren. Im Übrigen finde ich es recht bedenklich, dass jetzt in dieser besonderen Situation überhaupt Werbung in den Briefkästen zu finden ist. Die Bevölkerung sollte durchaus in der Lage sein, selbst unbeeinflusst zu entscheiden, was sie braucht und was nicht.

Doch Anschober weicht gerne solchen Fragen aus und schwenkt gleich zum nächsten Thema um: „Das bringt uns zu der Frage, wie wir wieder aufsperren. Wir arbeiten an einem großen Konzept für eine gesicherte Öffnung.“ Dabei ist noch gar nicht sicher, ob überhaupt in nächster Zeit aufgesperrt wird, denn sollten die Zahlen wegen der Unvernunft einiger Ignoranten weiter steigen … Derzeit wäre es Wahnsinn, sich auch nur wegen der Einkaufssamstage Gedanken zu machen. „Klar ist aber, dass es keine Verlängerung geben darf“, sagt Anschober. Aber kann es sich Österreich wirklich leisten, gar keine Intensivbetten mehr verfügbar zu haben?

Wie würde wohl unser Gesundheitsminister reagieren, wenn er an Covid-19 erkrankt und auf einem Spitalsgang liegend auf den Tod wartet, weil es kein freies Bett mehr gibt? Die Entscheidung „Gesundheit oder Wirtschaft“ darf niemals im Raum stehen. Und auch, wenn er keine weiteren Karrierepläne mehr hat und (zum Glück) auch keine Absicht besteht, jemals Kanzler zu werden: Einen Job zu machen, bedeutet manchmal auch unbequeme Schritte zu setzen.

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