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Unberechenbar?

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Unberechenbar?

Fast die ganze Welt fragt sich, wie es jetzt mit Wladimir Putin und der Ukraine weitergeht. Die meisten Politiker lassen sich mehr oder weniger einschätzen. Bei Autokraten wie Putin ist das allerdings unmöglich, denn der Wahnsinn macht ihn unberechenbar.

Seine Interesse an der Ukraine dürfte allerdings klar sein. Auch seine „Forderungen“ zeichnen ein klares Bild. Er will „zumindest“ die Krim als zugesichertes russisches Territorium und das hat auch seinen Grund und der scheint ganz banal zu sein. Putin braucht zumindest die Krim, um seine eigene Bevölkerung zu ernähren.

Je weiter sich die Ukraine von Russland entfernt und Europa zuwendet, umso geringer sind Putins Chancen, auf landwirtschaftliche Reserven wie Getreide, Obst, Gemüse, Weinbau, und Geflügel zuzugreifen. Auch der ehemals ukrainische Energieversorger Tschernomornaftogaz, der seinen Sitz auf der Krim hat, hat beträchtliche Erdgasreserven von 66 Milliarden Kubikmetern, die mit dem Anschluss der Krim und der Verstaatlichung des Unternehmens erst einmal an Russland gefallen sind. So ganz nebenbei ist die Krim auch die Urlaubsresidenz der Zarenfamilie und des russische Hochadels gewesen.

Man darf keine Illusionen haben, wenn es darum geht, dass der Kriegstreiber Putin JEDES Mittel einsetzen würde, um seine Ziele zu erreichen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Putin ABC-Waffen einsetzt. Chemische Waffen, Giftgas wurden bereits in anderen Konflikten eingesetzt. Ein Wahnsinniger hat keine Hemmungen, die seinen Plänen im Weg stehen könnten.

Unberechenbar ist Putin aber auch im eigenen Land. Die Tatsache, dass jede Kritik an der russischen Invasion bis zu 15 Jahren Knast bedeuten können, zeigt auch seine Angst vor der eigenen Bevölkerung. So muss man im Grunde genommen nur abwarten, bis sich die russische Bevölkerung gegen Putin richtet, denn es gibt den Durchschnittsbürger, der sich bereits an westliche Annehmlichkeiten gewöhnt hat, Soldatenmütter, die nur noch ihre inzwischen rund 12.000 Toten in Empfang nehmen (falls sie überhaupt nach Hause kommen) und nicht zuletzt eine Bevölkerung die alleine durch die Sanktionen hungern wird.

Putin hat sich an die Droge „Macht“ gewöhnt und er verhält sich auch wie ein Suchtkranker, dem man plötzlich seine Droge entzieht. Der nahezu permanent besoffene Boris Jelzin hat den einst loyalen und starken Wladimir Putin als Nachfolger ins Spiel gebracht, ohne zu ahnen, dass der damals unerfahrene Kriegstreiber schon damals ganz eigene Pläne hatte.

Russland kann im Vergleich zu Europa kein vernünftiges System anbieten, das der eigenen Bevölkerung langfristig Wohlstand und Sicherheit bringt und die größte Gefahr für Putin ist so ein Bild direkt vor Russlands Haustür. Darin sehe ich den Grund, warum er auch vor den baltischen Staaten nicht Halt machen wird, wenn der Unberechenbare nicht gestoppt wird.

Wie groß die Angst vor dem Westen ist, sieht man am Besten daran, dass Putin für Russland sogar ein eigenes Internet, ohne westlicher Beteiligung haben will und das liegt nicht allein an dem Krieg gegen die Ukraine. Die permanenten Lügen halten der Realität nicht mehr stand und das macht Putin noch unberechenbarer. Nichts ist gefährlicher, als ein Irrer, der zwar strategisch bisher erfolgreich war, aber inzwischen völlig in die Ecke gedrängt wird.

So muss die Welt auch mit völlig irrationalen Handlungen rechnen, die als logische Konsequenz am Ende sogar die Vernichtung Russlands zur Folge haben könnten, nachdem Europa zum Schauplatz von Elend und Zerstörung geworden ist.

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