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Die Qualität, ein Europäer zu sein

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Luxemburgs Außen- und Migrationsminister Jean Asselborn ruft zum Widerstand auf. genauer gesagt zum Widerstand gegen den EU-Vorsitz Slowenien und gegen Österreich. Vereinfacht ausgedrückt: Nach seiner Ansicht dürften weder Österreich, noch Slowenien den turnusmäßigen EU-Vorsitz haben.

Natürlich geht es – wieder einmal – um Asselborns Idee, 40.000 bis 50.000 afghanische Flüchtlinge aufzunehmen und in der EU zu verteilen. Doch wie man weiß, bedeutet das in erster Linie die Aufnahme in Österreich und Deutschland: „Ich hoffe, dass es Widerstand gibt gegen Herrn Kurz aus Österreich und Herrn Jansa aus Slowenien, die sich beide klar und definitiv im Einklang mit Orban, Salvini und Le Pen befinden. Sie alle lehnten eine direkte menschliche Solidarität in diesem extrem dramatischen Moment mit dem gefolterten Volk in Afghanistan ab. Sie verlieren damit die Qualität, ein Europäer zu sein“

Wenn wir also keine afghanischen „Flüchtlinge“ mehr aufnehmen, weil wir sowieso schon 40.000 aufgenommen haben, verlieren wir die „Qualität“, Europäer zu sein? Dass Jan Asselborn vielleicht noch ein bisschen roter ist, als Rendi-Wagner sei nur am Rande erwähnt. Für so eine erpresserische Aussage müsste ich allerdings schon stockbesoffen sein, um sie vertreten zu können.

Ich bin durchaus überzeugter Europäer. Aber wenn wir – außer zu den größten Zahlmeistern zu zählen – jetzt auch der Abladeplatz für Migranten werden, die man uns zwangsweise ins Land stellen will, dann hat die EU ihren Sinn zumindest teilweise verloren. Aber ich gehe davon aus, dass Asselborn, wie schon so oft, wieder einmal einen Augenblick der Umnachtung erfahren hat.

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