Das letzte Jahr hat und Einiges abverlangt und der Hang, Anderen die Schuld zu geben, macht sich immer mehr breit. Ob es nun die immer wiederkehrenden Verordnungen sind, Lockdowns oder strenge Maßnahmen – letztendlich sind wir selber schuld. Die überlaufenen Skigebiete sprechen eine ebenso deutliche Sprache, wie die bewusste Ignoranz von Maßnahmen, wie sie bei Demonstrationen zu sehen sind, aber auch bei Veranstaltungen, die eigentlich verboten sind Beispiel: Trachten-Fachmesse in Salzburg mit maskenlosen Eingangskontrollen. Natürlich kommen die Besucher aus ganz Österreich und nehmen natürlich Corona mit in ihr Bundesland.
Es ist Aufgabe des Innenministeriums, diese Maßnahmen auch durchzusetzen. Mit Kontrollen ebenso wie mit Strafen. Dass der Innenminister schon deshalb immer ein Angriffspunkt sein wird, ist schon normal geworden. Und damit muss ein Politiker irgendwie leben. Wenn es aber so weit geht, dass die Familie – insbesondere Kinder – des Innenministers angegriffen und bedroht werden, ist das nicht nur weit übers Ziel hinausgeschossen – es beweist einen charakterlichen Totalschaden, der von niemandem toleriert werden kann. Darauf aber mit Maßnahmen des geltenden Rechtes zu reagieren, beweist schon sehr viel Stärke.
Ich versuche mir vorzustellen, wie ich reagieren würde.Es ist nun einmal eine Tatsache, dass für mich in so einem Fall JEDES Mittel der Notwehr in Frage kommen würde – und zwar bevor etwas passiert. Und schon fällt mir der Spruch ein: „Wir werden keinen Richter brauchen“. Wenn man sich nun ansieht, dass der Täter ein ohnehin schon amtsbekannter 71-jähriger Behördenquerulant ist, wäre ihm nach der E-Mail mit dem Inhalt. „Nehammer, pass auf deine Kinder auf“ sofort seine Waffe abzunehmen gewesen, denn es ist wohl auszuschließen, dass ein 71-Jähriger mit dem Nudelholz auf Minister und Kinder einprügelt.
Dennoch muss man sich fragen, woher der Betreffende seine mentale Rückendeckung hernimmt. Keiner kommt aus so eine Idee, weil wir einen bestimmter Wochentag haben. Hass im Netz mag weit verbreitet sein, aber es ist doch eine ganz andere Nummer, diesen Hass in die reale Welt mitzunehmen und im Bewusstsein, nicht anonym zu sein massive Drohungen auszusprechen. ich bin versucht zu fragen. „Wie krank muss man sein?“ Aber Krankheit wäre wieder eine willkommene Ausrede für so ein Verhalten.
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