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Hinkende Maßnahmen

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Mir ist völlig klar, dass es nur selten gelingt, einen Konsens zu finden, der für alle akzeptabel ist. Und da hat es die Regierung wirklich nicht leicht. So kann es passieren, dass die Maßnahmen, um das Coronavirus einzudämmen, etwas hinken. Bei der Kommunikation der Regierung fehlen mir ein paar Dinge. Die Aufteilung nach Auslastung der Intensivstationen ist sicher sinnvoll. Aber was passiert, wenn beispielsweise die Auslastung in Wien bei 500 Patienten liegt und in der Steiermark oder in Tirol nur 50? Gelten die Maßnahmen dann nur für Wien oder bundesweit?

Das wäre eine sehr seltsame Einstellung, wenn andere Bundesländer für die Werte eines einzelnen Landes büßen müssen. Ein weiterer Punkt ist, dass diese Maßnahmen dem tatsächlichen Infektionsgeschehen weit hinterherhinken. Bis es zu einer erweiterten Belegung der Intensivstationen kommt, vergehen etwa 14 Tage. So kann der Trend bereits viel deutlicher nach oben gehen, als die Zahlen der Intensivstationen tatsächlich hergeben. Inkubationszeit und Entwicklung der Krankheit werden hier nicht berücksichtigt. Gerald Gartlehner von der Uni Krems sieht das ähnlich.

Dass den Impfverweigerern das Leben so schwer wie möglich gemacht werden muss, ist das einzige Mittel, sie zur Impfung zu bewegen. Erschreckend sind so dumme Aussagen wie sie in sozialen Netzwerken zu finden sind: „Ich lasse mich lieber kontrolliert mit Corona anstecken für die Immunisierung und bekomme dafür das Zertifikat und dieselben Möglichkeiten wie Geimpfte.“ Er möchte wissen, ob es dafür Organisationen gibt, ein „Ansteckungszelt oder was Ähnliches

Man wird solche Leute nicht mit Argumenten überzeugen, denn ihr Interesse gilt nicht dem eigenen Schutz – und schon gar nicht dem Schutz anderer Menschen. es geht ihren lediglich um „ihre Freiheiten“ da gibt es kein Interesse an alten Menschen, bei denen die Impfwirkung langsam nachlässt, noch an Kindern, die derzeit nicht geimpft werden dürfen. Es sind zutiefst asoziale Mitglieder einer Gesellschaft, von der sie sich schon lange weit entfernt haben.

Wie dumm so eine Aussage ist, sieht man schon daran, dass es keine „kontrollierte Ansteckung“ gibt. Und dass sie selbst auch andere infizieren, ist ihnen sowieso egal. Die Grundeinstellung solcher Leute ist es, die sie genau die Seiten im Netz suchen lässt, die ihre eigenartige Einstellung zu bestätigen scheinen – auch, wenn sie so unseriös sind, wie sie nur sein können. Es ist ein Unterschied, ob ich nach dem Begriff „Impfschäden“ suche, oder nach dem Begriff „Impfwirkung“. Google liefert.

Wenn man effektive Maßnahmen setzen will, müssen sie hart für Ungeimpfte sein und kaum spürbar für Geimpfte – und zwar bundesweit. Mir würden da schon ein paar Dinge einfallen, aber das sind ja nicht meine Entscheidungen. Spaß hätten Impfverweigerer ohne triftigen Grund jedenfalls nicht mit mir.

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