Dass Impfungen nie so ganz unproblematisch sind, weiß man seit vielen Jahren. Impfreaktionen sind vorprogrammiert und sogar erwünscht. Da nimmt man einfach eine Schmerztablette und schon ist man ziemlich sicher vor unerwünschten Beschwerden nach der Impfung sicher. Bisher war das recht einfach zu bewerkstelligen.
Jetzt sieht es aber doch anders aus. Thomas Herdegen vom Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie der Universität Kiel: Man weiß, dass Präparate wie Paracetamol, Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac und andere die pseudogrippalen Begleitreaktionen als Nebenwirkungen einer Impfung effektiv abschwächen. Unklar ist aber, ob und wie stark eine solche Reduktion die Immunantwort klinisch relevant schwächt. Es ist zumindest bei Patienten mit eingeschränkter Immunantwort oder Immunisierung“ mit einer solchen zu rechnen.
Von Aspirin sollte man ja als blutverdünnendes Mittel sowieso abgeraten werden. Nun wird damit gerechnet, dass Patienten ohne diese Schmerzmittel auf die 2. Dosis der Covid-19 Impfung verzichten, um unerwünschten Wirkungen zu entgehen.
Nun könnte man die Frage stellen, ob ein bisschen „Aua“ nicht in Kauf nehmen und generell auf Schmerzmittel verzichten sollte. Aber was machen Schmerzpatienten, die schon von Haus aus derartige Mittel nehmen? Müssen die ihre Therapie während und nach der Impfung abbrechen, oder gleich zu Opiaten wechseln? Solche Fragen werden wohl nicht gerne beantwortet. Doch sie müssen auch gestellt werden.
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