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Wenn Kickl sich rasieren muss

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Manchmal finden sich auch wirklich heitere Themen in dieser Corona-Krise. Einer dieser Punkte ist die an sich vernünftige Lösung, FFP2-Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln und Handel vorzuschreiben. Eine Regelung, wie sie ab Montag in Bayern einzuhalten ist. Doch Johannes Knobloch, Leiter des Bereichs Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, sieht das nicht ganz so sinnvoll bei einem bestimmten Personenkreis: Die Barträger:

„Durch die Barthaare könnten die Ränder der Maske nicht dicht genug auf der Haut sitzen, Luft somit ungefiltert ein- und ausströmen. Schon beginnender Bartwuchs kann den Schutz verringern. Deshalb sind FFP2-Masken grundsätzlich nur bei glattrasierter Haut zu tragen.“

Damit stellt sich die Frage ob Bartträger also bald indirekt Hausverbot in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr haben. Laut Johannes Knobloch gibt es nur eine Konsequenz: Bei einer FFP2-Pflicht dürften Bartträger in Läden und öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zugelassen werden.

Naheliegend ist natürlich auch die Frage, was der arme Herbert Kickl macht, wenn er mit seinem zwei, drei, vier oder fünf Tage Bart nirgendwo mehr rein darf. Er müsste sich wohl gründlich rasieren. Es ist ja schließlich zweitrangig, ob jemand einen kompletten Teppich im Gesicht trägt. oder ob dieser Jemand nur aussieht, wie ein ungepflegtes Grab.

Aber wir wissen ja, wie Kickl es mit der „Freiheit“ hält. Dann werden wieder Massendemos organisiert nach dem Motto: „Freiheit für Bärte. oder „Gebt uns XXL Masken, damit wir alles unterbringen. Schwierig dürfte das trotzdem werden – für gewisse Frauen mit Haaren auf den Zähnen.

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Doch keine Skisaison?

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Nach einigen Diskussionen, sieht es so aus, als würde es doch keine Skisaison 2020 in Österreich geben. Ob die Hintergründe aber tatsächlich in einem hohen Infektionsrisiko zu suchen sind, möchte ich zumindest bezweifeln. Tatsache ist:

Italien will eine Quarantäne-Pflicht für Bürger einführen, die in Österreich einen Winterurlaub verbringen. Dahinter dürften aber am Ehesten finanzielle Interessen stecken. Die norditalienischen Regionen fürchten die Konkurrenz aus Österreich. Sie wollen nach wie vor ein EU-weites Skiverbot bis Mitte Jänner 2021.

Der Präsident der norditalienischen Region Piemont, Alberto Cirio: „Wir verlangen, dass es in Sachen Ski auf europäischer Ebene gleiche Behandlung für jeden gibt“ Die italienische Regierung will erst nach Ende der Weihnachtsfeiertage die Skipisten wieder öffnen. das soll auch für alle anderen europäischen Länder gelten.

Und auf der anderen Seite? Die bisherige Möglichkeit, sich im Rahmen des kleinen Grenzverkehrs zwischen Bayern und Österreich für bis zu 24 Stunden ohne Quarantänepflicht ins Ausland zu begeben, wird aufgehoben. Die Maßnahmen wären im Sinne der Gesundheit und auch der Wirtschaft. Markus Söder: „Wir brauchen Geduld. Alles, was wir tun, ist im Interesse der Gesundheit und auch der Wirtschaft. Nur wenn wir jetzt reagieren, verhindern wir Schlimmeres. Corona ist und bleibt leider tödlich. Wir dramatisieren nicht, aber dürfen auch nicht relativieren.

Söder hatte schon vergangene Woche vor Skiurlaub in Österreich gewarnt und die Initiative Italiens und Frankreichs unterstützt. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger appellierte an die Nachbarländer wie Österreich und die Schweiz, eine einheitliche Strategie mitzutragen: „Ich hoffe auf Vernunft auf beiden Seiten.“ Da dürften letztendlich Sicherheitskonzepte auf österreichischen Pisten – zumindest beim Tourismusgeschäft aus dem Ausland ins Leere gehen.

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Wintertourismus

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Das war’s dann wohl mit dem Wintertourismus in Österreich. Keine gute Nachricht, aber es war irgendwie vorauszusehen. Die Zahlen lassen es einfach nicht zu. Abgesehen von den täglichen Neuinfektionen in Österreich, darf man nicht die Bettenkapazität in den Spitälern vergessen. Es muss mitberechnet werden, ggf. auch infizierte und erkranke Gäste aufzunehmen. Es ist wohl kaum möglich, erkrankte Touristen über die Grenze zu karren und dort in ein Krankenhaus zu schicken – auch wenn ich sogar diesen Vorschlag schon gehört habe.

40 Prozent aller Buchungen kommen aus Deutschland und die dürften komplett wegfallen. Die neue bayrische Einreisequarantäne Verordnung sagt dazu: „Wer aus einem Risikogebiet (…) regelmäßig mindestens einmal wöchentlich nach Bayern einreist, um sich dort aus beruflichen oder geschäftlichen Gründen, zu Ausbildungszwecken oder zum Schul- oder Hochschulbesuch aufzuhalten, muss der für den Berufs-, Geschäfts-, Ausbildungs-, Schul- oder Hochschulort zuständigen Kreisverwaltungsbehörde oder einer von ihr beauftragten Stelle unaufgefordert und unverzüglich 1. binnen sieben Tagen nach der ersten auf den 23. Oktober 2020 folgenden Einreise und 2. danach regelmäßig in jeder nachfolgenden Kalenderwoche ein Testergebnis in Bezug auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorlegen. Das Testergebnis muss auf Deutsch oder Englisch sein und auf einer molekularbiologischen Testung basieren. Der Test darf nicht älter als 48 Stunden sein. Wer Covid-19-Symptome zeigt, muss zudem die Behörden darauf hinweisen.“

Da Deutschland die größte Winter-Tourismusgruppe repräsentiert, müssen wir uns vom Wintertourismus in diesem Jahre verabschieden. Natürlich ist es in jeder Hinsicht wichtig, die Zahlen zu senken. Da aber jegliche Planungssicherheit im benachbarten Ausland fehlt, dürfte eine Planung des Winterurlaubs illusorisch sein. Davon abgesehen hat Deutschland auch mit den höchsten Infektionszahlen zu kämpfen.

Obfrau des Fachverbands Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich, Susanne Kraus-Winkler hofft auf ein zwischenstaatliches Abkommen mit Berlin, sodass sich Touristen sofort „freitesten“ lassen können. Das ist aber jetzt zumindest in Bayern erst nach 5 Tagen Quarantäne frühestens möglich.

Corona kennt keinen Winterurlaub, aber das Virus kennt Diejenigen, die sich grundsätzlich an nichts halten, jede Regelung ignorieren, aber am Ende am lautesten schreien, wenn es keine Lockerung der Maßnahmen gibt.

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