Frust und Fehler
Dinge, die täglich passieren und für niemanden wirklich angenehm sind. Das gilt um so mehr, wenn man sich zufällig gerade im Kriegszustand befindet und schon im Vorfeld glaubt, dass alles nur ein Spaziergang sein würde, Sowohl der Kriegsverbrecher Wladimir Putin, als auch die Mehrheit seiner Soldaten sind diesem Irrtum erlegen, als am 24. Februar der Angriffskrieg, den niemand so nennen darf, begonnen hat.
Die russische Armee muss man sogar teilweise in Schutz nehmen, denn ich gehe davon aus, dass „der einfache Soldat“ kaum wirklich gewusst hat, was ihn erwartet. So langsam dämmert es aber allen, dass dieser „Spaziergang“ nicht so harmlos und ungefährlich ist, wie ihnen gesagt wurde.
Frust macht sich unter den russischen Truppen breit, die Kampfmoral sinkt und es passieren Fehler, die man durchaus als „Anfängerfehler“ bezeichnen kann. Das liegt auch daran, dass Putin inzwischen auf Reserven zurückgreifen muss, die vielleicht gerade einmal die ersten Übungen hinter sich gebracht haben und mit realen Situationen komplett überfordert sind.
So soll der russische Kommandeur Oberst Juri Medwedew von einem eigenen Panzer überrollt worden sein, den ein eigener Soldat gelenkt hat. Ein estnischer Politiker berichtet, dass der Unfallverursacher frustriert über die schweren Verluste Russlands gewesen sein soll. Medwedew soll schwere Beinverletzungen erlitten haben.
Bisher über 15.000 getötete russische Soldaten sind auch nur ein Bruchteil von denen, die wirklich ausgefallen sind – also für Putins Angriffskrieg nicht mehr zur Verfügung stehen. Insgesamt sollen bereits 40.000 Militärangehörige ausgefallen sein. Außerdem soll Russland rund zehn Prozent seiner Ausrüstung verloren haben. Das ist nicht nur mit hohen Kosten verbunden, es schwächt auch die russischen Truppen massiv.
Russland versucht jetzt, seine Reservisten, Wehrpflichtigen, private Militärunternehmen und ausländische Söldner zu mobilisieren, um diese Verluste zu auszugleichen. Doch dafür braucht man Geld und außer dem fast wertlosen Rubel dürften diese Mittel inzwischen enge Grenzen haben. Die Schweiz hat inzwischen auch 5,6 Milliarden Euro von sanktionierten Russen gesperrt. Jachten wurden konfisziert und der Zahlungsverkehr wurde drastisch eingeschränkt. Putins Kriegskasse dürfte damit schon bald ausbluten.
Ein Gas / Öl Embargo kann sich allerdings nicht jeder leisten. Während zumindest EU-weit darüber nachgedacht wird, ist für Österreich klar, dass so ein Gasembargo derzeit nicht möglich ist. Zu groß ist die österreichische Abhängigkeit von russischem Gas. Immerhin sind es 80 %, die Österreich aus Russland importiert und Ersatz zu finden, ist nicht einfach. Das muss man der Bevölkerung aber auch in aller Deutlichkeit sagen. Ein Embargo UND ausreichend Gas ist für Österreich zurzeit nicht möglich. So hat die Bevölkerung die Wahl zwischen frieren und Härte gegenüber Russland zeigen. Trotzdem – der Zusammenhalt in der EU ist größer als je zuvor und der Kriegstreiber sollte sich nicht zu sicher fühlen mit seinem Druckmittel Gas.
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