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Schlechte Karten

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Schlechte Karten

Der Kriegsverbrecher Wladimir Putin hat sich das wirklich einfacher vorgestellt, den „Universalkrieg“ zu gewinnen. Ich nenne es so, weil sich dieser Angriffskrieg bei Weitem nicht auf die Ukraine beschränken soll – nach Putins Vorstellung. Er hat inzwischen ganz schlechte Karten, überhaupt aus diesem Krieg wieder auszusteigen, ohne dass Russland dauerhaft empfindliche militärische Schäden in Kauf nehmen muss.

Jetzt hat sich auf ihrem Telegram-Kanal die Söldnertruppe „Wagner“ mit einer düsteren Prognose für den Kriegstreiber zu Wort gemeldet: „Um die Ukraine zu besiegen, brauchen wir 600.000 bis 800.000 Soldaten. Es wird eine Mobilisierung geben oder wir werden den Krieg verlieren. Wer behauptet, man braucht in der modernen Kriegführung nicht mehr viele Männer, der redet Unsinn, denn unabhängig davon, über welche Präzisionswaffen man verfügt, braucht es die Infanterie“. Doch selbst mit einer Generalmobilmachung würde Putin die geforderte Anzahl an Soldaten nicht zusammenkriegen – zumal die meisten auch keine Profis sind, die im Umgang mit Waffen entsprechend geübt sind.

Dazu kommt, dass Russland sanktionsbedingt, russisches Kriegsmaterial kaum noch ersetzen kann. Mikroelektronik, Chips und Sensoren sind für russische Reparaturteams oder auch Waffenfabriken nicht mehr zu bekommen. Trotzdem halte ich es für unwahrscheinlich, dass Putin aufgibt, denn meiner Ansicht nach hat er auch nichts mehr zu verlieren. Wenn es sich bewahrheitet, dass sein Gesundheitszustand so schlecht ist, wie ich glaube, er mit Medikamenten vollgepumpt ist und fast schon dem Tod näher als dem Leben ist, muss man sich fragen, wie realitätsbezogen er überhaupt noch sein kann.

Aus seinem nahen Umfeld ist jedenfalls zu vernehmen, dass viele führende Militär- und Sicherheitsbeamte sowie einflussreiche Oligarchen glauben, dass Putin im Sterben liegt oder zumindest schwer krank ist. Weiters ist zu vernehmen, dass Putins Umfeld nicht daran denkt, einen möglichen Befehl zum Einsatz von Atomwaffen umzusetzen. Drei Männer haben Zugang zu einem „Atomkoffer“: Waleri Gerassimow, Sergei Schoigu und natürlich Putin selbst. Doch Putin selbst kann alleine nicht „den roten Knopf“ drücken. Dazu braucht er genau die Leute, die so einen Befehl verweigern würden.

Wenn man nun von so einem schlechten Gesundheitszustand Putins ausgeht, ergeben viele Dinge plötzlich einen Sinn – wenn man bei diesem Krieg überhaupt von Sinn sprechen kann. Der endlos lange Tisch, der es unmöglich macht, Putins Gesundheitszustand aus er Nähe zu sehen, die wüsten Drohungen mit Atomwaffen, die er alleine gar nicht in die Tat umsetzen könnte, die unbedingte Wille, diesen Krieg, obwohl er für Russland ein Desaster werden könnte, fortzusetzen, um wenigstens als „Schlächter“ in die Geschichte einzugehen, weil ihn auch das eigene Volk kaum interessiert. Inzwischen liegt die Zahl der russischen Verluste bei 25100 Mann und das kann er den Angehörigen in Russland nicht einmal ansatzweise erklären und das hat er vermutlich auch nicht vor.

 

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