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Österreich ist Kino

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Österreich ist Kino

Den Titel fand ich unglaublich passend, weil das, was sich auf der politischen Bühne abspielt, durchaus in einem Kinofilm die Handlung sein könnte, die sich durch den ganzen Film zieht. Dabei stehen nicht einmal die vielen (unnötigen) Diskussionen im Vordergrund, sondern die Eigenschaften der Charaktere, die – wenn sie nicht auf ein bemerkenswertes schauspielerisches Können zurückzuführen sind – ein erschreckendes Bild abgeben.

Während die Regierung versucht, das Land durch die multiplen Krisen zu manövrieren, versucht die Opposition nicht nur ihre eigene Rolle zu finden, sondern auch – und das ist das eigentlich Verwerfliche – mit allen Mitteln eine Rolle zu bekommen, die ihr weder fachlich noch in Bezug auf das Talent, wirklich zustehen würde.

Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob es nun eine Komödie ist, oder ein dramaturgisches Chaos ist, welches vor den Augen der Öffentlichkeit präsentiert wird. Abseits der echten Probleme des Landes, versucht die SPÖ ihr eigenes Stück zu spielen, indem sie sich einem internen Machtkampf hingibt, der letztendlich dazu führen wird, dass sich die Roten selbst zerfleischen und am Ende nicht viel übrigbleiben wird. Für Beobachter eher eine Komödie, die eher in Richtung Slapstick geht, wenn man sich die handelnden Personen genauer betrachtet.

Die nächsten Akteure in lauten Nebenrollen sind die Blau-Braunen mit dem laufenden Hydranten an der Spitze. Diese Bezeichnung ist mehr als passend, denn wie bei einem Hydranten sprudelt zwar unkontrolliert Wasser, aber in geordneten Bahnen läuft es nur mit entsprechenden Leitungen und Schläuchen. Doch auf dem Schlauch stehen die meisten, ohne zu wissen, wie man damit überhaupt umgeht. Der Bevölkerung wird vorgegaukelt, dass schon irgendwann ein Feuerwehrmann kommen wird, der in der Lage ist, das Wasser in die richtigen Bahnen zu lenken. Und so sehen wir zwar das Wasser, aber wir haben nichts davon. Also auch eine Komödie.

Ja, Österreich ist Kino. Wenn man von den Beiwagen-Gruppierungen, wie NEOS und anderen einmal absieht, sind diese kleinen Komödien letztendlich aber nur ein großes Drama, denn ein Zusammenspiel bei der Brandbekämpfung ist nicht zu sehen. Dabei wäre es dringend notwendig, den Brandbeschleunigern wie Teuerung und Inflation massiv entgegenzuwirken. Die äußeren Umstände sprechen nicht unbedingt dafür und die Ideen der Opposition, wie ein Ende der Sanktionen gegen Kriegsverbrecher uns ihren Schergen führen dazu, dass der Größenwahn zum Beispiel bei den Freiheitlichen zum Standardprogramm wird.

Wenn ein Herbert Kickl in Eigenregie, ohne den Staat zu repräsentieren, nach Ungarn fährt, um nicht nur Orban, sondern damit auch Putin & Co bis zu den Knöcheln hinten reinzukriechen, obwohl er weder dazu offiziell autorisiert ist, noch irgendeine Art von Erfolg zu erwarten wäre, dann wird der österreichischen Bevölkerung vorgegaukelt, dass der Kleine ja „etwas tut, um die Situation der Bevölkerung zu verbessern“. Auch dem Bild sehe ich allerdings eine absolute Demutshaltung bei einem ebenso autokratischen „Führer“ in Ungarn, der einer der Hauptverursacher der Flüchtlings- und Migrationsproblematik in Österreich ist, weil alles, das in Ungarn ankommt, nach Österreich durchgewunken wird.

Mir beweist das nur, dass der laufende Hydrant von Rechtsstaatlichkeit ebenso wenig hält, wie Orban und das Schicksal möge unser Land davor bewahren, dass sowas jemals wieder in irgendeiner Form Regierungsverantwortung übernimmt. Dann würde aus dem österreichischen Drama sehr schnell ein Katastrophenfilm. Aber auch das ist irgendwie Kino.

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