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Eine düstere Prognose

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Eigentlich bin ich ja jemand, der sich über jede noch so positive Nachricht freut. Aber ich verliere dabei nie das Gesamtbild. Und das sieht sehr düster aus, wenn ich an den Herbst denke. Um ein absolutes Chaos zu verhindern, müssten ein paar Dinge passieren, die auch die nächste Zukunft etwas heller erscheinen lässt.

So glaube ich nach anfänglicher Euphorie nicht mehr, dass es keinen Lockdown mehr geben wird. Im Gegenteil – ich rechne sogar mit einer Art Dauerlockdown. Trotz der Impf-Offensive der Stadt ist Wien von der angepeilten Durchimpfungsrate von 80 Prozent weit entfernt – wobei 80 % auch schon sehr niedrig gegriffen ist. Neuinfektionen betreffen in Wien zu 74 % Ungeimpfte. Reiserückkehrer machen ebenfalls einen hohen Prozentsatz aus (fast ein Drittel).

Hans-Peter Hutter von der Med. Uni Wien meint auch, dass es mindestens noch 10 % weitere Impfwillige braucht, um eine Überlastung der Spitäler im Herbst zu vermeiden. Zusätzlich dürfen die Hygienemaßnahmen nicht nachlassen. Egal, ob geimpft, genesen oder getestet – auch das Abstand halten sowie das Tragen von Masken müsste bundesweit und flächendeckend wieder gelten. Die Präventionskonzepte von Veranstaltern sehen nur auf dem Papier gut aus. In der Praxis zählen sie nicht, denn es gibt auch nur sehr mangelhafte Kontrollen.

Dann – und NUR dann – können wir uns weitere Lockdowns ersparen. Aber was würde in weiterer Folge passieren, wenn man weiß, dass ein weiterer Lockdown nur auf Reiserückkehrer, Impfverweigerer und Corona-Leugner zurückzuführen ist? Was wird passieren, wenn ein weiterer Lockdown von den „anständigen Menschen“, die sich immer an alles halten, sich impfen lassen, um nicht nur sich, sondern die gesamte Gesellschaft zu schützen und immer wieder an Andere appellieren, das Gleiche zu tun, nicht mehr einfach hingenommen wird?

Ich sehe da auf uns eine Welle zukommen. Eine Welle von Gewalt, Plünderungen, vielen Verletzten und Toten. Warum? Weil niemand, der noch halbwegs klar von zwölf bis Mittag denken kann, dauerhaft Einschränkungen für sich akzeptiert, die ausschließlich von anderen verursacht werden. Und da kann man mir erzählen, was man will: Die Schuldigen werden nicht die Regierung verantwortlich machen können. Sie tragen alleine für das, was kommt, die alleinige Verantwortung.

Man kann nur alles tun, damit es nicht so weit kommt. Besonders optimistisch sehe ich das Ganze aber nicht. Dafür gibt es viel zu viele Nichtdenker.

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