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Der Mut zur Lüge
Manchmal braucht es eine große Portion Mut in der Politik – besonders dann, wenn man negative und unpopuläre Tatsachen präsentieren muss. Dinge, die u.U. im krassen Widerspruch zu parteipolitischen Wünschen steht. Dieser Mut wird allerdings in erster Linie von Oppositionsparteien grundsätzlich der Regierung negativ angelastet.
Ganz anders zum Beispiel die FPÖ. Sie verbreitet nicht nur haarsträubende Verschwörungstheorien zum Thema Corona und besonders über die Regierungsparteien, sie ist auch feige, wenn es darum geht, der breiten Öffentlichkeit das zu unterbreiten, was nur intern unter die „Fans“ gestreut wird. Damit wird der blau-braune Haufen weiter radikalisiert, denn wie man ja weiß, informieren sich Corona-Leugner, Impfverweigerer und ohnehin schon radikale Elemente nur in einschlägigen Medien, denen sie mehr vertrauen, als allen wissenschaftlichen Fakten.
Wenn von Corona-Terror und Regierungspropaganda gesprochen wird, wirkt diese Rhetorik wie eine Droge, die zum weiteren Konsum solcher „Informationen“ führt. Und da findet man Dinge, die nicht nur für jeden normal denkenden Menschen völlig unglaubwürdig sind, sondern auch unsichere Menschen direkt in die schmutzigen Hände von Kickl & Co treibt.
Solche radikalen Medien sprechen von „Dreifach-Genspritze“, wenn sie Impfung meinen, obwohl die Wissenschaft längst bewiesen hat, dass die Impfung mit Genmanipulation absolut nichts zu tun hat. Alleine dieser Satz: „Gen-Spritzen wirken auch offiziell nicht gegen die neue Variante und selbst die derzeitigen “Booster“-Stoffe scheinen nur eine Wirkung von 25 % zu haben“ hat nicht einmal annähernd eine Grundlage. Tatsache ist, dass mit der Booster-Impfung auch ein dzt. erwiesener Schutz vor schweren Verläufen auch bei der Omikron-Variante zu 70 % besteht und 30 % vor einer Infektion durch Omikron wirkt.
Auch dieser Satz: „Nach wie vor würden Corona-Positive völlig im Stich gelassen, nachdem sie positiv getestet würden“ ist eine klare Lüge – ebenso wie die Behauptung, dass Corona-Positive keine Medikamente bekommen würden und stattdessen ins Krankenhaus verfrachtet werden. So versuchen diese FPÖ-Helferlein der Bevölkerung zu suggerieren, dass Beatmungen wohl auch zu Hause durchgeführt werden könnten.
Die nächste Lüge: „Österreich wird zum ersten Land, das eine Impfpflicht erlässt für eine Krankheit, für die es keine Impfung gibt“ Natürlich gibt es eine Impfung. Allerdings keine, die eine Infektion zu 100 % verhindert. DAS wurde aber auch nie versprochen.
Aber es geht noch weiter mit den FPÖ-Märchen: „Omikron befällt bislang fast ausschließlich mehrfach Gespritzte und das „experimentelle Serum“ geht völlig ins Leere„. Zum Einen gilt auch für Omikron, dass in erster Linie Ungeimpfte betroffen sind und zweitens handelt es sich weder um eine „experimentelle Impfung“, noch um ein „Serum“. Bildungsferne FPÖ-Jünger kann man damit leicht erreichen.
Verwirrend ist auch diese Aussage: „Alle sieben Südafrika-Reisenden waren in den letzten zwei Monaten “geboostert”, davon allesamt mit zwei BioNTech-Dosen“ Dass die zweite Impfung allerdings nicht die „Booster-Impfung“ ist, wird natürlich mit keinem Wort erwähnt.
Noch mehr Lügen gefällig? „BioNTech-Gründer Ugur Sahin will dafür etwa einen neuen Drei-Dosen-Impfstoff für die Omikron-Variante herstellen“ Von einer neuen 3-fach Impfung war nie die Rede – lediglich von einer möglichen Anpassung bei einer Auffrischungsimpfung.
Auch völlig aus der Luft gegriffen: „Impfen wird künftig ab 14 Jahren zum Zwang. In diesem Alter sind schwere Verläufe nahezu ausgeschlossen“ Zwischen Impfpflicht und „Zwang“ besteht ein Riesen-Unterschied. Aber den wird man den blau-braunen Hörigen wohl auch nicht klarmachen können. Außerdem könnten mir diese Schwurbler-Medien vielleicht erklären, wie es kommt, dass sogar Kinder an Covid-19 versterben und Säuglinge auf der Intensivstation um ihr Leben kämpfen.
Wir sind noch lange nicht am Ende der Lügen-Konstruktionen: „Sobald die Dreifach-Booster-Behandlung von BioNTech am Markt ist, wird man sogar sieben Stiche über sich ergehen lassen müssen.“ So einen haarsträubenden Unsinn muss man eigentlich nicht weiter kommentieren. Nur aufzeigen, mit welchen Geschichten aus Absurdistan die FPÖ-Fans zugeschüttet werden.
Für die Gläubigen dieser absurden „alternativen Fakten“ würde ich zusätzlich zur Covid-19 Impfung vor allem eine ganz besondere Behandlung empfehlen: Ein dreifach erprobtes Hirnimplantat, denn das scheint wirklich zu fehlen. Die FPÖ ist jedenfalls eine Partei, die nur der Mut zur Lüge beweist und der findet sich hauptsächlich innerhalb der Fangemeinde von Kickl & Co. Dort wird scheinbar alles geglaubt!
Gesundheitsgefahr
Wenn man die aktuellen Medien zur Hand nimmt, findet sich ein Beitrag, in dem von einem Mädel berichtet wird, dass sich zwei Kilo Nutella mit 10.000 Kalorien in 13 Minuten hinter die Kiemen geschoben hat. Keiner würde bezweifeln, dass so ein Verhalten gesundheitsgefährdend ist.
Eine viel ernstere Gefahr sehe ich allerdings in einem Medium, das sich zu einem Corona-Leugner-Blatt entwickelt hat und nebenbei aus der ganz rechten Ecke kommt. Der Geschäftsführer des Wochenblattes ist auch nicht zufällig eng mit der FPÖ verbunden. Norbert Geroldinger war einmal Gemeinderat der FPÖ in seiner Heimatgemeinde Brunnenthal und persönlicher Freund vom Linzer Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FPÖ). Er unterhält angeblich auch sehr gute Kontakte zu Putin-Russland und die Geldgeber dieses Mediums werden – wohl nicht ohne Grund – geheim gehalten.
Das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) bezeichnet das Medium als „Desinformationsprojekt“ am rechten Rand. Corona gilt nach dem „Wochenblick“ als „Schwindel“, die Virus-Mutationen als „Marketing-Gag“. Vermutlich würden sie die weltweit unzähligen Toten auch als „Schauspieler“ bezeichnen, aber das würden wohl nicht einmal die hartnäckigsten Corona-Leugner glauben. Vom Mundwasser bis zum Extrakt der Zistrose – eine Pflanze, die zu 100 Prozent gegen Corona-Erkrankung wirken soll, ist dieses rechts gestrickte Medium genau auf Kickls „Wunderheiler-Linie“.
Diese Geldgeber sollen dem Blatt 850.000 Euro im Jahr überweisen. Inserate der FPÖ liefern auch einen Großteil der Einkünfte. Vize-Landeshauptmann und FPÖ-Landeschef Manfred Haimbuchner hat in den Jahren 2018 bis 2021 um 67.000 Euro für Inserate im Wochenblick investiert. Verkehrslandesrat Günther Steinkellner schaffte in vier Jahren Anzeigen über 24.000 Euro. Sicherheitslandesrat Wolfgang Klinger und sein Vorgänger Elmar Podgorschek 12.000 Euro. Insgesamt also 104.000 Euro, die aus blauen Regierungsbüros in Oberösterreich geflossen sind.
Eine verharmlosende Corona-Berichterstattung kann nur jedem normal denkendem Menschen die Schweißperlen auf die Stirn treiben – besonders, weil gleichzeitig von vernunftbegabten Menschen versucht wird, die Impfquote in Oberösterreich zu steigern.
Hier geht es nicht mehr nur um Politik, sondern um bewusste und vorsätzliche Gemeingefährdung durch ansteckende Krankheiten und mit „Meinungsfreiheit“ hat das schon lange nichts mehr zu tun. Maßnahmen gegen die „sogenannte ‚Pandemie“ bezeichnen die rechten Schreiber als absurd und überwiegend sinnlos. Auch das entspricht der von Kickl propagierten Linie. Nicht überraschend, dass es für dieses zweifelhafte Medium die Geimpften sind, die „arme Ungeimpfte“ gefährden.
Bei einer Wahlpropaganda-Rede in Oberösterreich meinte Kickl in Richtung ÖVP: „Ich bin der Albtraum eurer schlaflosen Nächte, ihr werdet mich nicht los“ Also MIR bereitet Kickl keine schlaflosen Nächte und dass man ihn nicht los wird, erlaubt durchaus Vergleiche mit einer sehr lästigen Erscheinung, die ja auch eine Art Gesundheitsgefahr darstellt: Einer Allergie.
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