Vertrauensbasis
„Werden Westen nie wieder vertrauen“ meinte gestern Kremlsprecher Peskow. Ob uns das wirklich so hart trifft, wie er glaubt, lasse ich einmal dahingestellt. Russland erhebt ohnehin seit Beginn seines Kriegs gegen die Ukraine immer wieder Vorwürfe gegen westliche Staaten – schon wegen der militärischen Unterstützung der Ukraine.
Einmal ganz abgesehen davon, dass ich Russland zu keinem Zeitpunkt vertraut habe, dürfte es niemanden überraschen, dass auch der „böse Westen“ zumindest in den nächsten Generationen weder der gegenwärtigen, noch einer zukünftigen russischen Regierung einen Vertrauensbonus entgegenbringen wird.
Die Tatsache, dass der Kriegsverbrecher Putin seine Streitkräfte weiter aufrüsten will, zeigt auch, dass der Wille zum Vertrauen fehlt: „Wir werden unsere Streitkräfte unter Berücksichtigung potenzieller militärischer Bedrohungen und Risiken weiterentwickeln und stärken“ Als ob der Westen an Russland ein besonderes Interesse hätte. So sagt der kleine Wladimir: „Unter den Hauptrichtungen ist die Ausrüstung der Streitkräfte mit den neuesten Waffensystemen, die die Kampfkraft der Armee und Flotte für die nächsten Jahre und Jahrzehnte prägen wird“.
Wer will schon einem Land vertrauen, dessen wahnsinnige Führung immer wieder mit Atomwaffen droht? Ein anderes Beispiel: Die Moskauer Führung hat Litauen mit schweren Folgen für die eigene Bevölkerung gedroht, wenn das Land nicht die Transitbeschränkungen gegenüber der zu Russland gehörenden Ostsee-Exklave Kaliningrad einstellt. Moskau will im Fall Litauen mit Gegenmaßnahmen antworten, meint Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew. „Deren Folgen werden schwere negative Auswirkungen auf die Bevölkerung Litauens haben“.
Es hat schon fast etwas von Comedy, wenn der Kreml sagt, dass er dem Westen nie wieder vertrauen wird. Dimitri Peskow lebt offenbar denselben Wahn wie Putin, denn er ist davon überzeugt, dass zahlreiche Konzerne aus Kanada, den USA und der EU zurückkehren wollen. „Unter beispiellosem Druck hätten die westlichen Unternehmen ihre Arbeit zwar eingestellt, aber trotzdem sagen sie, dass sie bei der ersten Gelegenheit zurückkehren wollen“
Vielleicht sollte ihm einmal jemand sagen, dass es dafür gar keinen Druck gebraucht hat. Ob er es verstehen würde, darf allerdings bezweifelt werden.
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