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Selbst ist die Disco

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Irgendwie scheint Stefan Ratzenberger, Obmann des Verbandes Österreichischer Nachtgastronomen das System der Tests nicht so ganz verstanden. Er ist vom Gesundheitsminister enttäuscht, weil es „nur leere Versprechen“ gab: „Nach der ersten Aufbruchstimmung Anfang Juli hat uns die Realität sehr schnell eingeholt. Das PCR-Test-Angebot außerhalb von Wien ist mit einem unglaublichen Aufwand verbunden. Deshalb arbeitet man gerade an einem eigenen PCR-Testangebot für die Nachtgastronomie“

Jetzt muss man sich dieses „Konzept“ einmal genauer betrachten, um entweder zu verzweifeln, oder vor lachen unterm Tisch zu liegen: „Beim Verlassen der Diskothek bekommt man ein Testkit, dass man dann auch wieder bei der Diskothek einwerfen kann.“

Ich habe das so verstanden, dass man – wenn man schon nicht geimpft ist – bereits beim Betreten der Disco einen negativen PCR-Test vorlegen muss. Was bringt es, wenn ein „Superspreader“ nach durchzechter Nacht einen PCR-Test mit nach Hause bekommt und diesen bei Gelegenheit bei der Disco einwerfen kann? Darf er dann eine Woche später mit diesem Test wieder rein?

So wie ich das sehe, hat dieses „Konzept“ nur einen einzigen Sinn: Die Gäste für den nächsten Besuch anzulocken – was allerdings völlig sinnlos ist, wenn man die Gültigkeitsdauer des PCR-Tests betrachtet.

Ich wüsste schon, wie man „die Sache selbst in die Hand nehmen“ könnte. Zum Beispiel endlich einmal die Eintrittsregeln kontrollieren. Und damit wären wir schon zwangsläufig beim Thema 1-G Regel. Also Zutritt nur für nachweislich Geimpfte. Das Motto „Selbst ist die Disco“ dürfte demnach total in die Hose gehen. Aber ich denke, das weiß Ratzenberger sicher.

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Ein gutes Geschäft

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Meistens sind die „guten Geschäfte“ nur für einen Partner von Vorteil und so dürfte es auch in diesem Fall sein, wenn der Sprecher der Nachtgastronomen, Stefan Ratzenberger ein Angebot unterbreitet. Jetzt will die Nachtgastronomie dazu beitragen, Jüngere fürs Impfen zu begeistern. Die Branche kann sich daher vorstellen, mit „Goodies“, wie etwa Gratiseintritt in einen Club oder einen Getränkegutschein mitzuhelfen.

Was auf den ersten Blick sinnvoll klingen mag, hat natürlich einen großen Pferdefuß. Zwingen kann man damit keinen der jungen Gäste und die Kosten für eine Gratis-Cola aus der Lidl-Flasche sind ja auch nicht so hoch. Andererseits will Stefan Ratzenberger aber auch dafür etwas haben: Mehr Kohle vom Finanzminister und die Frage ist wofür? Für ein Zettelchen am Tisch mit der Aufschrift: „Geht doch bitte impfen“?

Die Forderung nach mehr Geld kommt natürlich nicht ohne den dezenten Hinweis: „Sonst könnte es am Ende den Todesstoß für die Nachtgastronomie geben.“ Anders herum würde jedoch ein „Schuh daraus werden“: Wer nicht geimpft ist, kommt nicht rein. Und damit würde die Infektionsgefahr drastisch sinken. Wenn das keine Motivation ist? Das setzt aber auch voraus, dass entsprechend scharf kontrolliert wird – und nicht von denjenigen, die zwischen Umsatz und kein Umsatz wählen können. Und wenn von den Gemeinden dafür extra Personal eingestellt werden muss – umso besser. Das fördert Arbeitsplätze. Fakt ist, dass eine Gratis-Cola einen Hardcore-Impfgegner nicht dazu bringt, sich impfen zu lassen.

Die Lage hat sich nun wieder einigermaßen eingependelt und die gesamte Branche hat sich vielleicht ein paar blauen Augen geholt, aber es gibt sie noch und jeder weiteren Forderung nachzugeben, würde bedeuten, sich erpressen zu lassen. Es gab genug Geld von verschiedenen Seiten. Aber es muss auch einmal Schluss sein. Ein so „großzügiges Angebot“ mit einer finanziellen Forderung zu verknüpfen, zeigt mir nur Eines: Geldgier!

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Völlig unüberlegt

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Eine seltsame Idee kommt vom burgenländischen Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil. Er will, dass ab kommenden Jahr bestimmte Freizeitaktivitäten mit einem Antigen-Schnelltest möglich sein sollen. Der Verband der Österreichischen Nachtgastronomen (VÖNG) hat einen ähnlichen Vorschlag schon vor zwei Monaten vorgebracht. Der Obmann Stefan Ratzenberger: „Unser Modell sieht vor, dass man sich mit ein paar Euro 36 Stunden Freiheit kauft“

Betreffen soll dieses „Konzept“ Nachtgastronomie, Theater, Oper, Kongresse oder Messen. Mit einer Registrierung und dem Schnelltest könnte man sich für 36 Stunden „frei“ bewegen. Dabei wurde nur eine Kleinigkeit vergessen: Dieser Test wäre eine Momentaufnahme und könnte bei der nächsten Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln bereits hinfällig sein.

Das bedeutet: 36 Stunden Zeit, um eine halbe Stadt zu infizieren, denn gerade bei Massenveranstaltungen oder in der uneingeschränkten Nachtgastronomie lässt sich gar nicht mehr nachvollziehen, wo die Infektionen herkommen.

Eine völlig unüberlegte Idee also. Die Nachtgastronomie wird sicher wieder öffnen. Aber ich halte es für unvorstellbar, dass dies innerhalb eines absehbaren Zeitraumes passieren wird.

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