Gerechtigkeit?
Der gestrige Frauentag hat es wieder einmal deutlich gezeigt: Die Forderungen wären ja da – wie immer. Wenn es aber um entsprechende Leistung geht, ducken sich insbesondere sogenannte Frauenrechtsorganisationen gerne weg. Davon wollen sie nichts hören.
Nach einer Umfrage wollen 82 % der Bevölkerung mehr Kinderbetreuungsplätze, um verstärkt Frauen in den Arbeitsmarkt zu bringen. Klingt erst einmal positiv. Doch wenn man Emanzen hört, ist das alles gar nicht mehr so klar. Fast 100 % dieser Gruppen, fordern diese Kinderbetreuungsplätze vom Arbeitgeber – vorzugsweise direkt in der Firma. Natürlich gratis und am besten den ganzen Tag. Aber sie laufen Sturm, wenn man auch nur andeutet, dass Frau dafür auch an den Kosten beteiligt werden soll.
Ein weiterer Punkt, der zumindest bei mir die Alarmglocken schrillen lässt, ist ein Vorstoß von Meri Disoski, der Frauensprecherin der Grünen: Sie fordert „Menstruations-Urlaub“ in Österreich. Also letztendlich ein Drittel weniger Arbeitszeit monatlich bei vollem Gehalt, wenn man von 7 bis 10 Tagen ausgeht – je nach „Unpässlichkeit“ der Betreffenden.
Da frage ich mich natürlich, was DAS mit „Gerechtigkeit“ zu tun haben soll. Bekommen etwa Männer einen monatlichen Extra-Urlaub, weil sie die Launen der Frauen im selben Zeitraum zu Hause ertragen müssen und dadurch schon völlig entnervt zur Arbeit kommen? NEIN, natürlich nicht. Und wenn solche Frauen dann von „Schmerzen“ reden, dann sollten sie erst einmal Schmerzpatienten fragen, was tatsächlich Schmerzen sind. Dann heißt es nur: „Nehmen Sie Ihre Medikamente, so schlimm ist das dann nicht“.
Eine weitere Forderung, die gestern zu lesen war: MINDESTENS 50 % weibliche Führungskräfte, wobei vermutlich absichtlich nichts von Qualifikation gesagt wurde. Ich fürchte mich vor dem Tag, an dem Entscheidungen von Quotenfrauen getroffen werden, die unabhängig von der Qualifikation Entscheidungen treffen, die sich am Ende auf einen großen Teil der Bevölkerung auswirken.
Ich bin durchaus für gleiche Chance und gleiche Bezahlung bei GLEICHER LEISTUNG. Solange die aber nicht gegeben ist – und zwar sowohl in der Anzahl der Arbeitsstunden, als auch in der Ausführung der Arbeit selbst, bräuchte man mir damit gar nicht kommen. Und mit welcher Begründung sollte ein Arbeitgeber für Kinderbetreuung sorgen. Das war früher reine Privatsache der Familien und da hat auch niemand gefragt, wie das zu meistern wäre.
Gilt dann heute nur noch Luxusjob mit Luxusbedingungen, Luxusgehalt und am besten so wenig wie möglich arbeiten? So funktioniert die Arbeitswelt nicht, der Staat nicht und letztendlich auch das Familienleben nicht. Und wenn ich mir ansehe, was heutzutage die „Trennungsgründe“ von Frauen sind, muss ich mich fragen, wer sich noch auf sowas einlässt.
#1 Die Anziehungskraft ist verschwunden
#2 Sie hat einen anderen Mann kennengelernt
#3 Er verdient nicht genug Geld
#4 Er verspätet sich ständig
#5 Du gibst ihr nicht das Gefühl, schön zu sein
#6 Du hast zu hohe Ansprüche an sie
#7 Du verstehst Dich nicht mit ihren Freunden
#8 Sie fühlt sich in Deiner Nähe nicht wichtig genug
#9 Du bist zu klein
#10 Ihr habt zu viele Meinungsverschiedenheiten
Seltsam nur, dass sich das auch mit meinen eigenen Erfahrungen deckt. Eigenartigerweise nur bei österreichischen Frauen.
Schon an dritter Stelle findet sich der Punkt: „Er verdient nicht genug Geld“ und so mancher andere Punkt beweist auch eher einen charakterlichen Totalschaden. Man muss also gar nicht näher darauf eingehen. Wie sehr das männliche Geschlecht damit unter Druck gesetzt wird, spielt offenbar keine Rolle. Interessant ist vielleicht noch Punkt 8: „Sie fühlt sich in Deiner Nähe nicht wichtig genug“. Dafür muss man erst einmal die Zeit haben. Auf Männer nimmt schließlich keiner Rücksicht, wenn es ums Arbeiten geht. Und die weiblichen Ansprüche in Österreich sind hoch.
In Spanien ist das irgendwie einfacher. Ein patriarchisches Land, in dem aber der Respekt gegenüber Frauen nicht abhandengekommen, aber trotzdem auch die „Rangordnung“ klar ist. Der schon angesprochene „Menstruations-Urlaub“ mag dort zwar beschlossen sein, aber die Kriterien sind ersten hoch genug (alle Beschwerden müssen jedes Mal ärztlich bestätigt werden) und lange wird sich diese Idee wohl nicht halten, denn einen Konsens zu finden ist offenbar in südlichen Gefilden einfacher.
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