Wieder verrechnet
Es ist richtig peinlich, einen Angriffskrieg zu führen, ohne auch nur im Geringsten vorbereitet zu sein. Auch was die Konsequenzen betrifft, scheint der Kriegsverbrecher Wladimir Putin nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein, denn inzwischen hat er sich wieder in mehrfacher Hinsicht verrechnet.
Wenn man nun davon ausgeht, dass er vielleicht doch nicht ganz wahnsinnig geworden ist, muss davon ausgegangen werden, dass ihm wohl alles egal ist. Vielleicht weiß er ja, dass seiner Lebenserwartung inzwischen sehr enge Grenzen gesetzt sind. Aber das macht ihn nicht weniger gefährlich.
Verrechnet hat er sich aktuell auch, was die Zustimmung der eigenen Bevölkerung zum Krieg angeht. Der frühere russischer Vize-Energieminister Wladimir Milow, hat bereits mit Putin abgeschlossen. Von ihm stammt die Information, dass die Umfragewerte für Putins Krieg von 80 auf 45 Prozent gesunken sind. Nur noch 23 Prozent informieren sich aus dem Staats-TV. Der Rest versucht, sich aus anderen Quellen, wie YouTube zu bedienen – so weit das noch möglich ist.
Auch die Auswirkungen der Sanktionen hat der Kriegstreiber gravierend unterschätzt. Der Erdölsektor kann ohne Komponenten aus der US-Technologie nicht auskommen. Die Hoffnung, dass China da einspringen könnte, hat sich nicht erfüllt. Der Gewinn aus der Erdölförderung wird erwartungsgemäß um 40 % sinken, denn die russische Wirtschaft ist bis Westsibirien auf Europa gepolt und diese Einnahmequelle fällt ja nun großteils weg.
Milow sieht China – offensichtlich im Gegensatz zu Putin ganz anders. „China hat eigene Interessen. Es wird jetzt in Russland nur zu Diskontpreisen einkaufen. Auch die Rivalität um den Einfluss im ex-sowjetischen Zentralasien ist nicht zu unterschätzen„. Etwas, das ich bereits vor Wochen gesagt habe.
Man darf Putin keinen Millimeter nachgeben, denn das würde ihn nur weiter zu seinem verbrecherischen Treiben animieren. Wladimir Milow meint dazu: „Wenn man Putin jetzt um des lieben Friedens willen gibt, was er will, würde er es nur als Belohnung und als Ermunterung seiner imperialen Gelüste auffassen, und die sind: Russland in seiner alten Größe. Er würde dann nicht stoppen„.
Putins Gefolgschaft sitzt im gleichen Boot und traut sich auch nicht. Die Generäle sind wegen des Armeeversagens diskreditiert und die Bevölkerung hat Angst. Eine Erkenntnis macht sich inzwischen bei denjenigen breit, die außer Putins Reichweite sind: „Er hat eine Präsidialgarde von 50.000 Mann geschaffen, und er würde, wenn es hart auf hart geht, schießen lassen. Putin hat aus dem russischen Staat ein Monster gemacht„. Die Frage ist nur, wie viele von denen übrigbleiben, wenn sich innerstaatlich plötzlich das Blatt wendet. Doch bis dahin wird der Kriegstreiber noch sehr viel Schaden anrichten.
Für den tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow ist der „Fall Ukraine“ bereits erledigt. An seiner aktuellen Aussage sieht man allerdings, dass Putins Kettenhund sich animiert fühlt, dem Beispiel seines Herrchens Putin zu folgen. „Mich interessiert Polen, nicht die Ukraine“. Alle Diktatoren scheinen jetzt zu glauben, dass wie ganze Welt ein Selbstbedienungsladen ist. Gut, dass nicht jeder Putins „Werkzeuge“ im Hintergrund halt.
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