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Todessehnsucht

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Es ist der einzig halbwegs logische Grund, warum junge Menschen so handeln, wie sie es tun. Andererseits sind diese Menschen das beste Beispiel dafür, dass der Ausfall wichtiger Gehirnfunktionen nicht zwangsläufig zum Tod führt. Aber das ist wohl nicht beabsichtigt.

Um einer Impfung zu entgehen, versuchen jetzt in Frankreich junge Menschen, sich absichtlich mit dem Coronavirus zu infizieren, damit sie später als „Genesene“ zum „grünen Pass“ kommen. Eine 20-Jährige: „Im schlimmsten Fall fesselt mich das ein paar Tage ans Bett, im besten Fall habe ich gar keine Symptome“.

Genesen bedeutet aber auch für junge Menschen keinesfalls wieder völlig gesund. Im Gegenteil: Long Covid wird dramatisch unterschätzt und diese Option trifft beinahe Jeden, bei dem die Krankheit mit wenigen Symptomen einen leichteren Verlauf hat. Im schlimmsten Fall bedeutet dieses „Spiel“ mit dem feuer, dass die Verwandten wieder einmal eine Beerdigung organisieren müssen.

Der grüne Pass (pass sanitaire) soll ab Montag etwa für Restaurantbesuche oder Fernreisen im Zug verpflichtend sein. Doch was diese Leute alles anstellen, um sich zu infizieren, grenzt schon an einen faktischen Hirntod: Ein 25-Jähriger meint er trägt seine Maske nicht mehr und wäscht sich weniger die Hände, um sich anzustecken. Er will auch nicht wochenlang auf die beiden Impfungen warten.

Andere meinen: „Ganz ehrlich, wenn eine Freundin mir sagt, dass sie Covid-19 hat, würde ich vielleicht zu ihr gehen, damit sie mich anhustet.“ Eigene mögliche Organschäden und lebenslange Behinderung scheint solchen Leuten egal zu sein. Und noch viel gleichgültiger sind sie gegenüber ihren Mitmenschen. Dass ihnen jede Form von Vernunft-basierendem Denken abhanden gekommen ist, ist ja theoretisch ihre Sache. An ihren eigenen langsamen und schmerzvollen Tod denken sie ja offenbar nicht.

Doch sie gefährden auch andere, die nicht geimpft werden dürfen. Menschen mit speziellen Krankheiten oder Kinder sind da besonders gefährdet. Darum haben solche Menschen in der Öffentlichkeit nichts mehr zu suchen. Vielleicht ändert sich ja deren Ansicht auch einmal – wenn erst mehrere tausend Kinder an Covid-19 elend verreckt sind. Aber wer weiß – vielleicht zählt dann die „Freiheit“ für solche Menschen auch wieder mehr, als das Leben der Kinder. Zutrauen würde ich es ihnen.

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