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Geschrumpftes Alphabet
Geschrumpftes Alphabet
Kein Tag ohne neue Drohungen von russischer Seite – kein Tag ohne einen Versuch, Drittstaaten in den Ukraine-Krieg hineinzuziehen. Das scheint inzwischen nicht nur eine klare Strategie von Wladimir Putin zu sein, sondern auch von Selenskyj und seiner Regierung. Heute ist wieder einmal Moldau dran, sich Frechheiten von Russland bieten zu lassen.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma, Senator Alexej Konstantinowitsch Puschkow, droht der Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, sie könnte im „Mistkübel der Geschichte“ landen: „Sie sollte sich vorsichtiger gegenüber Russland und seinen Symbolen äußern, umso mehr, da Chisinau nicht für russisches Gas zahlen kann“. Er will doch damit nicht sagen, dass Russland sein Gas an Moldau bisher verschenkt hat?
Die Symbole, um die es geht, sind das bereits bekannte Z und das V. Zugegeben, ich hätte auch Probleme, wenn ich künftig nur noch vom ögeln reden dürfte. Aber das sind nun einmal verbotene Zeichen, die nicht nur in Moldau nicht mehr verwendet werden dürfen.
Die Ukraine hingegen dementiert die Lieferung von US-Kampfjets. es wären bestenfalls „Ersatzteile“ zur Reparatur vorhandener Flieger gewesen. Fakt ist allerdings, dass die Maschinen nur nicht „in einem Stück“ geliefert wurden, weil es schlicht unmöglich ist, Kampfflugzeuge in die Ukraine zu fliegen und dort zu „parken“, ohne abgeschossen zu werden. So gesehen schon eine logistische Meisterleistung, überhaupt derartige Gerätschaften in die Ukraine zu liefern.
Natürlich wäre es bequemer, einfach einzusteigen und sofort russische Stellungen zu bombardieren – vorausgesetzt, die ukrainischen Piloten könnten mit diesen Maschinen überhaupt umgehen. genau DAS möchte ich aber bezweifeln. Eine ältere F18 ist ja doch etwas anderes, als eine alte MIG. Krieg ist niemals einfach, aber „geschenktes ausländisches Kriegsmaterial“ im gebrauchsfertigen Zustand zu bekommen, wäre schon ein Wunder. „Schießen und wohlfühlen“ geht einfach nicht.
Man darf sich nichts vormachen und ukrainische Truppen mussten es bereits leidvoll zur Kenntnis nehmen: Das Verhältnis von ukrainischen Truppen zu russischen Kämpfern ist 1:10 und die Tatsache, dass aus Mariupol Stimmen zu hören sind, die Drittstaaten wegen Evakuierung anflehen (und nicht nur die Zivilbevölkerung betreffend) deutet darauf hin, dass die Hafenstadt nicht mehr zu halten ist. Damit sind auch mögliche Friedensverhandlungen von ukrainischer Seite ausgeschlossen und es wird weitergehen – bis zum bitteren Ende.
Selenskyjs Liste
Selenskyjs Liste
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hat bei der Aufstockung der deutschen Militärhilfe für sein Land bemängelt einiges zu bemängeln: „Die Ankündigung über die Erhöhung der militärischen Ertüchtigungshilfe für die Ukraine klingt gut auf den ersten Blick. Allerdings wurde die ukrainische Regierung über die Einzelheiten gar nicht informiert„.
„We need armored vehicles, for example. And not one per day. We need 200 to 300 per day. These aren’t personal taxis, just for me; our soldiers need transport. Flights are available, the whole thing can be organized, we can do all the logistics“
Artillery, 155 millimeters
Artillery shells, 152 millimeters as many as possible
Multiple Launch Rocket Systems (“Grad”, “Smerch”, “Tornado” or M142 HIMARS)
Armored vehicles (armored personnel carriers, infantry fighting vehicles, others)
Tanks (T-72 tanks or similar tanks from the USA or Germany)
Air defense systems (S-300, “BUK” or western equivalents)
Military aircraft—MUST HAVE—to deblock our cities and save millions of Ukrainians as well as millions of Europeans)
Es handelt sich um zwei Milliarden Euro, die zusätzlich vom Deutschen Bundestag für Waffenhilfen an die Ukraine freigegeben wurden. Doch Mychajlo Podoljak, schreibt bei Twitter über seine Ungeduld mit der EU. Versprochene Waffenlieferungen würden nicht jene Rüstungsgüter enthalten, die die Ukraine sich gewünscht habe, und würden oft zu spät einlangen.
Mir bleibt dabei glatt der Mund offen stehen. Dass gewünschte Panzer aus den Staaten nicht in 20 Minuten vor Ort sein können, müsste selbst dem Dümmsten klar sein. Und dass der Aufbau einer kompletten Luftwaffe auch nicht von einem Tag, auf den anderen möglich ist, muss auch die Ukraine einsehen.
Die Logistik würde die Ukraine selbst bewältigen? Ich halte das für sehr unwahrscheinlich – besonders, wenn man gerade mitten in den Kämpfen steckt und Zufahrtswege blockiert und vermint sind. So ganz nebenbei hat Selenskyj vergessen, dass es sich nicht um Waffenlieferungen handelt, die „bereits unterwegs sind“. Es geht lediglich um eine Ankündigung zur Erhöhung der militärischen Ertüchtigungshilfe für die Ukraine. Nicht mehr und nicht weniger.
Was mich betrifft, so schwindet mit solchen Aussagen fast täglich meine Solidarität mit der ukrainischen Führung und langfristig wird sich wohl auch die ukrainische Bevölkerung fragen, ob an der Staatsspitze die richtigen Leute sitzen.
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