Home » Beitrag verschlagwortet mit 'Handel'

Schlagwort-Archive: Handel

So funktioniert es nicht

Loading

Dass immer strengere Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen notwendig sind, ist unbestritten – außer natürlich bei der FPÖ, den Corona-Leugnern und Anderen mit fehlgeleiteter Ideologie. Ich sehe auch die Notwendigkeit bis zu dem Zeitpunkt, an dem mindestens 80 % der österreichischen Bevölkerung geimpft ist.

Was ich aber nicht verstehe ist, dass es endlos lange dauert, bis beschlossene Maßnahmen in der Praxis umgesetzt werden. Wenn ich mir überlege, dass erst ab 7. April die Eintrittstests in den östlichen Bundesländern für den Handel generell Pflicht werden, weiß ich, dass vorher noch halb Ostösterreich alle Läden stürmen wird keinerlei Maßnahmen einhalten und die Infektionszahlen auf das Doppelte der bisherigen Werte steigen werden.

Es muss anders laufen: Heute beschlossen, ab morgen gültig. Die Vorlaufzeit, die der Handel in Anspruch nehmen will, dient nur dazu, vor dem Lockdown noch das große Geschäft zu machen und es ist den Geschäftsführern völlig egal, wer auf der Strecke bleibt – Hauptsache Umsatz! Jedem MUSS klar sein, dass vorher die Geschäfte gestürmt werden.

Teilen

Nicht umsetzbar

Loading

Alle versuchen gerade, einen möglichst raschen und unkomplizierten Weg aus dem Lockdown zu finden. Etwas, das dringend notwendig wäre, denn schon jetzt trägt die Bevölkerung diese Maßnahmen zu einem großen Teil nicht mehr mit. Eine Verlängerung der Verlängerung des Lockdowns dürfte immer schwieriger werden.

Eine recht seltsame Idee hat dazu Rainer Will, Obmann des Handelsverbands: „Wenn man verordnet, dass man sich in einem Geschäft nicht länger als 15 Minuten aufhalten darf, werden wir einen Weg finden, wie man das umsetzen kann. Die Frage nach der Umsetzbarkeit stellt sich mir aber auch. Sollte man jetzt jedem Kunden mit der Stoppuhr nachlaufen? „Vielfach findet der erste Kundenkontakt im Handel ja erst bei der Kassa statt. So kann der Verkäufer nach 13, 14 Minuten höflich darauf hinweisen: ‚Hallo, du bist jetzt schon eine Zeit im Geschäft – geh bitte langsam zur Kassa.“

Soviel zur Vorstellung von Rainer Will. Aber in der Praxis versuche ich mir vorzustellen, wie man eine Frau bereits nach 15 Minuten aus dem Schuhgeschäft bekommt. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Das ist unmöglich! Und wie ich mir im Einrichtungshaus eine Küche aussuchen und mit dem Verkäufer in 15 Minuten planen soll, ist mir auch nicht so ganz klar. Nach der Wahl des Kühlschranks heißt es dann plötzlich: „Tut mir leid, kühlen dürfen Sie, aber für den Herd reicht leider die Zeit nicht“.

Spannend ist auch die Frage, was mit Leuten passiert, die dringend darauf angewiesen sind, dass die Geschäfte wieder so rasch wie möglich öffnen. Ein Beispiel: Wir haben jetzt eine andere Wohnung bekommen. Diese ist aber nicht eingerichtet. D.h. ohne Schlafzimmer und ohne Küche. Wir sind nicht in der Lage, einfach eine Küche um 5000 € aus dem Katalog zu bestellen und sind daher auf Gebrauchtmärkte angewiesen. Und nachdem die alte Wohnung bereits gekündigt wurde, drängt die Zeit. Ohne diese Mindestausstattung können wir gar nicht umziehen, denn Medikamente müssen gekühlt werden und bei dem Gesundheitszustand auf dem Boden schlafen geht auch nicht.

Und da ist noch etwas: Wie bekommt man eine zierliche Verkäuferin dazu, einem typischen Verweigerer auf Abstands- und Maskenpflicht hinzuweisen – wo es doch inzwischen immer wieder zu tätlichen Angriffen von solchen Leuten kommt?

Eine Lösung könnte sein, ALLE Brutstätten für Missachtung der Regeln – wie man oft genug beobachten konnte – Skipisten, Eislaufplätze etc. zu schließen, bis zum Ende der Pandemie Demos generell zu verbieten und vor Allem viel strengere Kontrollen durchführen und entsprechend strafen. Offen gesagt: 25 € für das Nichttragen einer FFP2-Maske sind ein Witz.

Teilen

Gerechtigkeit?

Loading

Die leichten Öffnungsschritte sind beschlossen und das Leben kann wieder langsam anlaufen. Doch es gibt Einige, die alles weniger positiv sehen. Diejenigen, die sich durch die verschiedenen Öffnungsschritte benachteiligt sehen, fühlen sich aber sowieso benachteiligt – egal was auch getan wird. Der Handel öffnet, aber die Gastronomie bleibt aus gutem Grund zu.

Jeder Schritt kann von irgendjemandem als unfair empfunden werden und die Illusion, dass alles gleichzeitig öffnen dürfte, ist gerade bei der Gastronomie immer schon präsent gewesen. Aber man muss es realistisch sehen: Nicht einmal während des Lockdowns haben sich Alle an die Beschränkungen gehalten. Wenn ich alleine den den Punschverkauf und die Warteschlangen denke, weiß ich, dass die Gastronomie nicht einfach die „Bedürfnisse“ der Menschen abdeckt, sondern ganz bewusst in erster Linie die Kassen füllen will – was unter normalen Umständen durchaus legitim wäre. Aber gerade diesen Gastronomen ist es völlig egal, ob sich die Kunden vor den Lokalen infizieren oder nicht. Sonst hätten sie wohl die Warteschlangen durch Sicherheitspersonal verkürzt.

Es dürfte nicht ganz einfach sein, die Kauflust der Menschen auf den gesamten Dezember zu verteilen. Vermutlich werden bereits am Montag die Kaufwütigen wir Wespenschwärme in die Geschäfte und Einkaufszentren einfallen, damit auch kein Einziger zu kurz kommt. Es würde mich auch nicht überraschen, wenn es wie in New York in der Vorweihnachtszeit zu Prügelorgien vor den Geschäften kommt.

Man hätte ja noch später öffnen können, aber dann wäre wohl Chaos pur angesagt, wenn es im späteren Verlauf des Advents zu Menschenansammlungen kommt. Masken tragen – und zwar richtig (das bedeutet auch die Riechgurke muss bedeckt sein) und Abstände können ein neuerliches Ansteigen der Infektionszahlen bremsen. Und so ganz nebenbei bemerkt: Wir müssten gar nicht mehr rausgehen, denn Weihnachten ist schon lange bei uns durchgeplant…

Teilen

Seite von

Profil 22020

Motto

Aufgeben kann man einen Brief, aber niemals sich selbst. Das ist keine Option.