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Völlig weltfremd

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Völlig weltfremd

Bei den neuen „Corona-Nicht-Regeln“ muss man sich schon fragen, wie weltfremd kann man eigentlich sein? Abgehoben von der Bühne der Realität hat uns der aktuelle Gesundheitsminister die neuen Corona-Regeln präsentiert, die in der Praxis nicht einmal ansatzweise umsetzbar sind. Das bringt mich zu der Vermutung, dass man in der Traumblase die österreichische Bevölkerung niemals kennengelernt hat.

So meint Johannes Rauch: „Infizierte dürfen künftig Seite an Seite mit Gesunden arbeiten und damit acht Stunden lang nichts essen und trinken, weil sie ja die Maske nicht abnehmen dürfen. Als ob sich daran jemand halten würde.

Wenn jemand krank oder positiv ist, dann hat er seinen Arzt, seine Ärztin anzurufen – entweder um sich krankschreiben zu lassen oder um zu besprechen, ob die Gabe eines Corona-Medikaments angezeigt wäre. Wenn allerdings jemand merkt – durch den Wohnzimmertest – dass er positiv ist, dann wird er sich hüten, seinen Arzt anzurufen, wenn er keine Symptome hat. Außerdem wäre da noch die Terminfrage. Ich warte zum Beispiel noch bis 19. Oktober, um einen Arzttermin zu bekommen.

Auch diese Aussage ist meiner Ansicht nach recht zweifelhaft: „Kein Mensch auf dieser Welt, kein Elternpaar kommt auf die Idee, Kinder mit Windpocken irgendwohin zu schicken! Niemand wird auf die Idee kommen, ein positiv getestetes Kind in den Kindergarten zu bringen„. Natürlich werden auch positiv getestete Kinder in Kindergarten und Schule geschickt, weil es sich die Eltern nicht leisten können zu Hause zu bleiben. Und solange das Kind nicht sterbend auf dem Boden liegt, werden wohl 90 % aller Eltern ihre Kinds in die „Aufbewahrungsstätten“ schicken. Etwas anderes sind die Betreuungseinrichtungen schon lange nicht mehr.

Wenn das Kind zwar infiziert ist, aber habe keine Symptome hat, kann man es mit Maske in die Betreuung bringen. Die Betreuer / Lehrer wissen zwar nicht, wie sie damit umgehen sollen, weil es auch unmöglich sein dürfte, diese Kinder von Gesunden fernzuhalten, aber das spielt für Johannes Rauch keine Rolle.

Was den Herbst angeht, so sieht Rauch Österreich für „gut gerüstet, wir sind top vorbereitet“. Nur nicht auf die Reiserückkehrer und die neue „Centaurus-Variante“, die bereits in Salzburg festgestellt wurde und die den Impfschutz ebenso umgeht wie die Ansteckungsgefahr drastisch erhöht ist. Und wenn im Herbst aufgrund neuer Varianten ein anderes Vorgehen angezeigt sei, dann werde man reagieren. Offenbar ist ein Lockdown wieder in Vorbereitung. Klar sei jedenfalls, am Ende des Tages trage er die Verantwortung dafür. Die Frage ist, ob er auch die Verantwortung für viele Tote aus vulnerablen Gruppen übernimmt, die völlig ungeschützt vor einer neuen Situation stehen.

Immerhin – Infiziertes Pflegepersonal darf zwar diese vulnerablem Gruppen (wenn auch mit Maske) behandeln, aber Angehörige dürfen ihre Verwandten nur sehr eingeschränkt sehen – und wenn sie infiziert sind, gar nicht. Diese „Logik“ muss mir erst einmal jemand erklären. So müsste jeder Patient eine Patientenverfügung zur Hand haben, nach der er keinesfalls von Infizierten behandelt werden will und auch nicht gemeinsam mit Infizierten auf einer Station liegen will. Sonst müsste jeder damit rechnen, zu 100 % im Krankenhaus angesteckt zu werden.

Weltfremd auch der Ablauf der Sitzung zur fünfseitigen Verordnung an die Länder, die gestern um 14.30 Uhr begonnen hat. Obwohl die Begutachtungsfrist für die Länder bis 18.00 Uhr anberaumt war, war die Verordnung bereits zu Sitzungsbeginn unterschrieben. Minister Rauch und sein Kabinett haben bereits nach 90 Minuten die Sitzung verlassen. Mich hätten vielleicht noch ein paar Antworten interessiert. Zum Beispiel, was passiert, wenn sich Infizierte in der Gastronomie trotz gegenteiliger Anordnung einem Fress- und Saufgelage hingeben. Kontrolliert wird ja nicht und es dürfte auch schwierig sein, vor Ort den Nachweis zu erbringen, ob jemand nun infiziert ist, oder nicht.

Das alles hat nichts damit zu tun, dass ich die Regierung grundsätzlich unterstütze. Aber ich habe den Eindruck, dass dieser Gesundheitsminister einfach nur Ruhe haben will, Konfrontationen scheut und panische Angst vor den Nazis in der Opposition hat. Für mich steht fest, dass z.B. vulnerable Gruppen zum „zu Hause bleiben“ verurteilt werden, wenn sie nicht das Risiko eingehen wollen von „Verweigerern und Partyvögeln“ infiziert zu werden und dann „leider versterben“.

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Abenteuerlich

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Manchmal finde ich Kommentare aussagekräftiger, als einen ursprünglichen Beitrag. Zum Beispiel der Plan, ein medizinisches Forschungszentrum in Österreich zu bauen. Das dient nicht nur der Versorgung der Bevölkerung und der damit verbundenen teilweisen Unabhängigkeit Österreichs, sondern auch der wichtigen Standortsicherung und viele neue Arbeitsplätze.

Abenteuerlich finde ich allerdings einige Kommentare, die nicht nur von absoluter Unkenntnis zeugen, sondern vom stupiden „Ich will nicht Schema“. So lese ich, dass man besser in Pflegepersonal bzw. Intensivpflege investieren sollte, diesen Beschäftigten mehr Geld in die Hand geben muss, damit sich mehr Menschen für diesen Job entscheiden. Auch sollte diese Gruppe von Angestellten durch mehr Personal entlastet werden. Dann hätten wir keinerlei Engpässe.

Dazu sollte man allerdings auch einmal das Hirn einschalten und zur Kenntnis nehmen, dass entsprechendes Personal sich nicht von Bäumen schütteln lässt. Vielleicht ändert das Ausbildungsprogramm ein wenig die Illusionen der großmäuligen Schreier:

Universitätslehrgang Sonderausbildung in der Intensivpflege

Ausbildungsart: Universitätslehrgang
Dauer: 2 Semester
Form: Vollzeit
Voraussetzungen:

Voraussetzung ist der Nachweis der Berufsberechtigung im gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege oder eine gleichwertige, anerkannte (internationale) Berechtigung im Sinne des GuKG i.d.g.F. Facheinschlägige Berufserfahrung im Spezialbereich Intensiv und/oder Anästhesie ist empfehlenswert.

Zielgruppe

Für Angehörige des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege, die im Spezialbereich Intensiv und/oder Anästhesie tätig sind oder sein werden.

Die Ausbildung berechtigt zur Ausübung der Spezialaufgabe in der Intensivpflege. Ach ja, so ganz nebenbei muss man aber bereits die Ausbildung zur Krankenpflege positiv abgeschlossen und entsprechende Praxis haben

Keine Regierung der Welt könnte in diesem Rekordzeitraum Intensivpflege vom Baum schütteln und dann kommt noch eine Kleinigkeit dazu: Die meisten Österreicher würden diesen Job gar nicht machen wollen – egal, wie viel man ihnen bezahlt. Das ist kein Beruf, das ist eine Berufung! Zugegeben, Leute wie Liselotte Plauensteiner oder Waltraud Wagner (Wir erinnern uns?) würden sich sicher schnell finden. Aber wir wollen doch, dass Intensivpatienten überleben, oder?

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