Dass Anschobers Gebete, Appelle oder sonst etwas erhört werden, halte ich für recht unwahrscheinlich. Und wieder ein Appell – oder war es ein dringender Appell – wurde über die Medien gesendet. Natürlich waren auch wieder Empfehlungen dabei, die wie üblich von Vielen genau so beachtet werden, wie die Wettervorhersage.
Jedenfalls appelliert er, „die Einhaltung der geltenden Regeln wie etwa die Einhaltung des Mindestabstands und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes unbedingt einzuhalten.“ Ist Anschober schon so verzweifelt, dass er keiner klaren Ansagen machen kann und Regeln vorgibt, die bei Nichteinhaltung auch spürbare Konsequenzen haben? Oder hält er Widerstand nicht aus? „Ich empfehle eindringlich, Essen und Getränke nicht direkt im Einkaufszentrum zu konsumieren“ Wie soll DAS funktionieren, nachdem gerade Einkaufszentren nach Schließung des Gastgewerbes, der Treffpunkt für Jeden zu sein scheint, der Regeln sowieso missachtet?
Wenn in Wr. Neustadt ein Supermarkt eröffnet, und sich wegen eines „sensationellen Angebotes“ Menschenschlangen bilden, dann gibt es kein Halten mehr. Nur die ERSTEN HUNDERT Kunden haben einen Einkaufsgutschein von 20 € erhalten. Wer nicht schnell genug war, hat immerhin noch einen Kaffee vom neuen LIDL bekommen. Und auch, wenn die Meisten die Abstände eingehalten haben – es waren eben nicht Alle. Dass Menschenansammlungen generell zu vermeiden sind, scheint niemanden zu kümmern.
Lieber Rudi Anschober: Abgesehen davon, dass nur die betenden Hände von Albrecht Dürer gut aussehen, ist diese Geste im politischen Alltag vielleicht nicht ganz so zweckmäßig. Gut, dass ich nicht diesen Job habe. Ich würde zwar alles durchsetzen, aber ich wäre der unbeliebteste Minister aller Zeiten. Doch DAS muss man in der Politik aushalten.
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