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Das rote Versagen

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Das rote Versagen

Beim Energiegipfel waren unter anderem Verbund-Chef Michael Strugl, E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch und Wien Energie-Chef Michael Strebl geladen. Natürlich hat man sich Lösungen für die Energieprobleme primär für knapp 2 Millionen Bürger in Wien erwartet. Doch das „rote Wien“ hat wieder einmal die Richtung des Versagens deutlich präsentiert.

Wien Energie – also genau das Unternehmen, welches im Eigentum der Stadt Wien steht, und mit allen Mitteln der Bevölkerung in die Taschen greift, befindet sich in einer gewaltigen Schieflage. Strebl hatte eine unangenehme Thematik anzusprechen: Wien Energie ist durch die immense Teuerung am Strommarkt in Turbulenzen geraten. Zwischen 1,7 und 1,8 Milliarden Euro muss die Stadt-Wien-Tochter Anfang der Woche hinterlegen, was die Stadt aber alleine nicht kann.

Ergebnis: Der Bund muss einspringen, damit „Wien Energie“ nicht zahlungsunfähig wird. Dazu muss die Stadt Wien einen Unterstützungsantrag stellen und um eine völlige Pleite zu verhindern, muss der Finanzminister einen „Rettungsschirm“ aufspannen. Gleichzeitig erklärt „Wien Energie“ nicht pleite zu sein, aber durch die europaweit explodierten Strompreise sind „erforderliche Sicherheitsleistungen“ unvorhergesehen. Grundsätzlich wären aber Wien Energie & die Wiener Stadtwerke solide Unternehmen mit bester Bonität.

Der letzte Streich von Wien Energie: Alle Optima-Bestandskunden sollen automatisch auf den neuen Tarif „Optima entspannt“ umgestellt werden. In diesem Tarif inkludiert sind bis zu 60 Tage Gratis-Erdgas bzw. bis zu 100 Tage Gratis-Strom. Man bindet sich aber damit auch automatisch ein weiteres Jahr an den Konzern und auch wenn zwischenzeitlich ein Anbieter billiger werden sollte, kommt man aus dem Vertrag nicht raus.

Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob die Stadt Wien nicht bereits in der Vergangenheit das Unternehmen gesponsert hat. So eine Schieflage kommt schließlich nicht von einem Tag auf den anderen. Der Gemeinderat wurde darüber jedenfalls nicht informiert.

Diese „plötzliche“ Schieflage von Wien Energie beweist aber auch ein völliges Versagen der roten Wr. Stadtregierung. Die benötigten 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro sollte ein Unternehmen dieser Größenordnung, das noch dazu im Eigentum des roten Wien steht, aufbringen können – trotz den internationalen Energiepreisen. Immerhin fließen ja nach wie vor ausreichend Boni und überhöhte Managergehälter in die entsprechenden Taschen.

Und wenn der Bund – aus welchen Gründen auch immer – die Unterstützung für Ludwig und seine Stadtregierung verweigert, um Wien Energie zu stützen? Dann wird es wohl ein langer, kalter und dunkler Winter in Wien. Die Verantwortlichen von Wien Energie wird es kaum stören, denn sie werden wohl den heimischen Winter in sonnigeren Gefilden verbringen.

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2 Kommentare

  1. Wenn es bei den ca. 1,8 Milliarden bleibt! Es können 8,0 Milliarden werden. Wenn man von derivaten Geschäften, die hochspekulativ sind, keine Ahnung hat, soll man die Finger davon lassen. Das hat sich bei den Spekulationsgeschäften in Salzburg schon gezeigt. Aber die SPÖ ist lernresistent.

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