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Seltsame Optik

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Seltsame Optik

Der Umgangston im Ukraine-Krieg wird aggressiver. Das ist nicht weiter ungewöhnlich. Was allerdings eine seltsame Optik ergibt, ist die Aggressivität gegenüber den Ländern, welche die Ukraine unterstützen. Die aktuellste Aussage vom ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba ist so ein Beispiel:

„Wenn ein Land zu uns kommt und sagt: “Wir haben keine Panzer, aber wir haben kugelsichere Westen, dann verstehen wir das. In manchen Fällen sehen wir, dass Länder etwas tun können, es aber unterlassen, weil sie keine schlechten Beziehungen zu Russland haben wollen“.  Nun glaube ich aber nicht, dass irgendein Land, das sich den Sanktionen gegen Russland angeschlossen hat, auf die Qualität der Beziehungen zu Russland legt. Immerhin gelten alle diese Staaten – inklusive Österreich und Schweiz – inzwischen als „unfreundliche Länder“ für Moskau.

Ich weiß nicht, ob solche Aussagen durch Unwissenheit, Verzweiflung oder einem Zustand geschuldet ist, der an Größenwahn erinnert. Im letzten Fall dürfte Putins „mentaler Zustand“ wohl ansteckend sein. So vermute ich, dass sich Kuleba auf Deutschland bezieht – ein Land, das in den Augen der Ukraine der „Macher“ am Waffenmarkt ist und jederzeit unbegrenzt Waffen liefern könnte. Ältere Modelle sind ja nicht genug, wie Kiew verlauten lässt. In solche einem Fall von „Heuchelei“ zu sprechen, beweist entweder völlige diplomatische Unfähigkeit, oder eine Kampfansage gegenüber jenen Ländern, welche die ukrainische Regierung unterstützen.

Es ist allerdings so, dass gerade Deutschland ein sehr großes Waffenkontingent in die Ukraine geliefert hat, doch es wird eines nicht passieren: KEIN LAND wird über seine Möglichkeiten gehen, und so viel Waffen liefern, wenn dadurch die eigene Sicherheit ins Wanken gerät und damit der eigene Schutz massiv gefährdet wird.

Nehmen wir einmal an, dass die hochgerüstete Regierung der Ukraine plötzlich auf die Idee kommt, sich selbst in Europa einfach zu holen, was sie will. Europa wäre völlig hilflos, wenn es um die eigene Verteidigung geht, denn alle Waffen hätte ja die Ukraine, wenn es nach den Vorstellungen des ukrainischen Außenministers ginge. Die Chancen sind dafür zwar verschwindend gering, aber niemand kann in die Zukunft sehen.

Fakt ist: Ich traue Russland genauso weit, wie ich ein Klavier werfen kann. Fakt ist aber auch, dass schon aufgrund der aggressiven Rhetorik und dem Druck, den die ukrainische Regierung auf Europa versucht auszuüben, das Misstrauen bei mir auch inzwischen für die ukrainische Regierung gilt, denn ein Regierungsmitglied sollte abschätzen können, was möglich ist und was nicht. Leidtragend ist – wie immer – die Bevölkerung.

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