Hass im Netz
Hass im Netz
Ich finde es schade, dass man bei so einem Thema ausgerechnet einen Fall aufgreift, bei dem ich es für sehr zweifelhaft halte, dass Hass im Netz, der in jedem Fall zu verurteilen ist, der alleinige Grund für den Selbstmord der oberösterreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr gewesen sein soll.
Es bringt mich zu der Frage, wie jemand für so einen verantwortungsvollen Job qualifiziert sein kann, wenn eine derart große psychische Labilität vorhanden ist. Meiner Meinung nach braucht es für einen Suizid deutlich mehr, als Beschimpfungen und Drohungen im Netz.
Jemand, der tatsächlich Gründe für einen Suizid zu haben glaubt, hat wohl deutlich mehr verloren. Seine Familie, seine Freunde, seine berufliche Perspektive, seine finanzielle Sicherheit, seine gesicherte Wohnsituation und am Ende seine Selbstachtung. Das wäre meiner Ansicht nach das „Rezept“, um jemanden zum Suizid zu treiben. Aber dass Hassbotschaften – so belastend sie auch sein mögen – im Netz ausreichen sollen?
Ich sehe immer wieder ganz andere Gründe, die den Hass im Netz tragisch erscheinen lassen. Leider sind die Mittel der Justiz sehr begrenzt, was dieses Thema betrifft. Das beginnt schon bei der Ausforschung eines Täters, der sich oft hinter zahlreichen Proxyservern versteckt und damit die Feststellung der IP-Adresse schon reiner Zufall wäre. Und nicht einmal dann bekommt man Name und Anschrift des Täters serviert. Öffentliches WLAN machts möglich.
Eine eigene Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Hass im Netz ähnlich der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft würde zwar einen Sinn ergeben, weil sich diese gezielt um das Thema „Hass im Netz“ kümmern könnte. Fragen, wie „wer steckt hinter einer E-Mail, wie komme ich an die Person heran, die etwas Strafbares schreibt“ können allerdings in Zeiten von „Wegwerf-E-Mail-Adressen“ auch nicht immer beantwortet werden. Wenn man kein nordkoreanisches, oder russisches Internet haben will, stößt man irgendwann an die Grenzen des Machbaren. Und der Schaden, der bis dahin angerichtet wird, ist dann oftmals nicht reparierbar.
Das Thema „Hass im Netz“ geht aber noch sehr viel weiter. Kinderschändern läuft man oft jahrelang im Netz hinterher. Mit diesem Thema habe ich mich über 20 Jahre lang beschäftigt. Manchmal weiß man sogar, wer diese Leute sind und kann aufgrund der fehlenden gesetzlichen Möglichkeiten kaum etwas machen und die Nachrichten auf deren Seiten sind nicht nur eindeutig, sondern richtig heftig. Pädophile Spinner sind in dieser Szene schon die Minderheit. In dieser Hinsicht ist ein echter „Markt“ entstanden und selbst mit Profis in Ermittlerkreisen ist es kaum möglich, erfolgreich zu sein, wenn die Justiz versagt. Und die „Geschäfte“ laufen munter weiter.
Warum ich mich dann überhaupt damit beschäftigt habe? Weil ich selbst in unmittelbarer Gefahr war, als Kind an solche Leute „verscherbelt“ zu werden und auch Missbrauchsopfer in der Familie habe. „Mütterchen“ sei Dank… Aber das ist eine andere Geschichte.
Aus meiner Sicht braucht es nicht nur eine dauerhafte Task-Force, sondern eine grundlegende Ausweitung der rechtlichen Mittel für die Justiz. D.h. keine Verfahrenseinstellungen in diesen Bereichen, keine bedingten Strafen und keine Geldstrafen. Dasselbe gilt für alle, die glauben, im Netz die Sau rauslassen zu können, weil sie denken, dass das Netz ein rechtsfreier Raum wäre.
Die Welt läuft aus dem Ruder
Die Welt läuft aus dem Ruder
Ich würde viel lieber über positive Dinge reden, aber angesichts der Vielzahl von kleineren und großen Katastrophen, ist es schon schwierig, etwas positiv zu sehen – so sehr man sich auch bemüht. Fangen wir also mit einer kleinen Katastrophe an.
Der Wendler hat sich wieder einmal zu Wort gemeldet. Beim österreichischen Sender AUF1 beschwert er sich, dass RTL ihn beschimpft und schlecht behandelt hätte. „Es ekelt mich an, wie schamlos die Mainstreammedien in die radikale rechte Nazi-Trickkiste greifen, um Menschen zu denunzieren, die gefährliche Wahrheiten aussprechen„. Ob er die Bedeutung des Wortes „Wahrheit“ kennt? „Ich schäme mich für mein Heimatland. Ich schäme mich für alle Mitläufer, die dieses BRD-Regime durch ihr Schweigen und ihre Untätigkeit unterstützen„. Eine „Trickkiste“ braucht man beim ihm übrigens nicht. Das schafft er ganz alleine. Wenn er wüsste, wie viele Menschen sich in seinem Heimatland für ihn schämen. Mir würden da auf Anhieb einige einfallen.
Nicht ganz so harmlos ist das, was gerade in Taiwan passiert. der Mikro-Chip-Hersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing Company. Der Hersteller ist weltweit systemrelevant. Sanktionen, Blockaden oder ein kriegerischer Konflikt könnten bei vielen Herstellern von Elektronikgeräten zu Produktionsausfällen führen und China zündelt. China hat mehrmals die inoffizielle Seegrenze überschritten und auch chinesische Kampfflugzeuge haben Taiwans Luftraum mehrfach verletzt. Angesichts der Tatsache, dass Taiwan ohnehin für China nur eine „geduldete Provinz“ ist, könnte sich die Situation stündlich zuspitzen.
Gestern sind die bisher größten Militärmanöver in den Gewässern vor Taiwan anlaufen. Die kommunistische Führung lehnt sowieso offizielle Kontakte zu Taiwan ab. Der Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan veranlasst China, den Austausch mit den USA über den Klimawandel „aussetzen“ und ein Gespräch zwischen Militärführern sowie zwei Sicherheitstreffen absagen. Als Begründung nennt China die Missachtung des starken Widerstandes Chinas“ gegen ihren Taiwan-Besuch. China und die USA reden also erst einmal nicht mehr miteinander. Auch die Zusammenarbeit mit Washington bei der Rückführung illegaler Einwanderer, der internationalen Verbrechensbekämpfung und im Kampf gegen Drogenhandel wurde von Peking ausgesetzt.
Der alte Kriegstreiber Putin redet auch nicht mehr mit Macron, weil Frankreich jetzt auch zu den „unfreundlichen Ländern“ zählt. Auf Putins Zug springen auch Länder auf, die eigentlich in die EU wollten. Serbien ist so ein Beispiel. Doch dieses Land hat jetzt auch Lust bekommen, den Kosovo zu „entnazifizieren“. Einige haben es sicher schon bemerkt. Es sind gerade die Länder mit den meisten und radikalsten Nazis, die andere „entnazifizieren“ wollen. Verständlich wäre es. Schließlich kann es ja nur einen „Führer“ geben. Doch ich frage mich, wie lange es dauert, bis sich die vielen Führer gegenseitig die Köpfe einschlagen.
Aber wenn sie schon alle beim „entnazifizieren“ sind: Es gibt da in Wien einen „Friedrich-Schmidt-Platz“ und ich denke, dort würde man sicher fündig werden. Aber lustig ist das alles nicht wirklich. Die Welt läuft gerade völlig aus dem Ruder und Corona erledigt dann im Herbst das, was noch übrig geblieben ist, wenn nicht die Teuerung schon alles erledigt hat. Aber die betrifft sowieso nur die Normalbürger. Die Bosse der Energiekonzerne – egal, ob Gas, Strom oder Benzin, werden eher mit ihrem Gluteus Maximus die Bürostühle sprengen, weil sie sich dumm und dämlich verdienen und entsprechend fett werden.
Spartipps auf den Hund gekommen
Spartipps auf den Hund gekommen
Manchmal – aber wirklich nur manchmal sind Meldungen aus den grünen Ministerien durchaus etwas mit großem Unterhaltungswert. Dazu gehören auch die aktuellsten Energiespartipps, um Kosten zu senken, die sowieso nicht sinken, sondern massiv steigen werden.
Es wird schon seinen Grund haben, warum zum Beispiel die Heizungsablesung bereits viele Wochen her ist und trotzdem bis heute keine Abrechnung zugestellt wurde. Vermutlich soll die neue monatliche Zahlung eine Art Überraschung werden, wenn kaum jemand noch daran denkt. Die Boni an die Führungsriege (aktiv oder in Pension) müssen ja finanziert werden.
Leonore Gewessler hat inzwischen Energiespartipps, die nicht nur meiner Meinung nach völlig daneben sind. Da wäre zum Beispiel der Tipp, dass man kaltes, aber kein warmes Wasser trinken soll. Gut, ich kenne niemand, der warmes Wasser trinkt, aber vielleicht ist das in ihren Kreisen so üblich.
Befremdlich finde ich auch, dass man – wenn man schon keine Geschirrspülmaschine hat – die Essensreste vom Geschirr abkratzen soll, anstatt abzuwaschen. Welche Freude – beim nächsten Familienbesuch weiß die gesamte Verwandtschaft, war man 6 Wochen vorher gegessen hat – und das, ohne Futter-Tagebuch zu führen.
Ersatzweise könnte man sich natürlich auch einen Hund zulegen, der mehr oder weniger genüsslich die Teller ableckt. Aber was machen wir, wenn der Genuss ausbleibt, und nicht einmal der Hund sich dazu herablässt, sich am Geschirr zu bedienen? Man könnte sich natürlich auch mit dem Hund solidarisch zeigen, und aus demselben Napf fressen. Das spart doppelt.
Wasser laufen lassen beim Zähneputzen, beim Einseifen unter der Dusche oder beim Rasieren geht natürlich gar nicht. Es gibt schließlich auch trockenes Pulver zum Zähneputzen. Staubt nur etwas. Und einseifen sollte man dann auch nur noch trocken. Da dumme ich nur, der Dreck geht da nicht runter. Man sieht es nicht nur, man riecht es auch. Wenn also die liebe Frau Gewessler so in den Nationalrat kommt, kann ich umso mehr verstehen, dass dort Maskenpflicht eingeführt wurde. Gibt es zwar nicht mehr, aber die kommt wieder.
Heizkörper von Möbeln freiräumen hilft wirklich und es ist sich jeder dazu in der Lage, der eine 200 qm Wohnung hat. Allerdings haben derartige Wohnungen nur selten Heizkörper an den Wänden. Der Einsatz von Sparduschköpfen oder Durchflussbegrenzern mag etwas bringen. Aber kann sich eine 90-jährige Mindestpensionistin sowas leisten – zumal unwahrscheinlich ist, dass sie solche Dinge selbst montieren kann?
Auf das eine oder andere Bad verzichten kommt bei Kids, die vom Spielplatz kommen, sicher gut an. Aber wer will schon die Schlammkrümel aus dem Kinderbett entfernen, wenn ohnehin nicht gewaschen werden soll – oder bestenfalls mit kaltem Wasser? Der schon erwähnte Reinigungshund bringt da auch nicht viel, aber ich glaube, dafür kommen auch noch entsprechende Tipps von Leonore Gewessler.
Aber angeblich ist ja die Versorgung gesichert. Alleine der Glaube fehlt mir bei solchen Tipps.
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