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Der „unmenschliche“ Kanzler

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Sebastians Linie zum Thema Flüchtlinge und Migration ist klar. Und diese Linie ist wohl überlegt. Weniger überlegt ist die kompromisslose Forderung, von eher linksgerichteten Parteien, NGOs, und anderen Gruppierungen, die ziemlich planlos versuchen, Menschen aus Krisengebieten ins Land zu holen.

Da wird mit Ausdrücken um sich geworfen, die absolut nichts mit der Realität zu tun haben und die man durchaus als verleumderisch ansehen könnte. „Unseriös, menschenverachtend, unmenschlich“ sind noch die harmlosesten Ausdrücke, die im Zusammenhang mit mit der Weigerung, afghanische Flüchtlinge aufzunehmen, beinahe täglich zu hören sind. Und da kann man den Koalitionspartner nicht ausschließen.

Es gibt allerdings ein paar Punkte, die diese Leute – vielleicht aus Unwissenheit, aber auch aus purem Trotz nicht bedenken:  Was würde passieren, wenn wir einer Forderung nachkommen, die letztendlich nicht nur die eigene Bevölkerung ins Unglück stürzen könnte, sondern auch die Geflüchteten selbst? Diese könnten nicht einfach nur den Schauplatz wechseln, ihre ständig brodelnden Konflikte auf österreichischen Boden weiterführen und ihre Kultur unverändert in allen Nuancen ausleben.

Man würde zu Recht verlangen, dass sie sich anpassen, unsere Kultur und Wertvorstellungen annehmen und dabei ihre eigene Identität völlig verlieren. Man würde zu Recht verlangen, die Gleichberechtigung von Frauen zu „leben“, die Grundeinstellung ihres Lebens aufzugeben und selbst die kleinsten Dinge des Alltags, die sie von Kindheit an gelernt haben, an unsere Gepflogenheiten anzupassen. Ohne derartige Anpassungen wäre es so, als würden wir unsere Kultur verraten und letztendlich würden wir nichts gewinnen, sondern WIR müssten uns anpassen.

Ein Kanzler ist nicht der Hüter der Rechte in anderen Ländern – er ist primär der eigenen Bevölkerung verpflichtet. Und wenn das unmenschlich ist, dann frage ich mich, ob es nicht deutlich unmenschlicher wäre, von Flüchtlingen zu verlangen, dass sie – obwohl sie gerade mit dem Leben davongekommen sind – im Nachhinein ihre Identität aufgeben müssen.

So dramatisch die Situation für Einige aus Afghanistan auch sein mag: Asyl in einem Land, dass ihre kulturellen Vorstellungen teilt, ist deutlich sinnvoller, als die Aufgabe ihrer kompletten Persönlichkeit, denn DAS bringt neue Konflikte zu uns. Von mir dürfte im eigenen Land Keiner verlangen, mich an Flüchtlinge anzupassen, damit sie möglichst untraumatisiert in Österreich leben können. Es wäre Verrat an der eigenen Mentalität. Und damit handelt Sebastian menschlicher, als andere Länder, die vom eigenen Volk UND von den Migranten mehr verlangen, als sie zu geben bereit sind.

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2 Kommentare

  1. Selbstverständlich ist es nicht unmenschlich von Kurz sich so zu verhalten, im Gegenteil es ist total vernünftig. Und da wird jetzt um den Kaiser seinen Bart gestritten. Nicht die Amis geben die Rückflüge auf, sondern die Talibans haben den 31.8 sehr eindringlich vorgegeben. Also können wir keine Afghanen einfliegen lassen. Egal ob wir wollen oder nicht. Den Talibans ist zwar nicht zu trauen, aber sie sagen die Menschen die Visas oder Zusagen haben werden nachher mit zivilen Flieger ausgeflogen.

  2. Ich finde beide Artikel zu „unmenschliche Kanzler“ auf den Punkt genau getroffenen. Die Argumente sind einfach hervorragend, sachlich und intelligent formuliert. Viele, sehr viele Menschen sollten einmal den „gesunden Hausverstand“ einschalten…

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