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Mit Nichts zufrieden

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So kennt man sie, die Wirte. Öffnen wollen sie alles, aber Regeln einhalten natürlich nicht. Die Regel ist bekannt: Indoor gelten Personenlimits und die bekannten Abstandsregeln. Maximal vier Personen und Kinder aus zwei Haushalten dürfen an einem Tisch sitzen – Outdoor sind maximal 10 Personen erlaubt. Erwin Scheiflinger vom „Bastei Beisl“ formuliert es so:

„Drinnen sehe ich’s ja ein, draußen weniger. Was ist denn, wenn jemand bei meinem Lokal vorbeigeht, einen Freund bei mir im Schanigarten sitzen sieht, mit dem er kurz sprechen möchte, weil sie sich schon lange nicht mehr gesehen haben. Mein Kellner ist in dem Moment gerade im Innenbereich, sieht den Gast nicht reinkommen, was mach ich denn dann? Er war in meinem Schanigarten und ich hab trotzdem kein Testergebnis von ihm. Kompliziert wird es auch bei plötzlichem Schlechtwetter: „Wenn ich zehn Personen draußen sitzen hab und es beginnt zu regnen – was mach ich dann? Darf ich sie reinsetzen und auf drei Tische aufteilen? Was aber, wenn der Innenraum bereits überfüllt ist?“

Ich würde sagen „Pech gehabt“ Dann muss man eben die Gäste, die keinen Platz mehr finden, nach Hause schicken.

Auch die 2-Meter regel passt dem Gastronomen gar nicht: Ab Mai müssen zwischen nicht zusammengehörigen Tischen ein Sicherheitsabstand von zwei Metern (gemessen von der Körpermitte) gewährleistet sein.: „Das ist natürlich eine Katastrophe, immerhin sind wir Geschäftsleute und müssen Geld für unsere Mitarbeiter und Familien verdienen. Mein Schanigarten ist für 40 Personen gedacht, jetzt sollen nur noch 15 darin Platz nehmen dürfen. Das tut weh!“

Das ist genau der Grund, warum sich auch bisher kaum jemand an die Abstandsregeln gehalten hat, 30 cm waren Standard zwischen den Gästen – maximal.

Und auch mit den Eintrittstests sind wohl die Wirte nicht einverstanden: „Wir haben sechs Mitarbeiter, entweder ich oder einer meiner Mitarbeiter werden das kontrollieren, aber was macht ein kleines Kaffeehaus mit einer Serviererin, die fünf Gäste hat und drei warten beim Eingang. Für kleine Betriebe wird das eine Katastrophe“ Dann muss man eben jemand dafür abstellen, die Gäste zu kontrollieren – oder das Lokal geschlossen lassen.

Dass die Gastronomie überhaupt öffnen darf, reicht den Wirten nicht. Maximaler Gewinn bei wenig Aufwand ist die Devise. Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei und wer glaubt, dass es ganz ohne Regeln geht, sollte besser umschulen. Doch für niemanden wird das Leben regel frei sein.

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